Kursangebot | Falltraining für Bilanzbuchhalter | Aufgabenstellung 2: Finanzmanagement - Übungen

Falltraining für Bilanzbuchhalter

Aufgabenstellung 2: Finanzmanagement - Übungen

bibukurse JETZT WEITER LERNEN!

Weitere Lernvideos sowie zahlreiche Materialien erwarten dich:
Online-Kurspaket Bilanzbuchhalter


3086 Lerntexte mit den besten Erklärungen

1254 weitere Lernvideos von unseren erfahrenen Dozenten

4108 Übungen zum Trainieren der Inhalte

3086 informative und einprägsame Abbildungen

Aufgabenstellung 2: Jahresabschlussanalyse, Finanzmanagement

Sachverhalt zu allen Übungen

Anlage 1: Bilanz zum 31.12.01

Hier können Sie sich die Anlagen zu allen Übungen herunterladen.

AktivaPassiva
  01 00 0100
A. AnlagevermögenA. Eigenkapital
I. Immaterielle
Vermögensgegenstände
 2.000.000 € 1.800.000 €I. gezeichnetes Kapital4.000.000 €4.000.000 €
1. Selbst geschaffene
gewerbliche Schutzrechte
800.000 € 800.000 € II. Kapitalrücklage2.000.000 €2.000.000 €
2. Entgeltlich erworbene
Konzessionen, gewerbliche
Schutzrechte
400.000 € 200.000 € III. Gewinnrücklagen10.000.000 €8.000.000 €
3. Geschäfts- oder
Firmenwert
800.000 € 800.000 € IV. Bilanzgewinn10.000.000 €8.000.000 €
II. Sachanlagen 16.000.000 € 14.000.000 €B. Rückstellungen
1. Grundstücke6.000.000 € 6.000.000 € 1. Rückstellungen für
Pensionen
10.000.000 €8.000.000 €
2. Technische Anlagen und
Maschinen
8.000.000 € 8.000.000 € 2. Steuerrückstellungen1.200.000 €1.200.000 €
3. Andere Anlagen, BGA2.000.000 € 0 € 3. Sonstige
Rückstellungen
14.800.000 €14.800.000 €
III. Finanzanlagen 8.000.000 € 8.000.000 €C. Verbindlichkeiten
B. Umlaufvermögen1. Verbindlichkeiten ggü.
Kreditinstituten
6.000.000 €8.000.000 €
I. Vorräte 20.000.000 € 18.000.000 €2. erhaltene Anzahlungen2.000.000 €1.000.000 €
1. RHB-Stoffe10.000.000 € 8.000.000 € 3. Verbindlichkeiten aus
LuL
4.000.000 €8.000.000 €
2. Unfertige Erzeugnisse4.000.000 € 2.000.000 € 4. Sonstige
Verbindlichkeiten
2.000.000 €1.000.000 €
3. Fertige Erzeugnisse6.000.000 € 8.000.000 € D. RAP700.000 €280.000 €
II. Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
 18.000.000 € 20.000.000 €   
1. Forderungen aus LuL16.000.000 € 14.000.000 €    
2. Sonstige
Vermögensgegenstände
2.000.000 € 6.000.000 €    
III. Wertpapiere 400.000 € 400.000 €   
V. Kassenbestand, Guthaben bei
Kreditinstituten
 2.000.000 € 1.800.000 €   
C. RAP 200.000 € 200.000 €   
D. Aktive latente Steuern 100.000 € 80.000 €   
Bilanzsumme 66.700.000 € 64.280.000 € 66.700.000 €64.280.000 €

 

Anlage 2: GuV 01

 GuV0102
1.Umsatzerlöse100.000.000 €106.000.000 €
2.HK der zur Erzielung der
Umsatzerlöse erbrachten
Leistung
60.000.000 €64.000.000 €
3.Bruttoergebnis vom Umsatz40.000.000 €42.000.000 €
4.Vertriebskosten16.000.000 €18.000.000 €
5.Allgemeine Verwaltungskosten10.000.000 €12.000.000 €
6.Sonstige betriebliche Erträge200.000 €100.000 €
7.Sonstige betriebliche
Aufwendungen
8.880.000 €6.840.000 €
8.Sonstige Zinsen und ähnliche
Erträge
100.000 €200.000 €
9.Zinsen und ähnliche
Aufwendungen
120.000 €160.000 €
10.Steuern vom Einkommen und
Ertrag
1.200.000 €1.200.000 €
11.Ergebnis nach Steuern4.100.000 €4.100.000 €
12.Sonstige Steuern100.000 €100.000 €
13.Jahresüberschuss/-fehlbetrag4.000.000 €4.000.000 €
14.Gewinnvortrag aus dem Vorjahr8.000.000 €4.000.000 €
15.Einstellung in die
Gewinnrücklagen
2.000.000 €0 €
16.Bilanzgewinn10.000.000 €8.000.000 €

 

Anlage 3: Anlagenspiegel

  AK/HKKumulierte AbschreibungBuchwerte
 PostenBestand
01.01.01
Zugänge
01
Abgänge
01
Bestand
31.12.01
Abschreibung
01.01.01
Abschreibung
01
Abschreibung
Abgänge
Abschreibung
31.12.01
Buchwert
01.01.01
Buchwert
31.12.01
I.Immaterielle
Vermögensgegenstände
2.400.000
400.000 €0 €2.800.000
600.000 €200.000 €0 €800.000 €1.800.000 €2.000.000
II.Sachanlagen72.000.000
5.600.000
400.000 €77.200.000
58.000.000 €3.400.000 €200.000 €61.200.000 €14.000.000
16.000.000
III.Finanzanlagen8.000.000
0 €0 €8.000.000
0 €0 €0 €0 €8.000.000 €8.000.000
 Gesamtsumme82.400.000 €6.000.000 €400.000 €88.000.000 €58.600.000 €3.600.000 €200.000 €62.000.000 €23.800.000
26.000.000

 

Anlage 4: Anhang

  1. Auszug aus dem Anhang 01 der X-GmbHDie unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen selbst geschaffenen Vermögensgegenstände sind objektiv werthaltig.
  2. In der Bilanzposition A II. 1 „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“ ist seit 00 Grund und Boden zu AK i.H.v. 6.000.000 € enthalten. In 01 beträgt der Verkehrswert laut einem Gutachten 8.000.000 €. Eine Veräußerung des Grund und Bodens ist langfristig nicht geplant.
  3. In der Bilanzposition B II. 2 „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind Forderungen an die Gesellschafter i.H.v. 400.000 € (VJ: 400.000 €) enthalten. Die Forderung ist als nicht werthaltig einzustufen.
  4. Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind jederzeit veräußerbar.
  5. Vom Bilanzgewinn 01 sollen 4.000.000 € in 02 ausgeschüttet werden.
  6. Die ausgewiesenen Pensionsrückstellungen wurden durch Gutachten zum 31.12.01 ermittelt.
  7. Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:
    Jahr< 1 Jahr 1 – 5 Jahre> 5 JahreGesamt
    016.000.000 €2.000.000 €6.000.000 €14.000.000 €
    009.000.000 €1.000.000 €8.000.000 €18.000.000 €
  8. In 01 beläuft sich der Materialeinsatz auf 24.000.000 € (VJ: 28.000.000 €).
    Die Personalaufwendungen in 01 betrugen 10.000.000 € (VJ: 14.000.000 €).
  9. Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten in 01 unter anderem Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagevermögen i.H.v. 120.000 € (VJ: 80.000 €). Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge der Geschäftsjahre 01 und 00 resultieren aus außerordentlichen Vorgängen oder sind periodenfremd.
  10. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in 01 enthalten unter anderem:
    1. Forderungsverluste: 80.000 € (VJ: 40.000 €)
  11. Der Umsatzsteuersatz beträgt durchgehend 19 %.
  12. Die latenten Steuern wurden auf Basis eines Ertragsteuersatzes von 30 % ermittelt.

Anlagevermögen

Übung 1: Anlagenabnutzung und Anlagendeckung

(ca. 20 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH möchte ihr Unternehmen optimieren. Sie erhalten daher als Buchhalter den Auftrag, einzelne Kennzahlen zu durchleuchten und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie auf Basis der handelsrechtlichen Werte rechnerisch nachvollziehbar den Anlagenabnutzungsgrad der planmäßig abzuschreibenden Vermögensgegenstände für die Jahre 01 und 00. Erläutern Sie die Bedeutung dieser Kennzahl und beschreiben Sie hierzuzwei Kritikpunkte, die die Ergebnisse verfälschen können. Erläutern Sie Ihr
    Ergebnis und formulieren Sie sich daraus ergebende Handlungsempfehlungen.
  2. Ermitteln Sie auf Basis strukturbilanzanalytischer Werte den Anlagendeckungsgrad II. Erläutern Sie auch diese Kennzahl und interpretieren Sie Ihr Ergebnis. Gehen Sie auch darauf ein, ob Handlungsbedarf besteht.

Lösung

Aufgabenteil a)

Schritt 1: Ermittlung des planmäßig abzuschreibenden Anlagenvermögens

  0102
 AK/HK des gesamten
Anlagevermögen gem. Anlage 3
88.000.000 €82.400.000 €
./.GruBo (vgl. Anlage 4)6.000.000 €6.000.000 €
./.Finanzanlagen gem. Anlage 38.000.000 €8.000.000 €
=Planmäßig abschreibbares
Anlagevermögen
74.000.000 €68.400.000 €

Schritt 2: Ermittlung der Anlagenabnutzungsgrade

Der Anlagenabnutzungsgrad ermittelt sich aus dem Quotienten der kumulierten Abschreibungen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen und der darauf entfallenden AK/HK:

  0102
 Abschreibungsbeträge
(immaterielle
Vermögensgegenstände und
Sachanlagen)
62.000.000 €58.600.000 €
/AK/HK planmäßig
abschreibbares AV (s.o.)
74.000.000 €68.400.000 €
=Anlagenabnutzungsgrad83,78 %85,67 %

Schritt 3: Erläuterung und Interpretation

Der Anlagenabnutzungsgrad stellt dar, inwieweit das planmäßig abzuschreibende Anlagevermögen bereits abgeschrieben ist – somit kann betrachtet werden, wie alt das Anlagevermögen ist und inwieweit es in Zukunft einer Erneuerung bedarf.

Kritisch ist bei der Kennzahl, dass auch außerplanmäßige Abschreibungen eingerechnet werden, was das Ergebnis und die entsprechenden Schlussfolgerungen verfälschen kann. Auch werden nur Wirtschaftsgüter einbezogen, die der X-GmbH wirtschaftlich zuzurechnen sind – gemietete oder geleaste Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen ggf. dennoch langfristig dienen, werden nicht einbezogen.

Vorliegend ist das Anlagevermögen mit 83,78 % (01) bzw. 85,67 % (00) bereits zu großen Teilen abgeschrieben, sodass es voraussichtlich bald einer Erneuerung bedürfen könnte. Selbst wenn die tatsächliche Nutzungsdauer die zu Beginn der Abschreibung geschätzte betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer übersteigen sollte, ist mit einem Anstieg von Instandhaltungskosten zu rechnen.

Handlungsbedarf aus Sicht der Geschäftsführung besteht hier insoweit, als dass die einzelnen Anlagegüter kritisch begutachtet und ggf. erneuert werden sollten.

Aufgabenteil b)

Schritt 1: Ermittlung der Strukturbilanzwerte
Anlagevermögen

  0100
 Anlagevermögen gem. Bilanz26.000.000 €23.800.000 €
./.Geschäfts- oder Firmenwert800.000 €800.000 €
=Bilanzanalytisches AV25.200.000 €23.000.000 €

Eigenkapital

  0102
 Eigenkapital gem. Bilanz26.000.000 €22.000.000 €
./.Forderungen an Gesellschafter
(nicht werthaltiges Kapital)
400.000 €400.000 €
./.Geschäfts- oder Firmenwert800.000 €800.000 €
./.Aktive latente Steuern100.000 €80.000 €
./.Ausschüttung in 02 (dient dem
Unternehmen nicht
längerfristig)
4.000.000 €0 €
=Bilanzanalytisches Eigenkapital20.700.000 €20.720.000 €

 Langfristiges Fremdkapital

  0100
 Pensionsrückstellungen10.000.000 €8.000.000 €
+Verbindlichkeiten > 5 Jahre6.000.000 €8.000.000 €
=Bilanzanalytisches langfristiges
Fremdkapital
16.000.000 €16.000.000 €

Mittelfristiges Fremdkapital

  0100
 Verbindlichkeiten 1 bis 5 Jahre2.000.000 €1.000.000 €
=Bilanzanalytisches
mittelfristiges Fremdkapital
2.000.000 €1.000.000 €

Schritt 2: Ermittlung des Anlagendeckungsgrad II

  0100
 Bilanzanalytisches Eigenkapital20.700.000 €20.720.000 €
+Bilanzanalytisches langfristiges
FK
16.000.000 €16.000.000 €
+Bilanzanalytisches
mittelfristiges FK
2.000.000 €1.000.000 €
=Zwischensumme38.700.000 €37.720.000 €
/Bilanzanalytisches AV25.200.000 €23.000.000 €
=Anlagendeckungsgrad II (x 100)153,57 %164,00 %

Schritt 3: Erläuterung und Interpretation
Der Anlagendeckungsgrad II zeigt, zu wie viel Prozent das Anlagevermögen langund mittelfristig finanziert wird. Nach der goldenen Bilanzregel sollte das Anlagevermögen komplett durch Eigenkapital sowie durch lang- und mittelfristiges Fremdkapital finanziert werden, sodass der Wert mindestens 100 % betragen sollte. Dieser Wert wird in 01 und 00 deutlich überschritten. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass der Wert von 00 bis 01 gesunken ist.

Ein akuter Handlungsbedarf ist nicht erkennbar, da der Wert weiterhin deutlich über 100 % liegt.

Besprechung

 

Übung 2: Anlagenintensität

(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Der Geschäftsführer der X-GmbH erwartet von Ihnen eine Analyse des Anlagevermögens. Er legt Ihnen unter anderem die folgenden Zahlen eines Wettbewerbers vor:

Anlagevermögen5.000.000 €
Umlaufvermögen10.000.000 €
Gesamtvermögen20.000.000 €

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie die Anlagenintensität des Wettbewerbers.
  2. Ermitteln Sie die Anlagenintensität der X-GmbH unter Berücksichtigung bilanzanalytischer Maßnahmen.
  3. Erläutern Sie dem Geschäftsführer vier mögliche Gründe für die erhebliche Abweichung der Anlagenintensität im Vergleich zum Wettbewerber.
  4. Ermitteln Sie die Investitionsquote in das Sachanlagevermögen 01.

Lösung

Aufgabenteil a)

+/-SummeBetrag
 Anlagevermögen5.000.000 €
/Gesamtvermögen20.000.000 €
=Anlagenintensität (x 100)25 %

Aufgabenteil b)

+/-SummeBetrag
 Bilanzanalytisches Anlagevermögen25.200.000 €
/Bilanzanalytisches Gesamtvermögen
(Bilanzsumme ./. Firmenwert ./. erhaltene
Anzahlungen ./. Forderungen ggü.
Gesellschaftern ./. akt. lat. Steuern)
63.400.000 €
=Anlagenintensität (x 100)39,75 %

Aufgabenteil c)
Die Anlagenintensität beim Wettbewerber ist deutlich niedriger. Dies kann folgende Ursachen haben:

  • Die Anlagen des Wettbewerbers sind älter und haben daher geringere Buchwerte.
  • Die X-GmbH hat hohe Finanzanlagen (8.000.000 €); wenn der Wettbewerber nicht in Finanzanlagen investiert hat, können sich hier bereits große Unterschiede ergeben.
  • Der Wettbewerber könnte große Teile seiner Produktionsmaschine gemietet/geleast haben.
  • Der Wettbewerber könnte Teile seiner Produktion ausgelagert haben.

Aufgabenteil d)

+/-SummeBetrag
 Zugänge Sachanlagen5.600.000 €
./.Restbuchwert Abgänge (400.000 € ./. 200.000
€ = 200.000 €)
200.000 €
=Nettoinvestitionen5.400.000 €
/AK Sachanlagevermögen zum 01.01.0172.000.000 €
=Investitionsquote (x 100)7,5 %

Besprechung

 

Investitionsrechnung

Übung 3: Kapitalwert einer Maschine

(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die Geschäftsführung der X-GmbH denkt darüber nach, eine weitere Produktionsmaschine zu erwerben. Diese Produktionsmaschine würde auszahlungswirksame Investitionskosten zum Anschaffungszeitpunkt von 20.000.000 € auslösen. Es wird von einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 8 Jahren ausgegangen – ein etwaiger Restwert nach Ablauf dieser Nutzungsdauer wird nicht erwartet.

Für die mit der Maschine hergestellten Waren soll mit einem Absatz von 3.000 Stück zu einem Nettostückerlös von 4.000 € gerechnet werden. Die laufenden Kosten können mit jährlich konstanten auszahlungswirksamen Kosten i.H.v. 10 % der
Investitionssumme angenommen werden.

Bislang wurden für Investitionsrechnungen Kalkulationszinsen von 12 % angenommen. Da sich das Zinsumfeld positiv geändert hat, denkt die Geschäftsführung darüber nach, für kalkulatorische Zwecke künftig einen Zinssatz von 10 % zugrunde zu legen.

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie mithilfe der Kapitalwertmethode, ob die Investition unter den beiden Kalkulationszinssätzen vorteilhaft ist. Nehmen Sie zu ihrem mathematischen Ergebnis auch schriftlich Stellung.
  2. Erläutern Sie anhand Ihrer ermittelten Ergebnisse, welche Aussage sich über den internen Zinsfuß der Investition treffen lässt, bei welchem Prozentsatz sich dieser tendenziell befindet und ob Sie der Geschäftsleitung die geplante Investition empfehlen – Berechnungen hierzu sind nicht erforderlich.
  3. Für eine andere Investition betrug die Summe der abgezinsten Einzahlungsüberschüsse 2.000.000 € bei einem Kalkulationszinssatz von 12 %. Der ermittelte Kapitalwert betrug 0 €. Erläutern Sie, wie hoch diAnschaffungsauszahlung (Einmalauszahlung zum Anschaffungszeitpunkt) bei dieser Investition war und begründen Sie Ihre Aussage.

Lösung

Teilaufgabe a)
Schritt 1: Ermittlung des Einzahlungsüberschusses

+/- Betrag
 Einzahlungen p.a. (3.000 Stück x 4.000 €)12.000.000 €
./.Auszahlungen p.a. (10 % x 20.000.000 €)2.000.000 €
=Einzahlungsüberschuss p.a.10.000.000 €

 Schritt 2: Ermittlung des Kapitalwerts bei 12 %

+/- Betrag
 Anschaffungsauszahlung./. 20.000.000 €
+Einzahlungsüberschuss (10.000.000 €) x
Barwertfaktor (4,967639)

Ermittlung Barwertfaktor (vgl.
Formelsammlung, S. 43):

$\begin{align} & \frac{(1+i)^n \; ./. \; 1}{i \cdot  ( 1 + i)^n}
\\ = & \; \frac{1,12^8 ./. 1}{0,12 \cdot 1,12^8}
\\ = & \; \frac{2,475963 ./. 1}{0,12 \cdot 2,475963}
\\ = & \; \frac{1,475963}{0,2971156}
\\ = &  \; 4,967639 \end{align}$
49.676.390 €
=Kapitalwert29.676.390 €

Alternative Darstellung (Differenz = Rundungsdifferenz)

JahrBrechnungBetrag
Anschaffungsjahr ./. 20.000.000 €
Anschaffungsjahr +110.000.000 € x (1/1,12)
10.000.000 € x 0,8929
8.928.571 €
Anschaffungsjahr +210.000.000 € x (1/1,12) 2
10.000.000 € x 0,7972
7.971.939 €
Anschaffungsjahr +310.000.000 € x (1/1,12) 3
10.000.000 € x 0,7118
7.117.802 €
Anschaffungsjahr +410.000.000 € x (1/1,12) 4
10.000.000 € x 0,6355
6.355.180 €
Anschaffungsjahr +510.000.000 € x (1/1,12) 5
10.000.000 € x 0,5674
5.674.269 €
Anschaffungsjahr +610.000.000 € x (1/1,12) 6
10.000.000 € x 0,5066
5.066.311 €
Anschaffungsjahr +710.000.000 € x (1/1,12) 7
10.000.000 € x 0,4523
4.523.492 €
Anschaffungsjahr +810.000.000 € x (1/1,12) 8
10.000.000 € x 0,4039
4.038.832 €
Gesamt  29.677.396 €

Schritt 3: Ermittlung des Kapitalwerts bei 10 %

+/- Betrag
 Anschaffungsauszahlung./. 20.000.000 €
+

Einzahlungsüberschuss (10.000.000 €) x
Barwertfaktor (5,334)

Ermittlung Barwertfaktor (vgl.
Formelsammlung, S. 43):

$\begin{align} & \frac{(1+i)^n \; ./. \; 1}{i \cdot ( 1 + i)^n}
\\ = & \; \frac{1,10^8 ./. 1}{0,10 \cdot 1,10^8}
\\ = & \; \frac{2,1436 ./. 1}{0,10 \cdot 2,1436}
\\ = & \; \frac{1,1436}{0,2144}
\\ = & \; 5,334 \end{align}$

53.340.000 €
=Kapitalwert33.340.000 €

Schritt 4: Erläuterung und Interpretation
Mit beiden Kalkulationszinssätzen wird ein positiver Kapitalwert erreicht, d.h. die angestrebte Verzinsung wird erreicht. Auch ist der Kapitalwert in beiden Szenarien hoch, weshalb eine Investition generell und unter Beachtung beider  Kalkulationszinssätzen zu befürworten ist.

Aufgabenteil b)
Der interne Zinsfuß ist per Definition ein Kalkulationszinssatz, bei dessen Verwendung sich ein Kapitalwert von Null ergibt. Er muss hier deutlich über 12 % liegen, da selbst bei einem Zinssatz von 12 % ein positiver Kapitalwert von deutlich über Null ermittelt wird. Da der Kapitalwert bei einem niedrigeren Zinssatz (hier 10 %) höher wird, liegt der interne Zinsfuß näher an 12 % als an 10 %. Die Investition ist der X-GmbH aufgrund des hohen Kapitalwerts selbst bei Berücksichtigung von 12 % Kalkulationszinssatzes zu empfehlen.

Aufgabenteil c)
Da die Anschaffungsauszahlung sich aus der Differenz von Kapitalwert (0 €) und abgezinsten Einzahlungsüberschüssen (hier 2.000.000 €) ergibt, beträgt sie hier 2.000.000 €.

Besprechung

 

Übung 4: Vergleich mehrerer Maschinen

(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH plant die Anschaffung einer neuen Produktionsmaschine. Hierfür stehen zwei Maschinen mit den folgenden Daten zur Auswahl:

  • Maschine 1: Nutzungsdauer 5 Jahre, Kalkulationszinssatz 10 % p.a.; die bereits berechnete Annuität der Maschine 1 beträgt 120.000 € pro Jahr
  • Maschine 2: Nutzungsdauer 4 Jahre, Kalkulationszinssatz 10 % p.a.; für die
    Investitionsentscheidung werden folgende Absatzmengen sowie folgende Auszahlungen erwartet:
Jahr02030405
Absatzmenge12.000 St.15.000 St.18.000 St.15.000 St.
Laufende Auszahlung2.000.000 €2.500.000 €3.000.000 €2.500.000 €

Die Inbetriebnahme ist für Beginn 02 geplant. Der Absatzpreis pro verkauftem Stück soll in 02 200 € betragen und jedes Jahr um jeweils 5 % steigen.

Die Anschaffungskosten für Maschine 2 betragen 2.000.000 €, wobei davon 1.500.000 € direkt zu einer Auszahlung führen. Der restliche Kaufpreis wäre Ende 03 zu zahlen. Es wird außerdem zutreffend davon ausgegangen, dass die Maschine zum Ende der Nutzungsdauer für einen Preis von 100.000 € veräußert werden kann, wobei in diesem Zusammenhang noch Ausbaukosten von 20.000 € anfallen werden.

Aufgabe

  1. Entscheiden Sie auf Basis der Annuitätenmethode, welche der beiden Maschinen die X-GmbH anschaffen sollte und begründen Sie Ihre Entscheidung.
  2. Berechnen Sie den Kapitalwert der Maschine 1, der zu der angegebenen Annuität führt.
  3. Erläutern Sie die Unterschiede zwischen den dynamischen und statischen Investitionsrechenverfahren.

Lösung

Teilaufgabe a)

Ermittlung der Annuität von Maschine 2

JahrAnlagen-
kauf
Einzahlungen
aus
Verkäufen
AuszahlungenAnlagen-
kauf
Einzahlungs-
überschüsse
AbFBarwert
02
(Beginn)
./. 1.500.000 €   ./. 1.500.000€1,00./. 1.500.000 €
02
(Ende)
 2.400.000 €2.000.000 € 400.000 €0,9090
(1/1,10)
363.600 €
03
(Ende)
./. 500.000 €3.150.000 €2.500.000 € 150.000 €0,8264
(1/1,102)
123.960 €
04
(Ende)
 3.969.000 €3.000.000 € 969.000 €0,7513
(1/1,103)
728.010 €
05
(Ende)
 3.472.875 €2.500.000 €80.000 €1.052.875 €0,6830
(1/1,104)
719.114 €
     Kapitalwert 434.684 €
+/- Betrag
 Kapitalwert434.684 €
x

Kapitalwiedergewinnungsfaktor / KWF

Ermittlung KWF:

$\begin{align} & \frac{i\cdot(1+i)^n}{( 1 + i)^n./. 1}
\\ = & \; \frac{0,10 \cdot(1+1,10)^4}{(1+0,10)^4 ./.1}
\\ = & \; \frac{0,10 \cdot 1,4641}{0,4641}
\\ = & \; \frac{14641}{0,4641}
\\ = & \; 0,315 \end{align}$

0,3155
=Annuität137.142 €

Die Entscheidung sollte zugunsten der Maschine 2 getroffen werden, da diese eine höhere Annuität erwirtschaftet.

Aufgabenteil b)

+/- Betrag
 Annuität120.000 €
/

KWF 5 Jahre

 $\begin{align} & \frac{i\cdot(1+i)^n}{( 1 + i)^n./. 1}
\\ = & \; \frac{0,10 \cdot(1+1,10)^5}{(1+0,10)^5 ./.1}
\\ = & \; \frac{0,10 \cdot 1,61051}{0,61051}
\\ = & \; \frac{0,161051}{0,61051}
\\ = & \; 0,2638 \end{align}$

0,2638
=Kapitalwert454.890 €

Aufgabenteil c)

Statische Investitionsrechenverfahren betrachten nur die Werte einer Periode –diese werden als repräsentativ betrachtet und für den gesamten Zeitraum angenommen.

Dynamische Investitionsrechenverfahren können für einzelne Jahre unterschiedliche Zahlungsströme berücksichtigen und Berücksichtigung aufgrund der Abzinsungen auch die genauen Barwerte zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die  dynamische Investitionsrechnung ist daher genauer.

Besprechung

 

Rentabilitäten ermitteln

Übung 5: Gesamtkapitalrentabilität

(ca. 18 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Sie werden als Leiter des Rechnungswesens von der X-GmbH damit beauftragt, die Erfolgssituation des Unternehmens zu beurteilen. Dazu sollen Sie die nachfolgenden Kennzahlen mit zwei Nachkommastellen ermitteln.

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie die Umsatzrentabilität auf Basis des ordentlichen Betriebsergebnisses für das Jahr 01 und 00. Erläutern Sie diese Kennzahl auch schriftlich, beurteilen Sie die Entwicklung von 00 auf 01 und benennen Sie, ob ein Handlungsbedarf besteht.
  2. Ermitteln Sie die Gesamtkapitalrentabilität vor Steuern unter Berücksichtigung bilanzanalytischer Werte für 01. Im Vorjahr ist von einer Gesamtkapitalrentabilität von 7 % auszugehen. Erläutern Sie diese Kennzahl auch schriftlich, beurteilen Sie die Entwicklung von 00 auf 01 und benennen Sie, ob ein Handlungsbedarf besteht.
  3. Ermitteln Sie die Zinsaufwandsintensität für 01 und erläutern Sie diese Kennzahl schriftlich.

Lösung

Aufgabenteil a)

Schritt 1: Ermittlung des ordentlichen Betriebsergebnisses

  0102
 Bruttoergebnis vom Umsatz40.000.000 €42.000.000 €
./.Vertriebskosten16.000.000 €18.000.000 €
./.Allgemeine Verwaltungskosten10.000.000 €12.000.000 €
./.Sonstige betriebliche
Aufwendungen
8.880.000 €6.840.000 €
./.Sonstige Steuern100.000 €100.000 €
=Ordentliches Betriebsergebnis5.020.000 €5.060.000 €

Schritt 2: Ermittlung der Umsatzrentabilität

  0102
 Ordentliches Betriebsergebnis5.020.000 €5.060.000 €
/Umsatzerlöse100.000.000 €106.000.000 €
=Umsatzrentabilität (x 100)5,02 %4,77%

Schritt 3: Erläuterung und Interpretation

Die Umsatzrentabilität beschreibt den Gewinn pro € Umsatz. Eine Umsatzrentabilität von 5,02 % in 01 bedeutet, dass von jedem Euro Umsatz 5,02 Cent als Gewinn verbleiben.

Hier hat sich die Umsatzrentabilität etwas erhöht, d.h. die Kosten sind weniger stark gestiegen als der Umsatz. Hier besteht kein akuter Handlungsbedarf für die Geschäftsführung.

Aufgabenteil b)

+/- Betrag
 Jahresüberschuss4.000.000 €
+Steuern vom Einkommen und Ertrag1.200.000 €
+Zinsen und ähnliche Aufwendungen120.000 €
./.Zinserträge100.000 €
=Jahresüberschuss vor Steuern und Zinsen
(EBIT)
5.220.000 €
 Gesamtkapital gem. Bilanz (Bilanzsumme)66.700.000 €
./.Geschäfts- und Firmenwert800.000
./.Erhaltene Anzahlungen2.000.000 €
./.Forderungen ggü. Gesellschaftern (nicht
werthaltig)
400.000 €
./.Aktive latente Steuern100.000 €
=Bilanzanalytisches Gesamtkapital63.400.000 €
 ahresüberschuss vor Steuern und Zinsen
(EBIT)
5.220.000 €
/Bilanzanalytisches Gesamtkapital63.400.000 €
=Gesamtkapitalrentabilität (x 100)8,23 %

Die Gesamtkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss ins Verhältnis zum dafür eingesetzten Kapital, sodass sich anhand der Kennzahl eine Verzinsung des Kapitals darstellen lässt. Für 01 bedeutet dies, dass für 100 € eingesetztes Kapital 8,23 € als jährliche Rendite in das Unternehmen zurückfließen.

Die GK-Rendite ist mit 8,23 % gegenüber dem Vorjahreswert von 7 % gestiegen –das Unternehmen ist also im Verhältnis zum eingesetzten Kapital ertragsstärkergeworden. Für die Geschäftsführung besteht kein akuter Handlungsbedarf.

Aufgabenteil c)

+/- Betrag
 Zinsaufwand120.000 €
/Umsatzerlöse100.000.000 €
=Zinsaufwandsintensität (x 100)0,12 %

Die Zinsaufwandsintensität gibt an, wie viel % des Umsatzes für Zinsaufwendungen verwendet wird – sie zeigt damit die Abhängigkeit des Unternehmens von Fremdkapitalgebern.

Besprechung

 

Übung 6: Segmentanalyse

(ca. 20 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH möchte ein segmentiertes Reporting einführen. Hierbei sollen die unterschiedlichen Absatzregionen Europa, Amerika & Asien getrennt ausgewiesen werden. Sonstige Absatzregionen werden unter einem Punkt „Sonstige“ gesammelt.

Es sind folgende Angaben bekannt:

 EuropaAmerikaAsien
Segmentvermögen125 %40 %20 %
Umsatzerlöse20.000.000 €30.000.000 €30.000.000 €
Jahresüberschuss220 %40 %Jahresfehlbetrag
./. 400.000 €
Steuern vom
Einkommen und
Ertrag
400.000 €500.000 €0 €
Zinsaufwendungen
und Zinserträge3
30 %20 %20%
Durchschnittliche
Kapitalkosten4
 8 % 

1 vom bilanzanalytischen Gesamtvermögen; dieses soll nach Vorgabe der Geschäftsleitung konservativ (vorsichtiger Ansatz) berechnet werden. Das bilanzanalytische Gesamtvermögen entspricht gleichzeitig dem bilanzanalytischen Gesamtkapital je Region.

2 Die Prozentsätze beziehen sich auf den gesamten Jahresüberschuss 01.

3 Die Prozentsätze beziehen sich auf die Zinsaufwendungen der GuV 01.

4 durchschnittliche gewichtete Kapitalkosten.

Aufgabe

Sie sollen als Leiter Rechnungswesen für das Jahr 01 die folgenden Berechnungen durchführen:

  1. Ermitteln Sie das bilanzanalytische Gesamtvermögen und das Segmentvermögen für die Regionen Europa, Amerika und Asien.
  2. Ermitteln Sie die Gesamtkapitalrentabilität mit zwei Nachkommastellen der drei Regionen für 01; berücksichtigen Sie hierbei das bilanzanalytische Kapital. Erläutern Sie Ihre Ergebnisse schriftlich und machen Sie zwei
    Verbesserungsvorschläge zur Steigerung der Gesamtkapitalrentabilität.
  3. Ermitteln Sie den Return on Investment (ROI) mit zwei Nachkommastellen der X-GmbH als Gesamtunternehmen auf Basis von EBIT und bilanzanalytischem Gesamtkapital 01. Erläutern Sie Ihr Ergebnis schriftlich. Die Geschäftsleitung wünscht einen ROI von mindestens 10 %. Machen Sie bei Bedarf zu jeder der beiden ROI-Komponenten jeweils einen Vorschlag, wie der Wert in Zukunft verbessert werden kann.

Alle Eurobeträge sollen auf volle Euro gerundet werden, sofern in den einzelnen Aufgabenteilen nichts anderes bestimmt ist.

Lösung

Aufgabenteil a)

+/- 01
 Gesamtkapital gem. Bilanz (Bilanzsumme)66.700.000 €
./.Geschäfts- und Firmenwert800.000 €
./.Erhaltene Anzahlungen2.000.000 €
./.Forderungen gegenüber Gesellschaftern
(nicht werthaltig)
400.000 €
./.Aktive latente Steuern100.000 €
=Bilanzanalytisches Gesamtkapital63.400.000 €
=Segmentvermögen Europa (x 25 %)15.850.000 €
=Segmentvermögen Amerika (x 40 %)25.360.000 €
=Segmentvermögen Asien (x 20 %)12.680.000 €

Aufgabenteil b)

+/- EuropaAmerikaAsien
 Jahresergebnis800.000 €
(4.000.000 € x
20 %)
1.600.000 €
(4.000.000 € x
40 %)
./. 400.000 €
+Steuern vom
Einkommen und Ertrag
400.000 €500.000 €0 €
+Zinsaufwand36.000 €
(120.000 € x 30
%)
24.000 €
(120.000 € x 20
%)
24.000 €
(120.000 € x 20
%)
./.Zinsertrag30.000 €
(100.000 € x 30
%)
20.000 €
(100.000 € x 20
%)
20.000 €
(100.000 € x 20
%)
=Zwischensumme (EBIT)1.206.000 €2.104.000 €./. 396.000 €
/Gesamtkapital (s.o.)15.850.000 €25.360.000 €12.680.000 €
=GK-Rentabilität in % (x
100)
7,61 %8,30 %./. 3,12 %

In der Region Amerika wird 01 mit 8,30 % die höchste Gesamtkapitalrentabilität erwirtschaftet. Damit werden in Amerika auch die Kapitalkosten von 8 % erwirtschaftet, d.h. dort wird Unternehmenswert geschaffen.

Die anderen beiden Regionen schaffen es hingegen nicht, die Kapitalkosten von 8 % zu erwirtschaften, sodass dort Unternehmenswert vernichtet wird. Dort besteht dringender Handlungsbedarf – insbesondere in Asien, wo sogar eine negative Rendite erwirtschaftet wird.

Die Rentabilität könnte zum Beispiel durch die folgenden Maßnahmen gesteigert
werden:

  • Erhöhung des Jahresergebnisses durch Kosteneinsparungen
  • Erhöhung des Jahresergebnisses durch Umsatzsteigerungen
  • Verringerung der Kapitalbasis (weniger Kapitaleinsatz)

Aufgabenteil c)

Schritt 1: Ermittlung des EBIT

+/- 01
 Jahresüberschuss gemäß GuV4.000.000 €
+Steuern vom Einkommen und Ertrag1.200.000 €
=EBT5.200.000 €
+Finanzergebnis (100.000 € Zinsertrag ./. 120.000 € Zinsaufwand = ./. 20.000 €)20.000 €
=EBIT5.220.000 €

Schritt 2: Ermittlung des ROI

+/- 01
 EBIT5.220.000 €
/Gesamtumsatz100.000.000 €
=Umsatzrendite in % (x 100)5,22 %
 Gesamtumsatz100.000.000 €
/Bilanzanalytisches Gesamtkapital63.400.000 €
=Kapitalumschlag in % (x 100)157,73 %
   
 Umsatzrendite in %5,22 %
xKapitalumschlag in %157,73 %
=Return on Investment (ROI) in %8,23 %

Schritt 3: Erläuterung und Interpretation

Der ROI zeigt, wie viel % des investierten Kapitals durch das EBIT wieder in das Unternehmen zurückgeflossen ist. Der ROI liegt mit 8,23 % unter dem angestrebten Ziel von 10 %. Es könnten folgende Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Komponente Umsatzrentabilität
    Erhöhung des EBIT durch Kosteneinsparungen.
  2. Komponente Kapitalumschlag
    Optimierung des Working-Capital-Managements zur Reduzierung des eingesetzten Kapitals – dadurch würde der Kapitalumschlag beschleunigt werden.

Besprechung

 

Übung 7: Lagerdauer ermitteln

(ca. 4 Punkte, ca. 10min. Bearbeitungszeit)

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie die durchschnittliche Umschlagsdauer/Lagerdauer der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Tagen. Gehen Sie von einem Materialeinsatz für das Jahr 01 von 70.000.000 € aus. Berücksichtigen Sie das Jahr mit 360 Tagen.
  2. Ziel der Geschäftsführung ist es, die Umschlagsdauer auf 30 Tage zu begrenzen. Prüfen Sie, ob diese Vorgabe eingehalten werden konnte. Falls dem nicht so ist, berechnen Sie bitte, um wie viel Euro der durchschnittliche
    Bestand an RHB-Stoffen verändert werden muss, um das vorgegebene Ziel zu erreichen.

Lösung

Schritt 1: Ermittlung des durchschnittlichen Vorratsbestands

 

+/- Betrag
 Bestand RHB-Stoffe 31.12.0110.000.000 €
+Bestand RHB-Stoffe 31.12.008.000.000 €
=Zwischensumme18.000.000 €
=Durchschnittlicher Bestand RHB-Stoffe (/ 2)9.000.000 €

Schritt 2: Ermittlung der Umschlagsdauer

+/- Betrag
 Durchschnittlicher Bestand RHB-Stoffe9.000.000 €
/Materialeinsatz RHB-Stoffe70.000.000 €
xTage pro Jahr360
=Umschlagsdauer46,29 Tage

Schritt 3: Ergebnis und Interpretation

Das von der Geschäftsleitung angestrebte Ziel konnte nicht erreicht werden. Um die Umschlagsdauer auf 30 Tage zu begrenzen, müsste der folgende Bestand angestrebt werden:

+/- Betrag
 Umschlagsdauer Ziel30 Tage
/Tage pro Jahr360
xMaterialeinsatz RHB-Stoffe70.000.000 €
=Angestrebter Bestand RHB-Stoffe5.833.333 €

Besprechung

 

Finanzierung

Übung 8: Finanzierung von Anlagevermögen

(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die Geschäftsleitung der X-GmbH möchte von Ihnen anhand geeigneter Kennzahlen wissen, ob eine fristengerechte Finanzierung der langfristigen Vermögensgegenstände vorliegt.

Aufgabe

  1. Berechnen Sie zwei geeignete Kennzahlen für die Jahre 01 und 00. Nutzen Sie hierfür bilanzanalytische Werte.
  2. Erläutern Sie schriftlich anhand der von Ihnen gewählten Kennzahlen, ob eine fristengerechte Finanzierung vorliegt und formulieren Sie eine entsprechende Handlungsempfehlung für die Geschäftsführung.

Lösung

Teilaufgabe a)

Die fristgerechte Finanzierung kann mit den Kennzahlen Anlagendeckung I (A) und Anlagendeckung II (B) überprüft werden. Hierbei werden Eigenkapital (Anlagendeckung I) bzw. Eigenkapital sowie langfristiges Fremdkapital  (Anlagendeckung II) ins Verhältnis zum Anlagevermögen gesetzt.

Schritt 1: Ermittlung der bilanzanalytischen Vergleichswerte

 Bilanzanalytisches Anlagevermögen0102
 Anlagevermögen gem. Bilanz26.000.000 €23.800.000 €
./.Geschäfts- oder Firmenwert800.000 €800.000 €
=Bilanzanalytisches
Anlagevermögen
25.200.000 €23.000.000 €
 Bilanzanalytisches Eigenkapital0102
 Eigenkapital gem. Bilanz26.000.000 €22.000.000 €
./.Forderungen an Gesellschafter
(nicht werthaltiges Kapital)
400.000 €400.000 €
./.Geschäfts- oder Firmenwert800.000 €800.000 €
./.Aktive latente Steuern100.000 €80.000 €
./.Ausschüttung in 02 (dient dem
Unternehmen nicht
längerfristig)
4.000.000 €0 €
=Bilanzanalytisches Eigenkapital20.700.000 €20.720.000 €
 Bilanzanalytisches langfr. Fremdkapital0102
 Pensionsrückstellungen10.000.000 €8.000.000 €
+Verbindlichkeiten > 5 Jahre6.000.000 €8.000.000 €
=Bilanzanalytisches langfristiges
Fremdkapital
16.000.000 €16.000.000 €
 Bilanzanalytisches mittelfr.
Fremdkapital
0102
 Verbindlichkeiten 1 bis 5 Jahre2.000.000 €1.000.000 €
=Bilanzanalytisches
mittelfristiges Fremdkapital
2.000.000 €1.000.000 €

Schritt 2: Ermittlung der Anlagendeckungen

 Anlagendeckung I (A)0102
 Bilanzanalytisches Eigenkapital20.700.000 €20.720.000 €
/Bilanzanalytisches AV25.200.000 €23.000.000 €
=Anlagendeckung I (A) (x 100)82,14 %90,09 %
 Anlagendeckung II (A)0102
 Bilanzanalytisches Eigenkapital20.700.000 €20.720.000 €
+Bilanzanalytisches langfristiges
Fremdkapital
16.000.000 €16.000.000 €
+Bilanzanalytisches
mittelfristiges Fremdkapital
2.000.000 €1.000.000 €
=Zwischensumme38.700.000 €37.720.000 €
/Bilanzanalytisches AV25.200.000 €23.000.000 €
=Anlagendeckung II (A) (x 100)153,57 %164,00 %

Aufgabenteil b)

Eine fristgerechte Finanzierung liegt vor, wenn die Kapitalbindungsdauer mindestens der Kapitalüberlassungsdauer entspricht. Das ist hier der Fall, denn die Anlagendeckung II liegt mit 153,57 % über dem Betrag von 100 %, d.h. das
Anlagevermögen wird vollständig aus dem Eigenkapital und dem langfristigen Fremdkapital finanziert. Es besteht aktuell kein akuter Handlungsbedarf.

Besprechung

 

Übung 9: Kreditsicherheiten

(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH plant zur Erweiterung ihres Unternehmens umfangreiche Investitionen. Diese sollen komplett fremdfinanziert werden. Die Unternehmensbilanz zum 31.12.01 dient der Planungsüberlegung.

Aufgabe

  1. Prüfen Sie, inwieweit die Vermögensgegenstände der Bilanz zum 31.12.01 als Kreditsicherheiten zur Darlehensfinanzierung infrage kommen. Erläutern Sie hierzu vier verschiedene Kreditsicherungsinstrumente und  ordnen Sie dem jeweiligen Instrument einen passenden Bilanzposten zu.
  2. Erläutern Sie der Geschäftsführung den Unterschied von fiduziarischen gegenüber akzessorischen Sicherheiten und geben Sie dabei jeweils zwei Beispiele an.

Lösung

Aufgabenteil a)

Grundpfandrechte (Hypothek oder Grundschuld)
Bilanzposten:
Grundstücke

Erläuterung:
Grundstücke werden mit Hypotheken oder Grundschulden belastet und können bei ausbleibenden Zahlungen unter bestimmten Voraussetzungen (abhängig vom Sicherungsvertrag) vollstreckt/durch das Kreditinstitut veräußert werden. Eine Hypothek ist akzessorisch, eine Grundschuld fiduziarisch.

Sicherungsübereignung
Bilanzposten:
Technische Anlagen und Maschinen, BGA, Vorräte

Erläuterung:
Die Sachen werden der Darlehensgeber zur Sicherung übereignet. Ein Sicherungsvertrag regelt, unter welchen Voraussetzungen die Darlehensgeber ihr Eigentumsrecht verwertet werden. Die Gegenstände bleiben im Besitz des
Darlehensnehmers (Besitzkonstitut). Die Sicherung ist fiduziarisch.

Verpfändung
Bilanzposten:
Finanzanlagen

Erläuterung:
Der Darlehensgeber erhält ein Pfandrecht an dem Depot, das ihn dazu berechtigt, die hinterlegten Wertpapiere unter bestimmten Voraussetzungen zu verwerten.

Zession
Bilanzposten:
Forderungen aus LuL

Erläuterung:
Die Forderungen werden an den Darlehensgeber abgetreten, sodass dieser Forderungen einziehen darf und den Betrag zur Befriedigung der Schuld aufwenden darf. Die Zession kann offen oder still erfolgen.

Aufgabenteil b)

Akzessorische Sicherheiten sind an den Bestand einer Forderung gebunden, d.h. sie erlöschen automatisch in dem Moment und insoweit, wie auch die damit zusammenhängende Forderung erlischt. Hypotheken, Pfandrechte und Bürgschaften sind klassische akzessorische Sicherheiten.

Bei fiduziarischen Sicherheiten wird per Vertrag ein Sicherungsverhältnis vereinbart, das nicht an den Bestand einer bestimmten Forderung geknüpft ist. So können z.B. einmal ins Grundbuch eingetragene Grundschulden immer wieder mit neuen Forderungen durch neue Sicherungsvereinbarungen verknüpft werden.

Besprechung

 

Übung 10: Rating

(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH plant zur Erweiterung ihres Unternehmens umfangreiche Investitionen. Diese sollen komplett fremdfinanziert werden. Zur Vorbereitung eines diesbezüglichen Gesprächs mit einer Bank wurden Sie vom Geschäftsführer beauftragt, sich Kenntnisse über Ratingverfahren anzueignen.

Aufgabe

  1. Erläutern Sie, was unter dem Begriff „Rating“ zu verstehen ist und stellen Sie die zwei Faktorengruppen, die Bestandteile eines umfassenden Ratings sind, an jeweils zwei Merkmalen dar.
  2. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem internen und einem externen Rating.
  3. Erläutern Sie, wie sich eine Verschlechterung des Ratings auf die Kreditfinanzierung Ihres Unternehmens auswirken kann.

Lösung

Aufgabenteil a)

Rating ist ein Prozess der quantitativen und qualitativen Analyse eines Unternehmens zur Beurteilung der Bonität. Quantitative Faktoren sind Faktoren, die auf Basis der Jahresabschlüsse der letzten Jahre mittels Kennzahlen ermittelt werden (z.B. Ertrags-, Liquiditätskennzahlen). Qualitative Aspekte sind Faktoren im Bereich der Organisation, des Managements, der Unternehmensnachfolge, der Marktlage usw.

Das Ergebnis des Ratingprozesses wird in einer Bonitätsklasse (sog. Ratingergebnis) dargestellt.

Aufgabenteil b)

Internes Rating
Durchführung eines Ratings durch das kreditgewährende Kreditinstitut – hier ist häufig die Zurverfügungstellung umfangreicher Informationen erforderlich.

Externes Rating
Durchführung eines Ratings durch eine spezialisierte Ratingagentur. Die Ergebnisse werden i.d.R. veröffentlicht.

Aufgabenteil c)

Eine Verschlechterung des Ratings führt aus Sicht der Kreditgeber zu einem erhöhten Risiko und damit zu schlechteren Kreditkonditionen (z.B. Reduktion der Kreditlinie, Erhöhung der Zinssätze). Auch eine vorzeitige Kündigung von Kreditverträgen wäre denkbar, was schnell zur Zahlungsunfähigkeit und damit zur Insolvenz führen kann.

Besprechung

 

Übung 11: Eigenfinanzierung

(ca. 14 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH möchte expandieren und plant im Jahr Investitionen von 2.000.000 €. Die Finanzierung soll mit Eigenkapital erfolgen. Der Hauptgesellschafter X (bislang 90 % Beteiligung) ist zur Finanzierung mit Eigenkapital nur bereit, wenn sein prozentualer Anteil weiterhin bei 90% bliebe und das von ihm gehaltene Grundkapital um maximal 900.000 € erhöht würde.

Zum Bilanzstichtag 31.12.01 waren insgesamt 400.000 Aktien zum Nennbetrag von 10 € pro Aktie im Besitz der Aktionäre.

Alternativ zur Eigenkapitalfinanzierung könnte die X-GmbH auch ein Darlehen über 2.000.000 € aufnehmen, das die Hausbank zu einem Zinssatz von 5 % jährlich anbieten würde – bezüglich der Tilgungsmodalitäten bietet die Bank der X-GmbH sowohl ein Tilgungs- als auch ein Fälligkeitsdarlehen an.

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie die Eigenkapitalquoten der X-GmbH auf Basis bilanzanalytischer Werte für 01 und 00. Beurteilen Sie, wie sich die Entscheidung für Eigen- oder Fremdkapitalfinanzierung auf die Eigenkapitalquote und auf die Bonität auswirken würden. Empfehlen Sie der X-GmbH eine der beiden Finanzierungsformen aus Sicherheitsaspekten.
  2. Ermitteln Sie die Stückzahl und den Emissionspreis der neuen Aktien, die zur Eigenfinanzierung der gesamten Investition von 2.000.000 € ausgegeben werden müssten bei einem Nennwert von 10 € pro Aktie.
  3. Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Fälligkeits- und einem Tilgungsdarlehen. Gehen Sie dabei auf die Höhe der jährlichen Liquiditätsbelastung der X-GmbH und den Zinsaufwand über die Laufzeit ein.

Lösung

Aufgabenteil a)

+/-Summe0100
 Bilanzanalytisches Eigenkapital
(Eigenkapital ./. Forderungen an
Gesellschafter ./. Geschäfts- oder
Firmenwert ./. Aktive latente Steuern
./. Ausschüttung in 02)
20.700.000 €20.720.000 €
/Bilanzanalytisches Gesamtkapital
ohne die in 02 geplante Ausschüttung
(Bilanzsumme ./. Geschäfts- und
Firmenwert ./. erhaltene
Anzahlungen ./. Forderungen an
Gesellschafter ./. aktive latente
Steuern ./. Ausschüttung in 02)
59.400.000 €62.000.000 €
=Eigenkapitalquote (x 100)34,85 %33,42 %

Die Eigenkapitalquote ist in 01 ggü. 00 um 1,43 Prozentpunkt gestiegen. Die in 02 geplante Ausschüttung ist in den bilanzanalytischen Werten für 01 bereits berücksichtigt, da dieses Kapital dem Unternehmen nicht langfristig dienen wird. Durch eine Fremdfinanzierung würde die Eigenkapitalquote weiter sinken auf 20.700.000 € / 61.400.000 € (59.400.000 € + 2.000.000 € Darlehen) = 33,71 %.

Gesunkene Eigenkapitalquoten führen zu schlechteren Ratings. Sofern möglich, sollte daher die Finanzierung über Eigenkapital erfolgen. Dies könnte durch eine Kapitalerhöhung oder auch durch Verzicht auf die Ausschüttung in 02 erfolgen.

Aufgabenteil b)

 GrundkapitalAgioEmissionserlös
Grundkapitalerhöhung
X
900.000 € (= 90 %)900.000 € 
Grundkapitalerhöhung
übrige Gesellschafter
100.000 € (= 10 %)100.000 € 
Grundkapitalerhöhung
insgesamt
1.000.000 €1.000.000 €2.000.000 €

Aufgabenteil c)

Bei Fälligkeitsdarlehen erfolgt die Tilgung erst am Ende der Laufzeit in einer Summe. Dadurch ist die Liquiditätsbelastung während der Laufzeit für die X-GmbH geringer. Allerdings ist der Zinsaufwand höher als bei einem Tilgungsdarlehen, da während der Laufzeit keine Tilgungen erfolgen und die BMG der Zinsen daher konstant höher bleibt. Bei Tilgungsdarlehen werden Annuitäten in festgelegten Perioden gezahlt, in denen ein Zins- und ein Tilgungsdarlehen enthalten ist. Mit zunehmender Tilgung nimmt der Zinsanteil in den einzelnen Raten ab. Die Liquiditätsbelastung bleibt durch die Annuitäten konstant. Der gesamte Zinsaufwand ist geringer als bei einem Fälligkeitsdarlehen, da bereits während der Laufzeit Teile der Schulden getilgt werden.

Besprechung

 

Liquidität

Übung 12: Liquiditätskennzahlen ermitteln

(ca. 14 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH hatte im Vorjahr (00) beschlossen, die Liquidität 2. Grades des Jahres 01 gegenüber 00 um 6 % zu erhöhen und das Working Capital um mindestens 500.000 € zu reduzieren.

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie die Liquidität 2. Grades mit zwei Nachkommastellen für die Jahre 01 und 00. Erläutern und interpretieren Sie Ihr Ergebnis schriftlich.
  2. Ermitteln Sie das Working Capital im Jahr 01 und 00. Erläutern und interpretieren Sie Ihr Ergebnis schriftlich.

Lösung

Aufgabenteil a)

Schritt 1: Ermittlung der bilanzanalytischen Forderungen, Wertpapiere und liquide Mittel

  0100
 Forderungen und sonstige
Vermögensgegenstände
18.000.000 €20.000.000 €
+Aktiver RAP200.000 €200.000 €
./.Forderungen an Gesellschafter
(nicht werthaltig)
400.000 €400.000 €
+Wertpapiere400.000 €400.000 €
+Liquide Mittel2.000.000 €1.800.000 €
=Forderungen, Wertpapiere und
liquide Mittel
20.200.000 €22.000.000 €

Schritt 2: Ermittlung des bilanzanalytischen kurzfristigen Fremdkapitals

  0100
 Steuerrückstellungen1.200.000 €1.200.000 €
+Sonstige Rückstellungen14.800.000 €14.800.000 €
+Verbindlichkeiten < 1 Jahr6.000.000 €9.000.000 €
./.Erhaltene Anzahlungen2.000.000 €1.000.000 €
+Geplante Ausschüttung in 02
(wird zu Fremdkapital)
4.000.000 €0 €
+Passiver RAP700.000 €280.000 €
=Bilanzanalytisches kurzfristiges
Fremdkapital
24.700.000 €24.280.000 €

Schritt 3: Ermittlung der Liquidität 2. Grades

  0100
 Forderungen, Wertpapiere und
liquide Mittel
20.200.000 €22.000.000 €
/Bilanzanalytisches kurzfristiges
Fremdkapital
24.700.000 €24.280.000 €
=Liquidität 2. Grades (x 100)81,78 %90,61 %

Schritt 4: Erläuterung und Interpretation

Die Liquidität 2. Grades beschreibt das Verhältnis der gesamten Forderungen zzgl. der gesamten flüssigen Mittel mit dem kurzfristigen Fremdkapital. Da die Kennzahl in beiden Jahren kleiner 100 % ist, decken die kurzfristig einziehbaren Forderungen und die liquiden Mittel nicht das kurzfristige Fremdkapital ab. Das Ziel des Jahres 01, die Liquidität um 6 % zu erhöhen, wurde nicht erreicht – die Liquidität hat sich sogar um 90,61 % ./. 81,78 % = 8,83 Prozentpunkte verschlechtert.

Aufgabenteil b)

Schritt 1: Ermittlung des bilanzanalytischen Umlaufvermögens

  0100
 Forderungen, Wertpapiere und
liquide Mittel laut Teilaufgabe
a)
20.200.000 €22.000.000 €
+Vorräte laut Bilanz20.000.00018.000.000
./.Erhaltene Anzahlungen2.000.000 €1.000.000 €
=Bilanzanalytisches
Umlaufvermögen
38.200.000 €39.000.000 €

Schritt 2: Ermittlung des Working Capital

  0100
 Bilanzanalytisches
Umlaufvermögen
38.200.000 €39.000.000 €
./.Kurzfristiges Fremdkapital24.700.000 €24.280.000 €
=Working Capital13.500.000 €14.720.000 €

Schritt 3: Erläuterung und Interpretation

Das Working Capital ist die Differenz aus dem Umlaufvermögen sowie dem kurzfristigen Fremdkapital des Unternehmens. Da das Working Capital positiv ist, deckt das Umlaufvermögen das kurzfristige Fremdkapital ab. Das Ziel des Jahres 01,
das Working Capital um 500.000 € zu reduzieren, wurde erreicht.

Besprechung

 

 

Übung 13: Liquiditätsplan erstellen

(ca. 14 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die Y-GmbH plant im Dezember 01 ihre Liquiditätssituation für das erste Quartal 02. Abschlussstichtag ist der 31.12.01. Die monatlich ermittelte Umsatzsteuerzahllast/Vorsteuererstattung wird jeweils zum 10. Kalendertag des Folgemonats fällig.

Zum Zwecke der Finanzplanung liegen die folgenden Planbilanzdaten und Prognosegrößen vor:

Planbilanzdaten 31.12.01:

Bankguthaben400.000 €
Kassenbestand20.000 €
Forderungen aus LuL (inkl. 19  USt)238.000 €
Sonstige Rückstellungen40.000 €
Verbindlichkeiten aus LuL (inkl. 19 % VSt)119.000 €
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten800.000 €
Sonstige Verbindlichkeiten (inkl. USt-Zahllast Dez.60.000 €

Zahlungen im Jahr 02 aus dem Bestand der Forderungen aus LuL:

  • Januar: 80%
  • Februar: 15%
  • März: 5%

Die sonstigen Rückstellungen werden zu 40 % im Januar, zu 50 % im Februar und zu 10 % im März 02 auszahlungswirksam.

Zahlungen im Jahr 02 an Lieferanten aus dem Bestand der Verbindlichkeiten aus LuL:

  • Januar: 40 %
  • Februar: 40 %
  • März: 20 %

Aus den Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten werden jeweils in Januar, Februar und März 02 4.000 € Annuität fällig.

Die sonstigen Verbindlichkeiten sind im Januar 02 fällig.

Prognosen für 02

Nettoumsatz Januar: 200.000 €

Zahlungseingänge:

  • Januar: 40%
  • Februar: 50%
  • März: 5%
  • Vierter Monat oder später: 5 %

Nettoumsatz Februar: 240.000 €

  • Februar: 40%
  • März: 50%
  • Vierter Monat oder später: 10 %

Nettoumsatz März: 240.000 €

  • März: 40 %
  • Vierter Monat oder später: 60 %

Die Zahlen der laufenden Geschäftstätigkeit werden pro Monat wie folgt angegeben:

  • Liquiditätswirksame Personalausgaben: 120.000 € pro Monat; ab März eine Steigerung um 5 %
  • Liquiditätswirksame Sachausgaben: 40.000 € pro Monat brutto (19 % USt enthalten)

Aufgabe

Ermitteln Sie den Finanzplan der Y-GmbH für die Monate Januar, Februar und März 02 und geben Sie hierbei auch den Liquiditätsbestand am Ende des jeweiligen Monats an. Ermitteln Sie auch die Umsatzsteuerzahllast des jeweiligen Monats anhand einer Nebenrechnung. Verwenden Sie hierfür das nachfolgende Schema:

Hier können Sie sich die Lösungsvorlage herunterladen.

+/-GeschäftsvorfallJanuar 02Februar 02März 02
 Liquiditätsbestand am
Monatsanfang
(Bank + Kasse)
   
 Einzahlungen   
 Forderungen   
+Umsatz
aus Januar
aus Februar
aus März
   
=Summe Einzahlungen   
 Auszahlungen   
 Verbindlichkeiten aus LuL   
+Sonstige
Verbindlichkeiten
   
+Sonstige Rückstellungen   
+Annuität Kredit   
+Personalaufwand   
+Sachaufwand   
+Umsatzsteuerzahllast
 
   
=Summe Auszahlungen    
=Liquiditätsbestand am
Monatsende
   

Lösung

+/-GeschäftsvorfallJanuar 02Februar 02März 02
 Liquiditätsbestand am
Monatsanfang
(Bank + Kasse)
420.000 €418.000 €423.726 €
 Einzahlungen   
 Forderungen190.400 €
(238.000 € x 80
%)
35.700 €
(238.000 € x 15
%)
11.900 €
(238.000 € x 5
%)
+Umsatz
aus Januar
aus Februar
aus März
95.200 €119.000 €
114.240 €
11.900 €
142.800 €
114.240 €
=Summe Einzahlungen285.600 €268.940 280.840 €
 Auszahlungen   
 Verbindlichkeiten aus LuL47.600 €47.600 €23.800 €
+Sonstige
Verbindlichkeiten
60.000 €  
+Sonstige Rückstellungen16.000 €20.000 €4.000 €
+Annuität Kredit4.000 €4.000 €4.000 €
+Personalaufwand120.000 €120.000 €120.000 €
+Sachaufwand40.000 €40.000 €40.000 €
+Umsatzsteuerzahllast/
(USt-Zahllast
aus Dezember
01 bereits in
so.Verb.
enthalten)
31.614 €39.214 €
=Summe Auszahlungen287.600 €263.214 €237.014 €
=Liquiditätsbestand am
Monatsende
418.000 423.726 €467.552 €

Nebenrechnung UStVA

+/-GeschäftsvorfallJanuar 02Februar 02März 02
 USt Umsatz38.000 €45.600 €45.600 €
./.VSt Sachaufwand6.386 €6.386 €6.386 €
=Zahllast31.614 €39.214 €39.214 €

Besprechung

 

Übung 14: Mit Liquiditätskennzahlen rechnen

(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH möchte in Anlehnung an den Standard DRS 21 eine Kapitalflussrechnung erstellen. Gehen Sie für das Geschäftsjahr 01 von einem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit i.H.v. 3.200.000 € aus. Sie sollen für die
Geschäftsführung weitere Kennzahlen aufbereiten.

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie die Cashflow-Umsatzrate für 01 auf Basis des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit. Die Planung sieht ein Ziel von 5 % vor. Nehmen Sie zu dem Ergebnis auch schriftlich Stellung und machen Sie zwei Vorschläge, wie die Zahl verbessert werden könnte.
  2. Ermitteln Sie den für das Jahr 01 erzielten Free-Cashflow.
  3. Erläutern Sie die Bedeutung des Free-Cashflows und nehmen Sie kritisch Stellung zu dem in Aufgabe b) ermittelten Wert. Gehen Sie auch auf die geplante Ausschüttung ein.

Lösung

Aufgabenteil a)

+/- Betrag
 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit3.200.000 €
/Umsatzerlöse100.000.000 €
=Cashflow-Umsatzrate (x 100)3,2 %

Das Ziel von 5 % wurde mit einer tatsächlichen Cashflow-Umsatzrate von 3,2 % deutlich verfehlt. Die Cashflow-Umsatzrate lässt sich verbessern, z.B. durch Abbauen von Vorräten (Erhöhung der Just-in-time-Produktion), Reduzierung von Forderungen (z.B. durch Factoring, Vorkasse) oder allgemeinen Kostensenkungen.

Aufgabenteil b)

Der Free-Cashflow ist die Differenz aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit.

+/- Betrag
./.Auszahlungen für Investitionen (Zugänge Anlagevermögen)6.000.000 €
+Einzahlungen Anlagenabgänge (120.000 € Gewinn gem. Anlage 4 + 200.000 € RBW gem. Anlage 3 = 320.000 € Erlös aus Veräußerung AV)320.000 €
+Zinserträge100.000 €
=Cashflow aus Investitionstätigkeit./. 5.580.000 €
 Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit3.200.000 €
./.Cashflow aus Investitionstätigkeit5.580.000 €
=Free-Chashflow./. 2.380.000 €

Aufgabenteil c)

Der Free-Cashflow ist negativ, d.h. es besteht aufgrund der umfassenden Investitionen des Jahres kein frei verfügbarer Cashflow mehr, der z.B. für Ausschüttungen oder Tilgung von Verbindlichkeiten herangezogen werden kann.

Die Ausschüttung müsste daher – ebenso wie Zahlungen des laufenden Geschäftsverkehrs – aus Reserven an flüssigen Mitteln finanziert werden, wodurch sich der Zahlungsmittelfonds verringert. Falls ein solcher nicht mehr vorhanden ist,
müsste weiteres Kapital von außen beschafft werden.

Die Ausschüttung ist daher aufgrund des Free-Cashflow als kritisch anzusehen.

Besprechung

 

Übung 15: Kapitalflussrechnung erstellen

(ca. 20 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)

Aufgabe

Erstellen Sie für die Geschäftsführung der X-GmbH für das Jahr 01 eine Kapitalflussrechnung auf Basis des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Der in Übung 14 angegebene Cashflow aus laufender Tätigkeit wurde fingiert und ist für diese Übung unbedeutend. Nutzen Sie das folgende Schema:

Hier können Sie sich die Lösungsvorlage herunterladen.

1. Jahresüberschuss 
2. Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens 
3. Veränderungen der Rückstellungen 
4. Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen
Vermögensgegenstände, der aktiven RAP und der aktiven latenten Steuern
 
5. Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der erhaltenen Anzahlungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der passiven RAP 
6. Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens 
7. Zinsaufwendungen/Zinserträge 
8.=Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit 
9. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens 
10. Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen 
11. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens 
12. Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen 
13. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens 
14. Auszahlungen für Investitionen in das
Finanzanlagevermögen
 
15. Erhaltene Zinsen 
16.=Cashflow aus der Investitionstätigkeit 
17. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen 
18. Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen 
19. Einzahlung aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten 
20. Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten 
21. Gezahlte Zinsen 
22.=Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit 
23. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode 
24. Zahlungswirksame Veränderungen des
Finanzmittelfonds (8. + 16. + 22.)
 
25.=Finanzmittelfonds am Ende der Periode 

Lösung

1. Jahresberschuss4.000.000 €
2.+Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens3.600.000 €
3.+Veränderungen der Rückstellungen2.000.000 €
4../.Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Vermögensgegenstände, der aktiven RAP und
der aktiven latenten Steuern
20.000 €
5../.Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der erhaltenen Anzahlungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der passiven RAP1.580.000 €
6../.Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens120.000 €
7.+Zinsaufwendungen/Zinserträge20.000 €
8.=Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit7.900.000 €
9. Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen
Anlagevermögens
0 €
10../.Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen400.000 €
11.+Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens320.000 €
12../.Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen5.600.000 €
13.+Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens0 €
14../.Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen0 €
15.+Erhaltene Zinsen100.000 €
16.=Cashflow aus der Investitionstätigkeit./. 5.580.000 €
17. Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen0 €
18. Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen0 €
19. Einzahlung aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten0 €
20../.Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten2.000.000 €
21../.Gezahlte Zinsen120.000 €
22.=Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit./. 2.120.000 €
23. Finanzmittelfonds am Anfang der Periode(Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten + jederzeit veräußerbarer Wertpapiere)2.200.000 €
24.+Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (8. + 16. + 22.)200.000 €
25.=Finanzmittelfonds am Ende der Periode2.400.000 €

Nebenrechnung

 Posten01 in €00 in €Veränderung in €
Zu 3.   Rückstellungen für Pensionen10.000.000 €8.000.000 €+ 2.000.000 €
Steuerrückstellungen1.200.000 €1.200.000 €0 €
Sonstige RSt14.800.000 €14.800.000 €0 €
  Zunahme der RSt+ 2.000.000 €
 Posten01 in €00 in €Veränderung in €
Zu 4.     Vorräte20.000.000 €18.000.000 €+ 2.000.000 €
Forderungen
LuL
16.000.000 €14.000.000 €+ 2.000.000 €
So. Verm.g.2.000.000 €6.000.000 €./. 4.000.000 €
ARAP200.000 €200.000 €0 €
Akt. Lat. St.100.000 €80.000 €+ 20.000 €
  Zunahme UV+ 20.000 €
 Posten01 in €00 in €Veränderung
in €
Zu 5.    Verbindlichk.
LuL
4.000.000 €8.000.000 €./. 4.000.000 €
Erhaltene
Anzahlungen
2.000.000 €1.000.000 €+ 1.000.000 €
So. Verb.2.000.000 €1.000.000 €+ 1.000.000 €
PRAP700.000 €280.000 €+ 420.000 €
  Zunahme Verb../. 1.580.000 €
   
Zu 11.    Abgänge Sachanlagevermögen zu AK/HK400.000 €
./. kumulierte Abschreibungen Abgänge200.000 €
= Abgänge zu Restbuchwerten200.000 €
+ Gewinn aus Anlagenabgängen120.000 €
= Einzahlungen aus Abgängen320.000 €

Besprechung

 

Übung 16: Kapitalbedarf ermitteln

(ca. 10 Punkte, ca. 25min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH plant die Erweiterung ihrer Produktpalette. Hierzu sind folgende Informationen bezüglich des langfristig gebundenen Vermögens bekannt:

  • Kosten für die Erweiterung der Betriebsimmobilie:
3.000.000 €
  • davon bereits 300.000 € angezahlt
 
  • Neuanschaffung einer Maschine:
1.200.000 €
  • Eiserner Bestand: entspricht dem Verbrauch von 15 Tagen
 

Für den laufenden Prozess geht die Planung von folgenden täglichen Kosten aus (zahlungswirksam, sofern nicht anders bezeichnet):

  • Materialeinzelkosten:
15.000 € 
  • Materialgemeinkostenzuschlagssatz:
    davon 80 % auszahlungswirksam
25 % 
  • Fertigungseinzelkosten (Löhne):
10.000 € 
  • Fertigungsgemeinkostenzuschlagssatz:
    davon 80 % auszahlungswirksam
50 % 
  • Zuschlagssatz für Verwaltung und Vertrieb (auf HK)
    davon 50 % auszahlungswirksam
20 % 

Im Eingangslager wird von einer Umschlagshäufigkeit von 20 Tagen (bei 360 Tagen) ausgegangen. Die X-GmbH erhält von ihrem Rohstofflieferanten ein Zahlungsziel von 14 Tagen, das auch in Anspruch genommen wird. Für die einzelnen
Produktionsschritte wird von folgenden Dauern ausgegangen:

  • Produktionsdauer:
10 Tage
  • Lagerdauer der Fertigerzeugnisse:
15 Tage
  • Hinsichtlich der Kundenkreditdauer ist aus der Buchhaltung bekannt, dass
    beim regulären Zahlungsziel von 14 Tagen bereits 20 % der Kunden nach 2
    Tagen, 40 % der Kunden nach 10 Tagen und 40 % der Kunden nach 14 Tagen
    bezahlen.
 

Für das Gesamtvorhaben steht der X-GmbH eine Kreditlinie von 5.500.000 € zur Verfügung.

Aufgabe

a) Ermitteln Sie den Kapitalbedarf des Umlaufvermögens. Unterstellen Sie dabei die folgenden Einflussfaktoren:

  1. Die Materialgemeinkosten fallen 2 Tage vor Anlieferung des Materials an
  2. Die Fertigungskosten entstehen mit Beginn der Fertigun
  3. Die Fertigungsgemeinkosten fallen 4 Tage vor Beginn der Fertigung an
  4. Die Verwaltungs- und Vertriebskosten fallen mit Anlieferung des Materials an

b) Ermitteln Sie den Kapitalbedarf für das langfristig gebundene Vermögen und erläutern Sie, warum die X-GmbH auch für die Investitionen im Vorratsvermögen (eiserner Bestand) eine langfristige Finanzierung anstrebt.

c) Stellen Sie rechnerisch fest, ob die zur Verfügung stehende Kreditlinie den Gesamtkapitalbedarf dieses Vorhabens decken kann.

Lösung

Aufgabenteil a)

Kapitalbedarf für das Umlaufvermögen

+/-MaterialeinzelkostenBetrag
 Lagerdauer der Materialrohstoffe vor Verwendung (Eiserner Bestand 15 Tage ./. 1 Tag = 14 Tage)14 Tage
./.Zahlungsziel Rohstofflieferant14 Tage
+Produktionsdauer10 Tage
+Lagerdauer der Fertigerzeugnisse15 Tage
+Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden
((2 Tage x 20 %) + (10 Tage x 40 %) + (14 Tage x 40 %))
10 Tage
=Finanzierungsbedarf in Tagen35 Tage
xMaterialeinzelkosten15.000 € / Tag
=Kapitalbedarf Materialeinzelkosten525.000 €
   
+/-MaterialgemeinkostenBetrag
 Tage vor Anlieferung2 Tage
+Lagerdauer der Materialeinzelkosten vor Verwendung (s.o.)14 Tage
+Produktionsdauer10 Tage
+Lagerdauer der Fertigerzeugnisse15 Tage
+Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden10 Tage
=Finanzierungsbedarf in Tagen51 Tage
XMaterialgemeinkosten (15.000 € x 25 % x 80 %) pro Tag3.000 €
=Kapitalbedarf Materialgemeinkosten153.000 €
   
+/-FertigungseinzelkostenBetrag
 Produktionsdauer10 Tage
+Lagerdauer der Fertigerzeugnisse15 Tage
+Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden10 Tage
=Finanzierungsbedarf in Tagen35 Tage
XFertigungseinzelkosten10.000 €
=Kapitalbedarf Fertigungseinzelkosten350.000 €
   
+/-FertigungsgemeinkostenBetrag
 4 Tage vor Beginn der Fertigung4 Tage
+Produktionsdauer10 Tage
+Lagerdauer der Fertigerzeugnisse15 Tage
+Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden10 Tage
=Finanzierungsbedarf in Tagen39 Tage
XFertigungsgemeinkosten (10.000 € x 50 % x 80 %) pro Tag4.000 €
=Kapitalbedarf Fertigungseinzelkosten156.000 €
   
+/-Verwaltungs- und VertriebskostenBetrag
+Lagerdauer der Materialeinzelkosten vor Verwendung (s.o.)14 Tage
+Produktionsdauer10 Tage
+Lagerdauer der Fertigerzeugnisse15 Tage
+Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden10 Tage
=Finanzierungsbedarf in Tagen49 Tage
XVerwaltungs- und Vertriebskosten (15.000 € x 1,25 + 10.000 € x 1,5 = 18.750 € + 15.000 € = 33.750 € HK x 20 % Zuschlag x 50 % Auszahlung = 3.375 € pro Tag)3.375 €
 =Kapitalbedarf Verwaltungs- und Vertriebskosten 165.375 € 
   
+/-SummeBetrag
 Kapitalbedarf Materialeinzelkosten525.000 €
+Kapitalbedarf Materialgemeinkosten153.000 €
+Kapitalbedarf Fertigungseinzelkosten350.000 €
+Kapitalbedarf Fertigungsgemeinkosten156.000 €
+Kapitalbedarf Verwaltungs- und
Vertriebskosten
165.375 €
=Kapitalbedarf des Umlaufvermögens1.349.375 €

Aufgabenteil b)
Kapitalbedarf langfristig gebundenes Vermögen

+/-SummeBetrag
 Erweiterung Betriebsimmobilie2.700.000 €
+Neuanschaffung Maschine1.200.000 €
+Eiserner Bestand (15 Tage x 15.000 €)225.000 €
=Kapitalbedarf langfristig gebundenes Vermögen4.125.000 €

Der eiserne Bestand ist der Vorratsbestand, der aus Sicherheitsgründen vorrätig sein sollte, beispielsweise weil an einem Tag eine Lieferung nicht wie geplant zugestellt werden kann. Der Vorratsbestand führt zu einer langfristigen Kapitalbindung, da er – sofern alles wie geplant abläuft – nicht angetastet wird. Daher ist er entsprechend der Finanzierungsgrundsätze auch langfristig zu finanzieren.

Aufgabenteil c)

+/-SummeBetrag
 Kreditlinie5.500.000 €
./.Kapitalbedarf des langfristigen Vermögens4.125.000 €
./.Kapitalbedarf des Umlaufvermögens 1.349.375 €
=Verbleibende Liquidität25.625 €

Die zur Verfügung stehende Kreditlinie reicht für die Umsetzung des Vorhabens aus.

Besprechung

 

Übung 17: Forderungsmanagement

(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)

Aufgabe

  1. Ermitteln Sie das durchschnittliche Debitorenziel für das Geschäftsjahr 01. Unterstellen Sie dabei, dass alle Forderungen Inlandsforderungen mit dem Regelsteuersatz von 19 % sind. Gehen Sie von 360 Tagen pro Jahr aus.
  2. Ihr Vorgesetzter ist der Meinung, dass der Verkauf von Forderungen i.H.v. 10.000.000 € an einen Factor die beste Methode wäre, um das Debitorenziel zu verbessern. Ermitteln Sie das hypothetische Debitorenziel nach dem Forderungsverkauf für das Geschäftsjahr 01.
  3. Schlagen die zwei Verbesserungsmöglichkeiten vor, um ein angestrebtes Debitorenziel von 20 Tagen zu erreichen.

Lösung

Aufgabenteil a)

+/-SummeBetrag
 Anfangsbestand Forderungen brutto14.000.000 €
+Endbestand Forderungen brutto16.000.000 €
=Summe30.000.000 €
=Durchschnitt (/ 2)15.000.000 €
=Durchschnitt netto (/119 x 100)12.605.042
 Umsatzerlöse100.000.000 €
/Durchschnitt netto12.605.042 €
=Umschlagshäufigkeit der Forderungen7,933
 Anzahl Tage360
/Umschlagshäufigkeit7,933
=Debitorenziel 0145,38 Tage

Aufgabenteil b)

+/-SummeBetrag
 Anfangsbestand Forderungen brutto14.000.000 €
+Endbestand Forderungen brutto (./.
10.000.000 €)
6.000.000 €
=Summe20.000.000 €
=Durchschnitt (/ 2)10.000.000 €
=Durchschnitt netto (/119 x 100)8.403.361 €
 Umsatzerlöse100.000.000 €
/Durchschnitt netto8.403.361 €
=Umschlagshäufigkeit der Forderungen11,90
 Anzahl Tage360
/Umschlagshäufigkeit11,90
=Debitorenziel 0130,25 Tage

 Aufgabenteil c)

  • Effizienteres Mahnwesen
  • Reduzierung des Zahlungszieles durch Gewährung von Skonto
  • Vorkasse

Besprechung

 

Risikomanagement

Übung 18: Absicherung

(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Die X-GmbH möchte ihr Geschäft ausbauen und neue internationale Märkte für sich erschließen. Die Geschäftsführung ist sich aber darüber unsicher, welche Risiken durch eine Expansion entstehen können.

Aufgabe

  1. Nennen Sie jeweils vier Sicherungsmöglichkeiten gegen wirtschaftliche Risiken (z.B. Nichtabnahme, Zahlungsunfähigkeit, Wechselkursrisiko) und politische Risiken (z.B. Krieg, Embargo, Enteignung).
  2. Deutschland bietet als exportorientiertes Land eine staatliche Exportsicherung an, die der Euler-Hermes-Kreditversicherungs-AG übertragen worden ist. Beschreiben Sie zwei Voraussetzungen einer EulerHermes-Deckung.
  3. Die Bundesdeckung übernimmt u.a. Fabrikationsrisiken und Ausfuhrrisiken. Erläutern Sie, was sich hinter diesen beiden Risiken verbirgt.

Lösung

Aufgabenteil a)

Wirtschaftliche Risiken

  • Vorkassenzahlung
  • Inanspruchnahme von Factoring oder Forfaitierung
  • Akkreditive
  • Bankgarantien

Politische Risiken

  • Vorkassenzahlung
  • Bestätigte Akkreditive
  • Factoring/Forfaitierung
  • Bankgarantien

Aufgabenteil b)

  • Es liegen Geschäfte von in Deutschland ansässigen Exporteuren vor.
  • Die Lieferungen sind deutschen Ursprungs und wurden als förderungswürdig eingestuft.
  • Die Indeckungnahme des Geschäfts ist unter Risikogesichtspunkten vertretbar.
  • Die Zahlungsbedingungen sind Euler-Hermes-konform (u.a. müssen mindestens 15 % des Auftragswertes als An- und Zwischenzahlungen geleistet werden).
  • Das Außenwirtschaftsgesetz ist für das Bestimmungsland anwendbar.

Aufgabenteil c)

Fabrikationsrisiko
Fabrikationsrisiken meinen Risiken vor Versendung der Ware, z.B. wenn ein Kunde einen Auftrag erteilt hat, die Waren gefertigt wurden, deren Lieferung aber aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen (z.B. Abnehmer insolvent) nicht erfolgen kann. Die Bundesdeckung übernimmt in diesen Fällen die entstandenen Produktionskosten. Die Deckung erlischt mit der Lieferung der Ware.

Ausfuhrrisiko
Unter Ausfuhrrisiko verstehen sich Risiken der Uneinbringlichkeit von vereinbarten und entstandenen Kaufpreisforderungen. Die Ausfuhrdeckung schützt den Exporteur bis zur vollständigen Bezahlung.

Besprechung

 

Kommunikation (KFZ)

Übung 19: Bewerber auswählen

(ca. 10 Punkte, ca. 25min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Der Leiter des Rechnungswesens der X-GmbH wird zum Ende des Jahres 01 das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen. Daher wird bereits im dritten Quartal ein neuer Leiter des Rechnungswesens per Stellenausschreibung gesucht.
Nach einer Vorauszahl bleiben zwei Personen übrig, die infrage kommen. Beide Bewerber verfügen über hohe soziale Kompetenzen haben gute Arbeitszeugnisse ihrer bisherigen Arbeitgeber vorlegen können. Ihnen liegen die folgenden beiden Lebensläufe vor:

Lebenslauf Person A  
Name: Schneider
Vorname: Sabrina
Geburtsdatum: 12.08.1985
Familienstand: ledig
Abitur: 2004
Studium:2005 – 2011B. Sc. BWL
 2012 – 2014MBA mit
Schwerpunkt
int. Bilanzrecht
Tätigkeiten2015 – heuteUnternehmensber.
Big Four
Besondere Kenntnisse: Englisch, Französ.,
Chinesisch fließend
Interessen: Pferderennen, Golf,
Ski fahren
Lebenslauf Person B  
Name: Müller
Vorname: Thomas
Geburtsdatum: 08.09.1975
Familienstand: verheiratet,
2 Kinder
Abitur: 1994
Ausbildung:1995 – 1998Industriekaufm.
 2002Weiterbildung
Bilanzbuchhalter
Tätigkeiten:1998 – heutebeschäftigt bei
Z-KG, zunächst als
Buchhalter, jetzt als
Leiter ReWe
Besondere Kenntnisse: gute aktuelle
Kenntnisse
Interessen: Zeit mit der
Familie verbringen

Die X-GmbH erwartet von der neuen Leitung des Rechnungswesens ein modernes und gutes Führungsverhalten. Die Position soll aufgrund der notwendigen Einarbeitung längerfristig besetzt werden. Fachliche Kenntnisse müssen stets aktuell und sicher sein. Daher sollte als bedeutender Aspekt auch eine Bereitschaft zur Fortbildung sowie Bereitschaft zu beruflichen Reisen vorliegen. Auch Kenntnisse im internationalen Bilanzrecht sind wünschenswert.

Aufgabe

a) Führen Sie auf Basis der vorliegenden Informationen eine Nutzwertanalyse durch. Nutzen Sie hierfür das folgende Schema:

Hier können Sie sich die Lösungsvorlage herunterladen.

KriteriumGewichtFrau SchneiderHerr Müller
  PunkteGewichtete
Punkte
PunkteGewichtete
Punkte
Aktuelle Kenntnisse20    
Führungsfähigkeit30    
Zuverlässigkeit30    
Erfahrung20    
Summe100    

Hinweis zur Spalte Punkte:

1 = Schlecht
2 = ausreichend
3 = befriedigend
4 = gut
5 = sehr gut

Treffen Sie eine Entscheidung für einen der Bewerber und begründen Sie Ihre Punktevergabe.

b) Prüfen Sie, welche gesetzlichen Vorgaben bei der Einstellung zu berücksichtigen sind.

Lösung

Aufgabenteil a)

Nutzwertanalyse

KriteriumGewichtFrau SchneiderHerr Müller
  PunkteGewichtete
Punkte
PunkteGewichtete
Punkte
Aktuelle
Kenntnisse
20480360
Führungsfähigkeit3041204120
Zuverlässigkeit3041205150
Erfahrung20360480
Summe100 380 410

Entscheidung und Begründung

Die Entscheidung hier fällt für Herrn Müller, da er eine höhere gewichtete Punktzahl aufweist.

Herr Müller weist durch regelmäßige Fortbildungen aktuelle Kenntnisse auf, es wird aber vermutet, dass Frau Schneider durch ihre Beratertätigkeit noch etwas näher am „Recht“ ist.

Herr Müller macht aber einen zuverlässigeren Eindruck, da er bei seinem früheren Arbeitgeber sehr lange Zeit beschäftigt war (dies führt auch zu mehr Berufserfahrung, insbesondere als Buchhalter). Es ist davon auszugehen, dass er dem Unternehmen einen langfristigeren Nutzen bietet.

Aufgabenteil b)

Hier sind die Regelungen zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und Betriebsverfassungsgesetz zu berücksichtigen.

Besprechung

 

Übung 20: Stellenausschreibung erstellen

(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)

Sachverhalt

Es wird ein neuer Leiter des Rechnungswesens für die X-GmbH gesucht. Sie erhalten den Auftrag, die Stellenbeschreibung gemeinsam mit der Personalabteilung zu erstellen.

Die Personalabteilung legt Ihnen folgende Informationen für eine Stellenbeschreibung vor:

Der Leiter Rechnungswesen soll der Geschäftsführung über finanzielle Sachverhalte berichten, Kalkulationen und Plankostenrechnungen erstellen, Vorlagen für unternehmerische Entscheidungen aufstellen können, Abweichungsanalysen durchführen und Einsparpotenziale erkennen. Es wird eine sichere Handhabung von Standardsoftware aus den Bereichen Rechnungswesen und Controlling erwartet. Der Bewerber sollte über ein abgeschlossenes Studium in Wirtschaftswissenschaften oder eine gleichrangige Ausbildung verfügen. Eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter oder Controller ist ein wesentlicher Vorteil. Eine Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und die Fähigkeit, Personalverantwortung zu übernehmen, sind obligatorisch.

Aufgabe

a) Entwickeln Sie aus der Stellenbeschreibung ein Anforderungsprofil für die Stelle. Nutzen Sie hierfür das folgende Schema:

Anforderungsprofil
Fachliche Anforderungen
  
  
  
  
Persönliche Anforderungen
  
  

b) Nennen Sie vier Maßnahmen für die externe Stellensuche.

c) Die externe Stellenausschreibung führt innerhalb der Finanzabteilung der X-GmbH zu schlechter Stimmung. Sprechen Sie zwei Empfehlungen aus, um der Situation entgegenzuwirken und erläutern Sie Ihre Maßnahmen.

Lösung

Aufgabenteil a)

Anforderungsprofil
Fachliche Anforderungen
AusbildungAbgeschlossenes Studium der
Wirtschaftswissenschaften oder gleichwertiger
Abschluss
WeiterbildungWeiterbildung zum Bilanzbuchhalter oder
Controller wünschenswert
BerufspraxisErfahrung im Rechnungswesen und Controlling
Besondere KenntnisseSicherer Umgang mit Standardsoftware
Persönliche Anforderungen
KommunikationsfähigkeitBereitschaft zur Teamarbeit und Übernahme
von Personalverantwortung
AnalysefähigkeitGrundlagen des Finanzmanagements
beherrschen und entsprechende
Auswertungen erstellen

Aufgabenteil b)

  • Stellenanzeigen in Zeitungen
  • Stellenanzeigen in Fachzeitschriften
  • Stellenanzeigen in Internet-Portalen
  • Nutzung von Personalvermittlern

Aufgabenteil c)

  • Führung von Mitarbeitergesprächen mit unzufriedenen Mitarbeitern; Ziel: Wertschätzung der Arbeit zeigen + intrinsische Motivation fördern.
  • Aufstiegsmöglichkeiten in der Abteilung transparent machen; Ziel: extrinsische Motivation fördern.
  • Mitarbeiter bei der Erstellung zukünftiger Stellenausschreibungen einbeziehen (kooperativer Führungsstil; Ziel: Wertschätzung zeigen + intrinsische Motivation fördern.

Besprechung