Inhaltsverzeichnis
- Aufgabenstellung 2: Jahresabschlussanalyse, Finanzmanagement
- Sachverhalt zu allen Übungen
- Anlage 1: Bilanz zum 31.12.01
- Anlage 2: GuV 01
- Anlage 3: Anlagenspiegel
- Anlage 4: Anhang
- Anlagevermögen
- Übung 1: Anlagenabnutzung und Anlagendeckung
- Sachverhalt
- Aufgabe
- Lösung
- Besprechung
- Übung 2: Anlagenintensität
- Investitionsrechnung
- Übung 3: Kapitalwert einer Maschine
- Übung 4: Vergleich mehrerer Maschinen
- Rentabilitäten ermitteln
- Übung 5: Gesamtkapitalrentabilität
- Übung 6: Segmentanalyse
- Übung 7: Lagerdauer ermitteln
- Finanzierung
- Übung 8: Finanzierung von Anlagevermögen
- Übung 9: Kreditsicherheiten
- Übung 10: Rating
- Übung 11: Eigenfinanzierung
- Liquidität
- Übung 12: Liquiditätskennzahlen ermitteln
- Übung 13: Liquiditätsplan erstellen
- Übung 14: Mit Liquiditätskennzahlen rechnen
- Übung 15: Kapitalflussrechnung erstellen
- Übung 16: Kapitalbedarf ermitteln
- Übung 17: Forderungsmanagement
- Risikomanagement
- Übung 18: Absicherung
- Kommunikation (KFZ)
- Übung 19: Bewerber auswählen
- Übung 20: Stellenausschreibung erstellen
- Aufgabe
Aufgabenstellung 2: Jahresabschlussanalyse, Finanzmanagement
Sachverhalt zu allen Übungen
Anlage 1: Bilanz zum 31.12.01
Hier können Sie sich die Anlagen zu allen Übungen herunterladen.
Aktiva | Passiva | ||||||
01 | 00 | 01 | 00 | ||||
A. Anlagevermögen | A. Eigenkapital | ||||||
I. Immaterielle Vermögensgegenstände | 2.000.000 € | 1.800.000 € | I. gezeichnetes Kapital | 4.000.000 € | 4.000.000 € | ||
1. Selbst geschaffene gewerbliche Schutzrechte | 800.000 € | 800.000 € | II. Kapitalrücklage | 2.000.000 € | 2.000.000 € | ||
2. Entgeltlich erworbene Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte | 400.000 € | 200.000 € | III. Gewinnrücklagen | 10.000.000 € | 8.000.000 € | ||
3. Geschäfts- oder Firmenwert | 800.000 € | 800.000 € | IV. Bilanzgewinn | 10.000.000 € | 8.000.000 € | ||
II. Sachanlagen | 16.000.000 € | 14.000.000 € | B. Rückstellungen | ||||
1. Grundstücke | 6.000.000 € | 6.000.000 € | 1. Rückstellungen für Pensionen | 10.000.000 € | 8.000.000 € | ||
2. Technische Anlagen und Maschinen | 8.000.000 € | 8.000.000 € | 2. Steuerrückstellungen | 1.200.000 € | 1.200.000 € | ||
3. Andere Anlagen, BGA | 2.000.000 € | 0 € | 3. Sonstige Rückstellungen | 14.800.000 € | 14.800.000 € | ||
III. Finanzanlagen | 8.000.000 € | 8.000.000 € | C. Verbindlichkeiten | ||||
B. Umlaufvermögen | 1. Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten | 6.000.000 € | 8.000.000 € | ||||
I. Vorräte | 20.000.000 € | 18.000.000 € | 2. erhaltene Anzahlungen | 2.000.000 € | 1.000.000 € | ||
1. RHB-Stoffe | 10.000.000 € | 8.000.000 € | 3. Verbindlichkeiten aus LuL | 4.000.000 € | 8.000.000 € | ||
2. Unfertige Erzeugnisse | 4.000.000 € | 2.000.000 € | 4. Sonstige Verbindlichkeiten | 2.000.000 € | 1.000.000 € | ||
3. Fertige Erzeugnisse | 6.000.000 € | 8.000.000 € | D. RAP | 700.000 € | 280.000 € | ||
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 18.000.000 € | 20.000.000 € | |||||
1. Forderungen aus LuL | 16.000.000 € | 14.000.000 € | |||||
2. Sonstige Vermögensgegenstände | 2.000.000 € | 6.000.000 € | |||||
III. Wertpapiere | 400.000 € | 400.000 € | |||||
V. Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten | 2.000.000 € | 1.800.000 € | |||||
C. RAP | 200.000 € | 200.000 € | |||||
D. Aktive latente Steuern | 100.000 € | 80.000 € | |||||
Bilanzsumme | 66.700.000 € | 64.280.000 € | 66.700.000 € | 64.280.000 € |
Anlage 2: GuV 01
GuV | 01 | 02 | |
1. | Umsatzerlöse | 100.000.000 € | 106.000.000 € |
2. | HK der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistung | 60.000.000 € | 64.000.000 € |
3. | Bruttoergebnis vom Umsatz | 40.000.000 € | 42.000.000 € |
4. | Vertriebskosten | 16.000.000 € | 18.000.000 € |
5. | Allgemeine Verwaltungskosten | 10.000.000 € | 12.000.000 € |
6. | Sonstige betriebliche Erträge | 200.000 € | 100.000 € |
7. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | 8.880.000 € | 6.840.000 € |
8. | Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge | 100.000 € | 200.000 € |
9. | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 120.000 € | 160.000 € |
10. | Steuern vom Einkommen und Ertrag | 1.200.000 € | 1.200.000 € |
11. | Ergebnis nach Steuern | 4.100.000 € | 4.100.000 € |
12. | Sonstige Steuern | 100.000 € | 100.000 € |
13. | Jahresüberschuss/-fehlbetrag | 4.000.000 € | 4.000.000 € |
14. | Gewinnvortrag aus dem Vorjahr | 8.000.000 € | 4.000.000 € |
15. | Einstellung in die Gewinnrücklagen | 2.000.000 € | 0 € |
16. | Bilanzgewinn | 10.000.000 € | 8.000.000 € |
Anlage 3: Anlagenspiegel
AK/HK | Kumulierte Abschreibung | Buchwerte | |||||||||
Posten | Bestand 01.01.01 | Zugänge 01 | Abgänge 01 | Bestand 31.12.01 | Abschreibung 01.01.01 | Abschreibung 01 | Abschreibung Abgänge | Abschreibung 31.12.01 | Buchwert 01.01.01 | Buchwert 31.12.01 | |
I. | Immaterielle Vermögensgegenstände | 2.400.000 € | 400.000 € | 0 € | 2.800.000 € | 600.000 € | 200.000 € | 0 € | 800.000 € | 1.800.000 € | 2.000.000 € |
II. | Sachanlagen | 72.000.000 € | 5.600.000 € | 400.000 € | 77.200.000 € | 58.000.000 € | 3.400.000 € | 200.000 € | 61.200.000 € | 14.000.000 € | 16.000.000 € |
III. | Finanzanlagen | 8.000.000 € | 0 € | 0 € | 8.000.000 € | 0 € | 0 € | 0 € | 0 € | 8.000.000 € | 8.000.000 € |
Gesamtsumme | 82.400.000 € | 6.000.000 € | 400.000 € | 88.000.000 € | 58.600.000 € | 3.600.000 € | 200.000 € | 62.000.000 € | 23.800.000 € | 26.000.000 € |
Anlage 4: Anhang
- Auszug aus dem Anhang 01 der X-GmbHDie unter den immateriellen Vermögensgegenständen ausgewiesenen selbst geschaffenen Vermögensgegenstände sind objektiv werthaltig.
- In der Bilanzposition A II. 1 „Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten“ ist seit 00 Grund und Boden zu AK i.H.v. 6.000.000 € enthalten. In 01 beträgt der Verkehrswert laut einem Gutachten 8.000.000 €. Eine Veräußerung des Grund und Bodens ist langfristig nicht geplant.
- In der Bilanzposition B II. 2 „Sonstige Vermögensgegenstände“ sind Forderungen an die Gesellschafter i.H.v. 400.000 € (VJ: 400.000 €) enthalten. Die Forderung ist als nicht werthaltig einzustufen.
- Die Wertpapiere des Umlaufvermögens sind jederzeit veräußerbar.
- Vom Bilanzgewinn 01 sollen 4.000.000 € in 02 ausgeschüttet werden.
- Die ausgewiesenen Pensionsrückstellungen wurden durch Gutachten zum 31.12.01 ermittelt.
- Die Verbindlichkeiten haben folgende Restlaufzeiten:
Jahr < 1 Jahr 1 – 5 Jahre > 5 Jahre Gesamt 01 6.000.000 € 2.000.000 € 6.000.000 € 14.000.000 € 00 9.000.000 € 1.000.000 € 8.000.000 € 18.000.000 € - In 01 beläuft sich der Materialeinsatz auf 24.000.000 € (VJ: 28.000.000 €).
Die Personalaufwendungen in 01 betrugen 10.000.000 € (VJ: 14.000.000 €). - Die sonstigen betrieblichen Erträge enthalten in 01 unter anderem Gewinne aus dem Abgang von Sachanlagevermögen i.H.v. 120.000 € (VJ: 80.000 €). Die übrigen sonstigen betrieblichen Erträge der Geschäftsjahre 01 und 00 resultieren aus außerordentlichen Vorgängen oder sind periodenfremd.
- Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in 01 enthalten unter anderem:
- Forderungsverluste: 80.000 € (VJ: 40.000 €)
- Der Umsatzsteuersatz beträgt durchgehend 19 %.
- Die latenten Steuern wurden auf Basis eines Ertragsteuersatzes von 30 % ermittelt.
Anlagevermögen
Übung 1: Anlagenabnutzung und Anlagendeckung
(ca. 20 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH möchte ihr Unternehmen optimieren. Sie erhalten daher als Buchhalter den Auftrag, einzelne Kennzahlen zu durchleuchten und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Aufgabe
- Ermitteln Sie auf Basis der handelsrechtlichen Werte rechnerisch nachvollziehbar den Anlagenabnutzungsgrad der planmäßig abzuschreibenden Vermögensgegenstände für die Jahre 01 und 00. Erläutern Sie die Bedeutung dieser Kennzahl und beschreiben Sie hierzuzwei Kritikpunkte, die die Ergebnisse verfälschen können. Erläutern Sie Ihr
Ergebnis und formulieren Sie sich daraus ergebende Handlungsempfehlungen. - Ermitteln Sie auf Basis strukturbilanzanalytischer Werte den Anlagendeckungsgrad II. Erläutern Sie auch diese Kennzahl und interpretieren Sie Ihr Ergebnis. Gehen Sie auch darauf ein, ob Handlungsbedarf besteht.
Lösung
Aufgabenteil a)
Schritt 1: Ermittlung des planmäßig abzuschreibenden Anlagenvermögens
01 | 02 | ||
AK/HK des gesamten Anlagevermögen gem. Anlage 3 | 88.000.000 € | 82.400.000 € | |
./. | GruBo (vgl. Anlage 4) | 6.000.000 € | 6.000.000 € |
./. | Finanzanlagen gem. Anlage 3 | 8.000.000 € | 8.000.000 € |
= | Planmäßig abschreibbares Anlagevermögen | 74.000.000 € | 68.400.000 € |
Schritt 2: Ermittlung der Anlagenabnutzungsgrade
Der Anlagenabnutzungsgrad ermittelt sich aus dem Quotienten der kumulierten Abschreibungen für immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen und der darauf entfallenden AK/HK:
01 | 02 | ||
Abschreibungsbeträge (immaterielle Vermögensgegenstände und Sachanlagen) | 62.000.000 € | 58.600.000 € | |
/ | AK/HK planmäßig abschreibbares AV (s.o.) | 74.000.000 € | 68.400.000 € |
= | Anlagenabnutzungsgrad | 83,78 % | 85,67 % |
Schritt 3: Erläuterung und Interpretation
Der Anlagenabnutzungsgrad stellt dar, inwieweit das planmäßig abzuschreibende Anlagevermögen bereits abgeschrieben ist – somit kann betrachtet werden, wie alt das Anlagevermögen ist und inwieweit es in Zukunft einer Erneuerung bedarf.
Kritisch ist bei der Kennzahl, dass auch außerplanmäßige Abschreibungen eingerechnet werden, was das Ergebnis und die entsprechenden Schlussfolgerungen verfälschen kann. Auch werden nur Wirtschaftsgüter einbezogen, die der X-GmbH wirtschaftlich zuzurechnen sind – gemietete oder geleaste Vermögensgegenstände, die dem Unternehmen ggf. dennoch langfristig dienen, werden nicht einbezogen.
Vorliegend ist das Anlagevermögen mit 83,78 % (01) bzw. 85,67 % (00) bereits zu großen Teilen abgeschrieben, sodass es voraussichtlich bald einer Erneuerung bedürfen könnte. Selbst wenn die tatsächliche Nutzungsdauer die zu Beginn der Abschreibung geschätzte betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer übersteigen sollte, ist mit einem Anstieg von Instandhaltungskosten zu rechnen.
Handlungsbedarf aus Sicht der Geschäftsführung besteht hier insoweit, als dass die einzelnen Anlagegüter kritisch begutachtet und ggf. erneuert werden sollten.
Aufgabenteil b)
Schritt 1: Ermittlung der Strukturbilanzwerte
Anlagevermögen
01 | 00 | ||
Anlagevermögen gem. Bilanz | 26.000.000 € | 23.800.000 € | |
./. | Geschäfts- oder Firmenwert | 800.000 € | 800.000 € |
= | Bilanzanalytisches AV | 25.200.000 € | 23.000.000 € |
Eigenkapital
01 | 02 | ||
Eigenkapital gem. Bilanz | 26.000.000 € | 22.000.000 € | |
./. | Forderungen an Gesellschafter (nicht werthaltiges Kapital) | 400.000 € | 400.000 € |
./. | Geschäfts- oder Firmenwert | 800.000 € | 800.000 € |
./. | Aktive latente Steuern | 100.000 € | 80.000 € |
./. | Ausschüttung in 02 (dient dem Unternehmen nicht längerfristig) | 4.000.000 € | 0 € |
= | Bilanzanalytisches Eigenkapital | 20.700.000 € | 20.720.000 € |
Langfristiges Fremdkapital
01 | 00 | ||
Pensionsrückstellungen | 10.000.000 € | 8.000.000 € | |
+ | Verbindlichkeiten > 5 Jahre | 6.000.000 € | 8.000.000 € |
= | Bilanzanalytisches langfristiges Fremdkapital | 16.000.000 € | 16.000.000 € |
Mittelfristiges Fremdkapital
01 | 00 | ||
Verbindlichkeiten 1 bis 5 Jahre | 2.000.000 € | 1.000.000 € | |
= | Bilanzanalytisches mittelfristiges Fremdkapital | 2.000.000 € | 1.000.000 € |
Schritt 2: Ermittlung des Anlagendeckungsgrad II
01 | 00 | ||
Bilanzanalytisches Eigenkapital | 20.700.000 € | 20.720.000 € | |
+ | Bilanzanalytisches langfristiges FK | 16.000.000 € | 16.000.000 € |
+ | Bilanzanalytisches mittelfristiges FK | 2.000.000 € | 1.000.000 € |
= | Zwischensumme | 38.700.000 € | 37.720.000 € |
/ | Bilanzanalytisches AV | 25.200.000 € | 23.000.000 € |
= | Anlagendeckungsgrad II (x 100) | 153,57 % | 164,00 % |
Schritt 3: Erläuterung und Interpretation
Der Anlagendeckungsgrad II zeigt, zu wie viel Prozent das Anlagevermögen langund mittelfristig finanziert wird. Nach der goldenen Bilanzregel sollte das Anlagevermögen komplett durch Eigenkapital sowie durch lang- und mittelfristiges Fremdkapital finanziert werden, sodass der Wert mindestens 100 % betragen sollte. Dieser Wert wird in 01 und 00 deutlich überschritten. Gleichwohl bleibt festzuhalten, dass der Wert von 00 bis 01 gesunken ist.
Ein akuter Handlungsbedarf ist nicht erkennbar, da der Wert weiterhin deutlich über 100 % liegt.
Besprechung
Übung 2: Anlagenintensität
(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Der Geschäftsführer der X-GmbH erwartet von Ihnen eine Analyse des Anlagevermögens. Er legt Ihnen unter anderem die folgenden Zahlen eines Wettbewerbers vor:
Anlagevermögen | 5.000.000 € |
Umlaufvermögen | 10.000.000 € |
Gesamtvermögen | 20.000.000 € |
Aufgabe
- Ermitteln Sie die Anlagenintensität des Wettbewerbers.
- Ermitteln Sie die Anlagenintensität der X-GmbH unter Berücksichtigung bilanzanalytischer Maßnahmen.
- Erläutern Sie dem Geschäftsführer vier mögliche Gründe für die erhebliche Abweichung der Anlagenintensität im Vergleich zum Wettbewerber.
- Ermitteln Sie die Investitionsquote in das Sachanlagevermögen 01.
Lösung
Aufgabenteil a)
+/- | Summe | Betrag |
Anlagevermögen | 5.000.000 € | |
/ | Gesamtvermögen | 20.000.000 € |
= | Anlagenintensität (x 100) | 25 % |
Aufgabenteil b)
+/- | Summe | Betrag |
Bilanzanalytisches Anlagevermögen | 25.200.000 € | |
/ | Bilanzanalytisches Gesamtvermögen (Bilanzsumme ./. Firmenwert ./. erhaltene Anzahlungen ./. Forderungen ggü. Gesellschaftern ./. akt. lat. Steuern) | 63.400.000 € |
= | Anlagenintensität (x 100) | 39,75 % |
Aufgabenteil c)
Die Anlagenintensität beim Wettbewerber ist deutlich niedriger. Dies kann folgende Ursachen haben:
- Die Anlagen des Wettbewerbers sind älter und haben daher geringere Buchwerte.
- Die X-GmbH hat hohe Finanzanlagen (8.000.000 €); wenn der Wettbewerber nicht in Finanzanlagen investiert hat, können sich hier bereits große Unterschiede ergeben.
- Der Wettbewerber könnte große Teile seiner Produktionsmaschine gemietet/geleast haben.
- Der Wettbewerber könnte Teile seiner Produktion ausgelagert haben.
Aufgabenteil d)
+/- | Summe | Betrag |
Zugänge Sachanlagen | 5.600.000 € | |
./. | Restbuchwert Abgänge (400.000 € ./. 200.000 € = 200.000 €) | 200.000 € |
= | Nettoinvestitionen | 5.400.000 € |
/ | AK Sachanlagevermögen zum 01.01.01 | 72.000.000 € |
= | Investitionsquote (x 100) | 7,5 % |
Besprechung
Investitionsrechnung
Übung 3: Kapitalwert einer Maschine
(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die Geschäftsführung der X-GmbH denkt darüber nach, eine weitere Produktionsmaschine zu erwerben. Diese Produktionsmaschine würde auszahlungswirksame Investitionskosten zum Anschaffungszeitpunkt von 20.000.000 € auslösen. Es wird von einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 8 Jahren ausgegangen – ein etwaiger Restwert nach Ablauf dieser Nutzungsdauer wird nicht erwartet.
Für die mit der Maschine hergestellten Waren soll mit einem Absatz von 3.000 Stück zu einem Nettostückerlös von 4.000 € gerechnet werden. Die laufenden Kosten können mit jährlich konstanten auszahlungswirksamen Kosten i.H.v. 10 % der
Investitionssumme angenommen werden.
Bislang wurden für Investitionsrechnungen Kalkulationszinsen von 12 % angenommen. Da sich das Zinsumfeld positiv geändert hat, denkt die Geschäftsführung darüber nach, für kalkulatorische Zwecke künftig einen Zinssatz von 10 % zugrunde zu legen.
Aufgabe
- Ermitteln Sie mithilfe der Kapitalwertmethode, ob die Investition unter den beiden Kalkulationszinssätzen vorteilhaft ist. Nehmen Sie zu ihrem mathematischen Ergebnis auch schriftlich Stellung.
- Erläutern Sie anhand Ihrer ermittelten Ergebnisse, welche Aussage sich über den internen Zinsfuß der Investition treffen lässt, bei welchem Prozentsatz sich dieser tendenziell befindet und ob Sie der Geschäftsleitung die geplante Investition empfehlen – Berechnungen hierzu sind nicht erforderlich.
- Für eine andere Investition betrug die Summe der abgezinsten Einzahlungsüberschüsse 2.000.000 € bei einem Kalkulationszinssatz von 12 %. Der ermittelte Kapitalwert betrug 0 €. Erläutern Sie, wie hoch diAnschaffungsauszahlung (Einmalauszahlung zum Anschaffungszeitpunkt) bei dieser Investition war und begründen Sie Ihre Aussage.
Lösung
Teilaufgabe a)
Schritt 1: Ermittlung des Einzahlungsüberschusses
+/- | Betrag | |
Einzahlungen p.a. (3.000 Stück x 4.000 €) | 12.000.000 € | |
./. | Auszahlungen p.a. (10 % x 20.000.000 €) | 2.000.000 € |
= | Einzahlungsüberschuss p.a. | 10.000.000 € |
Schritt 2: Ermittlung des Kapitalwerts bei 12 %
+/- | Betrag | |
Anschaffungsauszahlung | ./. 20.000.000 € | |
+ | Einzahlungsüberschuss (10.000.000 €) x Barwertfaktor (4,967639) Ermittlung Barwertfaktor (vgl. Formelsammlung, S. 43): $\begin{align} & \frac{(1+i)^n \; ./. \; 1}{i \cdot ( 1 + i)^n} \\ = & \; \frac{1,12^8 ./. 1}{0,12 \cdot 1,12^8} \\ = & \; \frac{2,475963 ./. 1}{0,12 \cdot 2,475963} \\ = & \; \frac{1,475963}{0,2971156} \\ = & \; 4,967639 \end{align}$ | 49.676.390 € |
= | Kapitalwert | 29.676.390 € |
Alternative Darstellung (Differenz = Rundungsdifferenz)
Jahr | Brechnung | Betrag |
Anschaffungsjahr | ./. 20.000.000 € | |
Anschaffungsjahr +1 | 10.000.000 € x (1/1,12) 10.000.000 € x 0,8929 | 8.928.571 € |
Anschaffungsjahr +2 | 10.000.000 € x (1/1,12) 2 10.000.000 € x 0,7972 | 7.971.939 € |
Anschaffungsjahr +3 | 10.000.000 € x (1/1,12) 3 10.000.000 € x 0,7118 | 7.117.802 € |
Anschaffungsjahr +4 | 10.000.000 € x (1/1,12) 4 10.000.000 € x 0,6355 | 6.355.180 € |
Anschaffungsjahr +5 | 10.000.000 € x (1/1,12) 5 10.000.000 € x 0,5674 | 5.674.269 € |
Anschaffungsjahr +6 | 10.000.000 € x (1/1,12) 6 10.000.000 € x 0,5066 | 5.066.311 € |
Anschaffungsjahr +7 | 10.000.000 € x (1/1,12) 7 10.000.000 € x 0,4523 | 4.523.492 € |
Anschaffungsjahr +8 | 10.000.000 € x (1/1,12) 8 10.000.000 € x 0,4039 | 4.038.832 € |
Gesamt | 29.677.396 € |
Schritt 3: Ermittlung des Kapitalwerts bei 10 %
+/- | Betrag | |
Anschaffungsauszahlung | ./. 20.000.000 € | |
+ | Einzahlungsüberschuss (10.000.000 €) x Ermittlung Barwertfaktor (vgl. $\begin{align} & \frac{(1+i)^n \; ./. \; 1}{i \cdot ( 1 + i)^n} | 53.340.000 € |
= | Kapitalwert | 33.340.000 € |
Schritt 4: Erläuterung und Interpretation
Mit beiden Kalkulationszinssätzen wird ein positiver Kapitalwert erreicht, d.h. die angestrebte Verzinsung wird erreicht. Auch ist der Kapitalwert in beiden Szenarien hoch, weshalb eine Investition generell und unter Beachtung beider Kalkulationszinssätzen zu befürworten ist.
Aufgabenteil b)
Der interne Zinsfuß ist per Definition ein Kalkulationszinssatz, bei dessen Verwendung sich ein Kapitalwert von Null ergibt. Er muss hier deutlich über 12 % liegen, da selbst bei einem Zinssatz von 12 % ein positiver Kapitalwert von deutlich über Null ermittelt wird. Da der Kapitalwert bei einem niedrigeren Zinssatz (hier 10 %) höher wird, liegt der interne Zinsfuß näher an 12 % als an 10 %. Die Investition ist der X-GmbH aufgrund des hohen Kapitalwerts selbst bei Berücksichtigung von 12 % Kalkulationszinssatzes zu empfehlen.
Aufgabenteil c)
Da die Anschaffungsauszahlung sich aus der Differenz von Kapitalwert (0 €) und abgezinsten Einzahlungsüberschüssen (hier 2.000.000 €) ergibt, beträgt sie hier 2.000.000 €.
Besprechung
Übung 4: Vergleich mehrerer Maschinen
(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH plant die Anschaffung einer neuen Produktionsmaschine. Hierfür stehen zwei Maschinen mit den folgenden Daten zur Auswahl:
- Maschine 1: Nutzungsdauer 5 Jahre, Kalkulationszinssatz 10 % p.a.; die bereits berechnete Annuität der Maschine 1 beträgt 120.000 € pro Jahr
- Maschine 2: Nutzungsdauer 4 Jahre, Kalkulationszinssatz 10 % p.a.; für die
Investitionsentscheidung werden folgende Absatzmengen sowie folgende Auszahlungen erwartet:
Jahr | 02 | 03 | 04 | 05 |
Absatzmenge | 12.000 St. | 15.000 St. | 18.000 St. | 15.000 St. |
Laufende Auszahlung | 2.000.000 € | 2.500.000 € | 3.000.000 € | 2.500.000 € |
Die Inbetriebnahme ist für Beginn 02 geplant. Der Absatzpreis pro verkauftem Stück soll in 02 200 € betragen und jedes Jahr um jeweils 5 % steigen.
Die Anschaffungskosten für Maschine 2 betragen 2.000.000 €, wobei davon 1.500.000 € direkt zu einer Auszahlung führen. Der restliche Kaufpreis wäre Ende 03 zu zahlen. Es wird außerdem zutreffend davon ausgegangen, dass die Maschine zum Ende der Nutzungsdauer für einen Preis von 100.000 € veräußert werden kann, wobei in diesem Zusammenhang noch Ausbaukosten von 20.000 € anfallen werden.
Aufgabe
- Entscheiden Sie auf Basis der Annuitätenmethode, welche der beiden Maschinen die X-GmbH anschaffen sollte und begründen Sie Ihre Entscheidung.
- Berechnen Sie den Kapitalwert der Maschine 1, der zu der angegebenen Annuität führt.
- Erläutern Sie die Unterschiede zwischen den dynamischen und statischen Investitionsrechenverfahren.
Lösung
Teilaufgabe a)
Ermittlung der Annuität von Maschine 2
Jahr | Anlagen- kauf | Einzahlungen aus Verkäufen | Auszahlungen | Anlagen- kauf | Einzahlungs- überschüsse | AbF | Barwert |
02 (Beginn) | ./. 1.500.000 € | ./. 1.500.000€ | 1,00 | ./. 1.500.000 € | |||
02 (Ende) | 2.400.000 € | 2.000.000 € | 400.000 € | 0,9090 (1/1,10) | 363.600 € | ||
03 (Ende) | ./. 500.000 € | 3.150.000 € | 2.500.000 € | 150.000 € | 0,8264 (1/1,102) | 123.960 € | |
04 (Ende) | 3.969.000 € | 3.000.000 € | 969.000 € | 0,7513 (1/1,103) | 728.010 € | ||
05 (Ende) | 3.472.875 € | 2.500.000 € | 80.000 € | 1.052.875 € | 0,6830 (1/1,104) | 719.114 € | |
Kapitalwert | 434.684 € |
+/- | Betrag | |
Kapitalwert | 434.684 € | |
x | Kapitalwiedergewinnungsfaktor / KWF Ermittlung KWF: $\begin{align} & \frac{i\cdot(1+i)^n}{( 1 + i)^n./. 1} | 0,3155 |
= | Annuität | 137.142 € |
Die Entscheidung sollte zugunsten der Maschine 2 getroffen werden, da diese eine höhere Annuität erwirtschaftet.
Aufgabenteil b)
+/- | Betrag | |
Annuität | 120.000 € | |
/ | KWF 5 Jahre $\begin{align} & \frac{i\cdot(1+i)^n}{( 1 + i)^n./. 1} | 0,2638 |
= | Kapitalwert | 454.890 € |
Aufgabenteil c)
Statische Investitionsrechenverfahren betrachten nur die Werte einer Periode –diese werden als repräsentativ betrachtet und für den gesamten Zeitraum angenommen.
Dynamische Investitionsrechenverfahren können für einzelne Jahre unterschiedliche Zahlungsströme berücksichtigen und Berücksichtigung aufgrund der Abzinsungen auch die genauen Barwerte zu unterschiedlichen Zeitpunkten. Die dynamische Investitionsrechnung ist daher genauer.
Besprechung
Rentabilitäten ermitteln
Übung 5: Gesamtkapitalrentabilität
(ca. 18 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Sie werden als Leiter des Rechnungswesens von der X-GmbH damit beauftragt, die Erfolgssituation des Unternehmens zu beurteilen. Dazu sollen Sie die nachfolgenden Kennzahlen mit zwei Nachkommastellen ermitteln.
Aufgabe
- Ermitteln Sie die Umsatzrentabilität auf Basis des ordentlichen Betriebsergebnisses für das Jahr 01 und 00. Erläutern Sie diese Kennzahl auch schriftlich, beurteilen Sie die Entwicklung von 00 auf 01 und benennen Sie, ob ein Handlungsbedarf besteht.
- Ermitteln Sie die Gesamtkapitalrentabilität vor Steuern unter Berücksichtigung bilanzanalytischer Werte für 01. Im Vorjahr ist von einer Gesamtkapitalrentabilität von 7 % auszugehen. Erläutern Sie diese Kennzahl auch schriftlich, beurteilen Sie die Entwicklung von 00 auf 01 und benennen Sie, ob ein Handlungsbedarf besteht.
- Ermitteln Sie die Zinsaufwandsintensität für 01 und erläutern Sie diese Kennzahl schriftlich.
Lösung
Aufgabenteil a)
Schritt 1: Ermittlung des ordentlichen Betriebsergebnisses
01 | 02 | ||
Bruttoergebnis vom Umsatz | 40.000.000 € | 42.000.000 € | |
./. | Vertriebskosten | 16.000.000 € | 18.000.000 € |
./. | Allgemeine Verwaltungskosten | 10.000.000 € | 12.000.000 € |
./. | Sonstige betriebliche Aufwendungen | 8.880.000 € | 6.840.000 € |
./. | Sonstige Steuern | 100.000 € | 100.000 € |
= | Ordentliches Betriebsergebnis | 5.020.000 € | 5.060.000 € |
Schritt 2: Ermittlung der Umsatzrentabilität
01 | 02 | ||
Ordentliches Betriebsergebnis | 5.020.000 € | 5.060.000 € | |
/ | Umsatzerlöse | 100.000.000 € | 106.000.000 € |
= | Umsatzrentabilität (x 100) | 5,02 % | 4,77% |
Schritt 3: Erläuterung und Interpretation
Die Umsatzrentabilität beschreibt den Gewinn pro € Umsatz. Eine Umsatzrentabilität von 5,02 % in 01 bedeutet, dass von jedem Euro Umsatz 5,02 Cent als Gewinn verbleiben.
Hier hat sich die Umsatzrentabilität etwas erhöht, d.h. die Kosten sind weniger stark gestiegen als der Umsatz. Hier besteht kein akuter Handlungsbedarf für die Geschäftsführung.
Aufgabenteil b)
+/- | Betrag | |
Jahresüberschuss | 4.000.000 € | |
+ | Steuern vom Einkommen und Ertrag | 1.200.000 € |
+ | Zinsen und ähnliche Aufwendungen | 120.000 € |
./. | Zinserträge | 100.000 € |
= | Jahresüberschuss vor Steuern und Zinsen (EBIT) | 5.220.000 € |
Gesamtkapital gem. Bilanz (Bilanzsumme) | 66.700.000 € | |
./. | Geschäfts- und Firmenwert | 800.000 |
./. | Erhaltene Anzahlungen | 2.000.000 € |
./. | Forderungen ggü. Gesellschaftern (nicht werthaltig) | 400.000 € |
./. | Aktive latente Steuern | 100.000 € |
= | Bilanzanalytisches Gesamtkapital | 63.400.000 € |
ahresüberschuss vor Steuern und Zinsen (EBIT) | 5.220.000 € | |
/ | Bilanzanalytisches Gesamtkapital | 63.400.000 € |
= | Gesamtkapitalrentabilität (x 100) | 8,23 % |
Die Gesamtkapitalrentabilität setzt den Jahresüberschuss ins Verhältnis zum dafür eingesetzten Kapital, sodass sich anhand der Kennzahl eine Verzinsung des Kapitals darstellen lässt. Für 01 bedeutet dies, dass für 100 € eingesetztes Kapital 8,23 € als jährliche Rendite in das Unternehmen zurückfließen.
Die GK-Rendite ist mit 8,23 % gegenüber dem Vorjahreswert von 7 % gestiegen –das Unternehmen ist also im Verhältnis zum eingesetzten Kapital ertragsstärkergeworden. Für die Geschäftsführung besteht kein akuter Handlungsbedarf.
Aufgabenteil c)
+/- | Betrag | |
Zinsaufwand | 120.000 € | |
/ | Umsatzerlöse | 100.000.000 € |
= | Zinsaufwandsintensität (x 100) | 0,12 % |
Die Zinsaufwandsintensität gibt an, wie viel % des Umsatzes für Zinsaufwendungen verwendet wird – sie zeigt damit die Abhängigkeit des Unternehmens von Fremdkapitalgebern.
Besprechung
Übung 6: Segmentanalyse
(ca. 20 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH möchte ein segmentiertes Reporting einführen. Hierbei sollen die unterschiedlichen Absatzregionen Europa, Amerika & Asien getrennt ausgewiesen werden. Sonstige Absatzregionen werden unter einem Punkt „Sonstige“ gesammelt.
Es sind folgende Angaben bekannt:
Europa | Amerika | Asien | |
Segmentvermögen1 | 25 % | 40 % | 20 % |
Umsatzerlöse | 20.000.000 € | 30.000.000 € | 30.000.000 € |
Jahresüberschuss2 | 20 % | 40 % | Jahresfehlbetrag ./. 400.000 € |
Steuern vom Einkommen und Ertrag | 400.000 € | 500.000 € | 0 € |
Zinsaufwendungen und Zinserträge3 | 30 % | 20 % | 20% |
Durchschnittliche Kapitalkosten4 | 8 % |
1 vom bilanzanalytischen Gesamtvermögen; dieses soll nach Vorgabe der Geschäftsleitung konservativ (vorsichtiger Ansatz) berechnet werden. Das bilanzanalytische Gesamtvermögen entspricht gleichzeitig dem bilanzanalytischen Gesamtkapital je Region.
2 Die Prozentsätze beziehen sich auf den gesamten Jahresüberschuss 01.
3 Die Prozentsätze beziehen sich auf die Zinsaufwendungen der GuV 01.
4 durchschnittliche gewichtete Kapitalkosten.
Aufgabe
Sie sollen als Leiter Rechnungswesen für das Jahr 01 die folgenden Berechnungen durchführen:
- Ermitteln Sie das bilanzanalytische Gesamtvermögen und das Segmentvermögen für die Regionen Europa, Amerika und Asien.
- Ermitteln Sie die Gesamtkapitalrentabilität mit zwei Nachkommastellen der drei Regionen für 01; berücksichtigen Sie hierbei das bilanzanalytische Kapital. Erläutern Sie Ihre Ergebnisse schriftlich und machen Sie zwei
Verbesserungsvorschläge zur Steigerung der Gesamtkapitalrentabilität. - Ermitteln Sie den Return on Investment (ROI) mit zwei Nachkommastellen der X-GmbH als Gesamtunternehmen auf Basis von EBIT und bilanzanalytischem Gesamtkapital 01. Erläutern Sie Ihr Ergebnis schriftlich. Die Geschäftsleitung wünscht einen ROI von mindestens 10 %. Machen Sie bei Bedarf zu jeder der beiden ROI-Komponenten jeweils einen Vorschlag, wie der Wert in Zukunft verbessert werden kann.
Alle Eurobeträge sollen auf volle Euro gerundet werden, sofern in den einzelnen Aufgabenteilen nichts anderes bestimmt ist.
Lösung
Aufgabenteil a)
+/- | 01 | |
Gesamtkapital gem. Bilanz (Bilanzsumme) | 66.700.000 € | |
./. | Geschäfts- und Firmenwert | 800.000 € |
./. | Erhaltene Anzahlungen | 2.000.000 € |
./. | Forderungen gegenüber Gesellschaftern (nicht werthaltig) | 400.000 € |
./. | Aktive latente Steuern | 100.000 € |
= | Bilanzanalytisches Gesamtkapital | 63.400.000 € |
= | Segmentvermögen Europa (x 25 %) | 15.850.000 € |
= | Segmentvermögen Amerika (x 40 %) | 25.360.000 € |
= | Segmentvermögen Asien (x 20 %) | 12.680.000 € |
Aufgabenteil b)
+/- | Europa | Amerika | Asien | |
Jahresergebnis | 800.000 € (4.000.000 € x 20 %) | 1.600.000 € (4.000.000 € x 40 %) | ./. 400.000 € | |
+ | Steuern vom Einkommen und Ertrag | 400.000 € | 500.000 € | 0 € |
+ | Zinsaufwand | 36.000 € (120.000 € x 30 %) | 24.000 € (120.000 € x 20 %) | 24.000 € (120.000 € x 20 %) |
./. | Zinsertrag | 30.000 € (100.000 € x 30 %) | 20.000 € (100.000 € x 20 %) | 20.000 € (100.000 € x 20 %) |
= | Zwischensumme (EBIT) | 1.206.000 € | 2.104.000 € | ./. 396.000 € |
/ | Gesamtkapital (s.o.) | 15.850.000 € | 25.360.000 € | 12.680.000 € |
= | GK-Rentabilität in % (x 100) | 7,61 % | 8,30 % | ./. 3,12 % |
In der Region Amerika wird 01 mit 8,30 % die höchste Gesamtkapitalrentabilität erwirtschaftet. Damit werden in Amerika auch die Kapitalkosten von 8 % erwirtschaftet, d.h. dort wird Unternehmenswert geschaffen.
Die anderen beiden Regionen schaffen es hingegen nicht, die Kapitalkosten von 8 % zu erwirtschaften, sodass dort Unternehmenswert vernichtet wird. Dort besteht dringender Handlungsbedarf – insbesondere in Asien, wo sogar eine negative Rendite erwirtschaftet wird.
Die Rentabilität könnte zum Beispiel durch die folgenden Maßnahmen gesteigert
werden:
- Erhöhung des Jahresergebnisses durch Kosteneinsparungen
- Erhöhung des Jahresergebnisses durch Umsatzsteigerungen
- Verringerung der Kapitalbasis (weniger Kapitaleinsatz)
Aufgabenteil c)
Schritt 1: Ermittlung des EBIT
+/- | 01 | |
Jahresüberschuss gemäß GuV | 4.000.000 € | |
+ | Steuern vom Einkommen und Ertrag | 1.200.000 € |
= | EBT | 5.200.000 € |
+ | Finanzergebnis (100.000 € Zinsertrag ./. 120.000 € Zinsaufwand = ./. 20.000 €) | 20.000 € |
= | EBIT | 5.220.000 € |
Schritt 2: Ermittlung des ROI
+/- | 01 | |
EBIT | 5.220.000 € | |
/ | Gesamtumsatz | 100.000.000 € |
= | Umsatzrendite in % (x 100) | 5,22 % |
Gesamtumsatz | 100.000.000 € | |
/ | Bilanzanalytisches Gesamtkapital | 63.400.000 € |
= | Kapitalumschlag in % (x 100) | 157,73 % |
Umsatzrendite in % | 5,22 % | |
x | Kapitalumschlag in % | 157,73 % |
= | Return on Investment (ROI) in % | 8,23 % |
Schritt 3: Erläuterung und Interpretation
Der ROI zeigt, wie viel % des investierten Kapitals durch das EBIT wieder in das Unternehmen zurückgeflossen ist. Der ROI liegt mit 8,23 % unter dem angestrebten Ziel von 10 %. Es könnten folgende Maßnahmen ergriffen werden:
- Komponente Umsatzrentabilität
Erhöhung des EBIT durch Kosteneinsparungen. - Komponente Kapitalumschlag
Optimierung des Working-Capital-Managements zur Reduzierung des eingesetzten Kapitals – dadurch würde der Kapitalumschlag beschleunigt werden.
Besprechung
Übung 7: Lagerdauer ermitteln
(ca. 4 Punkte, ca. 10min. Bearbeitungszeit)
Aufgabe
- Ermitteln Sie die durchschnittliche Umschlagsdauer/Lagerdauer der Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe in Tagen. Gehen Sie von einem Materialeinsatz für das Jahr 01 von 70.000.000 € aus. Berücksichtigen Sie das Jahr mit 360 Tagen.
- Ziel der Geschäftsführung ist es, die Umschlagsdauer auf 30 Tage zu begrenzen. Prüfen Sie, ob diese Vorgabe eingehalten werden konnte. Falls dem nicht so ist, berechnen Sie bitte, um wie viel Euro der durchschnittliche
Bestand an RHB-Stoffen verändert werden muss, um das vorgegebene Ziel zu erreichen.
Lösung
Schritt 1: Ermittlung des durchschnittlichen Vorratsbestands
+/- | Betrag | |
Bestand RHB-Stoffe 31.12.01 | 10.000.000 € | |
+ | Bestand RHB-Stoffe 31.12.00 | 8.000.000 € |
= | Zwischensumme | 18.000.000 € |
= | Durchschnittlicher Bestand RHB-Stoffe (/ 2) | 9.000.000 € |
Schritt 2: Ermittlung der Umschlagsdauer
+/- | Betrag | |
Durchschnittlicher Bestand RHB-Stoffe | 9.000.000 € | |
/ | Materialeinsatz RHB-Stoffe | 70.000.000 € |
x | Tage pro Jahr | 360 |
= | Umschlagsdauer | 46,29 Tage |
Schritt 3: Ergebnis und Interpretation
Das von der Geschäftsleitung angestrebte Ziel konnte nicht erreicht werden. Um die Umschlagsdauer auf 30 Tage zu begrenzen, müsste der folgende Bestand angestrebt werden:
+/- | Betrag | |
Umschlagsdauer Ziel | 30 Tage | |
/ | Tage pro Jahr | 360 |
x | Materialeinsatz RHB-Stoffe | 70.000.000 € |
= | Angestrebter Bestand RHB-Stoffe | 5.833.333 € |
Besprechung
Finanzierung
Übung 8: Finanzierung von Anlagevermögen
(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die Geschäftsleitung der X-GmbH möchte von Ihnen anhand geeigneter Kennzahlen wissen, ob eine fristengerechte Finanzierung der langfristigen Vermögensgegenstände vorliegt.
Aufgabe
- Berechnen Sie zwei geeignete Kennzahlen für die Jahre 01 und 00. Nutzen Sie hierfür bilanzanalytische Werte.
- Erläutern Sie schriftlich anhand der von Ihnen gewählten Kennzahlen, ob eine fristengerechte Finanzierung vorliegt und formulieren Sie eine entsprechende Handlungsempfehlung für die Geschäftsführung.
Lösung
Teilaufgabe a)
Die fristgerechte Finanzierung kann mit den Kennzahlen Anlagendeckung I (A) und Anlagendeckung II (B) überprüft werden. Hierbei werden Eigenkapital (Anlagendeckung I) bzw. Eigenkapital sowie langfristiges Fremdkapital (Anlagendeckung II) ins Verhältnis zum Anlagevermögen gesetzt.
Schritt 1: Ermittlung der bilanzanalytischen Vergleichswerte
Bilanzanalytisches Anlagevermögen | 01 | 02 | |
Anlagevermögen gem. Bilanz | 26.000.000 € | 23.800.000 € | |
./. | Geschäfts- oder Firmenwert | 800.000 € | 800.000 € |
= | Bilanzanalytisches Anlagevermögen | 25.200.000 € | 23.000.000 € |
Bilanzanalytisches Eigenkapital | 01 | 02 | |
Eigenkapital gem. Bilanz | 26.000.000 € | 22.000.000 € | |
./. | Forderungen an Gesellschafter (nicht werthaltiges Kapital) | 400.000 € | 400.000 € |
./. | Geschäfts- oder Firmenwert | 800.000 € | 800.000 € |
./. | Aktive latente Steuern | 100.000 € | 80.000 € |
./. | Ausschüttung in 02 (dient dem Unternehmen nicht längerfristig) | 4.000.000 € | 0 € |
= | Bilanzanalytisches Eigenkapital | 20.700.000 € | 20.720.000 € |
Bilanzanalytisches langfr. Fremdkapital | 01 | 02 | |
Pensionsrückstellungen | 10.000.000 € | 8.000.000 € | |
+ | Verbindlichkeiten > 5 Jahre | 6.000.000 € | 8.000.000 € |
= | Bilanzanalytisches langfristiges Fremdkapital | 16.000.000 € | 16.000.000 € |
Bilanzanalytisches mittelfr. Fremdkapital | 01 | 02 | |
Verbindlichkeiten 1 bis 5 Jahre | 2.000.000 € | 1.000.000 € | |
= | Bilanzanalytisches mittelfristiges Fremdkapital | 2.000.000 € | 1.000.000 € |
Schritt 2: Ermittlung der Anlagendeckungen
Anlagendeckung I (A) | 01 | 02 | |
Bilanzanalytisches Eigenkapital | 20.700.000 € | 20.720.000 € | |
/ | Bilanzanalytisches AV | 25.200.000 € | 23.000.000 € |
= | Anlagendeckung I (A) (x 100) | 82,14 % | 90,09 % |
Anlagendeckung II (A) | 01 | 02 | |
Bilanzanalytisches Eigenkapital | 20.700.000 € | 20.720.000 € | |
+ | Bilanzanalytisches langfristiges Fremdkapital | 16.000.000 € | 16.000.000 € |
+ | Bilanzanalytisches mittelfristiges Fremdkapital | 2.000.000 € | 1.000.000 € |
= | Zwischensumme | 38.700.000 € | 37.720.000 € |
/ | Bilanzanalytisches AV | 25.200.000 € | 23.000.000 € |
= | Anlagendeckung II (A) (x 100) | 153,57 % | 164,00 % |
Aufgabenteil b)
Eine fristgerechte Finanzierung liegt vor, wenn die Kapitalbindungsdauer mindestens der Kapitalüberlassungsdauer entspricht. Das ist hier der Fall, denn die Anlagendeckung II liegt mit 153,57 % über dem Betrag von 100 %, d.h. das
Anlagevermögen wird vollständig aus dem Eigenkapital und dem langfristigen Fremdkapital finanziert. Es besteht aktuell kein akuter Handlungsbedarf.
Besprechung
Übung 9: Kreditsicherheiten
(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH plant zur Erweiterung ihres Unternehmens umfangreiche Investitionen. Diese sollen komplett fremdfinanziert werden. Die Unternehmensbilanz zum 31.12.01 dient der Planungsüberlegung.
Aufgabe
- Prüfen Sie, inwieweit die Vermögensgegenstände der Bilanz zum 31.12.01 als Kreditsicherheiten zur Darlehensfinanzierung infrage kommen. Erläutern Sie hierzu vier verschiedene Kreditsicherungsinstrumente und ordnen Sie dem jeweiligen Instrument einen passenden Bilanzposten zu.
- Erläutern Sie der Geschäftsführung den Unterschied von fiduziarischen gegenüber akzessorischen Sicherheiten und geben Sie dabei jeweils zwei Beispiele an.
Lösung
Aufgabenteil a)
Grundpfandrechte (Hypothek oder Grundschuld)
Bilanzposten:
Grundstücke
Erläuterung:
Grundstücke werden mit Hypotheken oder Grundschulden belastet und können bei ausbleibenden Zahlungen unter bestimmten Voraussetzungen (abhängig vom Sicherungsvertrag) vollstreckt/durch das Kreditinstitut veräußert werden. Eine Hypothek ist akzessorisch, eine Grundschuld fiduziarisch.
Sicherungsübereignung
Bilanzposten:
Technische Anlagen und Maschinen, BGA, Vorräte
Erläuterung:
Die Sachen werden der Darlehensgeber zur Sicherung übereignet. Ein Sicherungsvertrag regelt, unter welchen Voraussetzungen die Darlehensgeber ihr Eigentumsrecht verwertet werden. Die Gegenstände bleiben im Besitz des
Darlehensnehmers (Besitzkonstitut). Die Sicherung ist fiduziarisch.
Verpfändung
Bilanzposten:
Finanzanlagen
Erläuterung:
Der Darlehensgeber erhält ein Pfandrecht an dem Depot, das ihn dazu berechtigt, die hinterlegten Wertpapiere unter bestimmten Voraussetzungen zu verwerten.
Zession
Bilanzposten:
Forderungen aus LuL
Erläuterung:
Die Forderungen werden an den Darlehensgeber abgetreten, sodass dieser Forderungen einziehen darf und den Betrag zur Befriedigung der Schuld aufwenden darf. Die Zession kann offen oder still erfolgen.
Aufgabenteil b)
Akzessorische Sicherheiten sind an den Bestand einer Forderung gebunden, d.h. sie erlöschen automatisch in dem Moment und insoweit, wie auch die damit zusammenhängende Forderung erlischt. Hypotheken, Pfandrechte und Bürgschaften sind klassische akzessorische Sicherheiten.
Bei fiduziarischen Sicherheiten wird per Vertrag ein Sicherungsverhältnis vereinbart, das nicht an den Bestand einer bestimmten Forderung geknüpft ist. So können z.B. einmal ins Grundbuch eingetragene Grundschulden immer wieder mit neuen Forderungen durch neue Sicherungsvereinbarungen verknüpft werden.
Besprechung
Übung 10: Rating
(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH plant zur Erweiterung ihres Unternehmens umfangreiche Investitionen. Diese sollen komplett fremdfinanziert werden. Zur Vorbereitung eines diesbezüglichen Gesprächs mit einer Bank wurden Sie vom Geschäftsführer beauftragt, sich Kenntnisse über Ratingverfahren anzueignen.
Aufgabe
- Erläutern Sie, was unter dem Begriff „Rating“ zu verstehen ist und stellen Sie die zwei Faktorengruppen, die Bestandteile eines umfassenden Ratings sind, an jeweils zwei Merkmalen dar.
- Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem internen und einem externen Rating.
- Erläutern Sie, wie sich eine Verschlechterung des Ratings auf die Kreditfinanzierung Ihres Unternehmens auswirken kann.
Lösung
Aufgabenteil a)
Rating ist ein Prozess der quantitativen und qualitativen Analyse eines Unternehmens zur Beurteilung der Bonität. Quantitative Faktoren sind Faktoren, die auf Basis der Jahresabschlüsse der letzten Jahre mittels Kennzahlen ermittelt werden (z.B. Ertrags-, Liquiditätskennzahlen). Qualitative Aspekte sind Faktoren im Bereich der Organisation, des Managements, der Unternehmensnachfolge, der Marktlage usw.
Das Ergebnis des Ratingprozesses wird in einer Bonitätsklasse (sog. Ratingergebnis) dargestellt.
Aufgabenteil b)
Internes Rating
Durchführung eines Ratings durch das kreditgewährende Kreditinstitut – hier ist häufig die Zurverfügungstellung umfangreicher Informationen erforderlich.
Externes Rating
Durchführung eines Ratings durch eine spezialisierte Ratingagentur. Die Ergebnisse werden i.d.R. veröffentlicht.
Aufgabenteil c)
Eine Verschlechterung des Ratings führt aus Sicht der Kreditgeber zu einem erhöhten Risiko und damit zu schlechteren Kreditkonditionen (z.B. Reduktion der Kreditlinie, Erhöhung der Zinssätze). Auch eine vorzeitige Kündigung von Kreditverträgen wäre denkbar, was schnell zur Zahlungsunfähigkeit und damit zur Insolvenz führen kann.
Besprechung
Übung 11: Eigenfinanzierung
(ca. 14 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH möchte expandieren und plant im Jahr Investitionen von 2.000.000 €. Die Finanzierung soll mit Eigenkapital erfolgen. Der Hauptgesellschafter X (bislang 90 % Beteiligung) ist zur Finanzierung mit Eigenkapital nur bereit, wenn sein prozentualer Anteil weiterhin bei 90% bliebe und das von ihm gehaltene Grundkapital um maximal 900.000 € erhöht würde.
Zum Bilanzstichtag 31.12.01 waren insgesamt 400.000 Aktien zum Nennbetrag von 10 € pro Aktie im Besitz der Aktionäre.
Alternativ zur Eigenkapitalfinanzierung könnte die X-GmbH auch ein Darlehen über 2.000.000 € aufnehmen, das die Hausbank zu einem Zinssatz von 5 % jährlich anbieten würde – bezüglich der Tilgungsmodalitäten bietet die Bank der X-GmbH sowohl ein Tilgungs- als auch ein Fälligkeitsdarlehen an.
Aufgabe
- Ermitteln Sie die Eigenkapitalquoten der X-GmbH auf Basis bilanzanalytischer Werte für 01 und 00. Beurteilen Sie, wie sich die Entscheidung für Eigen- oder Fremdkapitalfinanzierung auf die Eigenkapitalquote und auf die Bonität auswirken würden. Empfehlen Sie der X-GmbH eine der beiden Finanzierungsformen aus Sicherheitsaspekten.
- Ermitteln Sie die Stückzahl und den Emissionspreis der neuen Aktien, die zur Eigenfinanzierung der gesamten Investition von 2.000.000 € ausgegeben werden müssten bei einem Nennwert von 10 € pro Aktie.
- Erläutern Sie den Unterschied zwischen einem Fälligkeits- und einem Tilgungsdarlehen. Gehen Sie dabei auf die Höhe der jährlichen Liquiditätsbelastung der X-GmbH und den Zinsaufwand über die Laufzeit ein.
Lösung
Aufgabenteil a)
+/- | Summe | 01 | 00 |
Bilanzanalytisches Eigenkapital (Eigenkapital ./. Forderungen an Gesellschafter ./. Geschäfts- oder Firmenwert ./. Aktive latente Steuern ./. Ausschüttung in 02) | 20.700.000 € | 20.720.000 € | |
/ | Bilanzanalytisches Gesamtkapital ohne die in 02 geplante Ausschüttung (Bilanzsumme ./. Geschäfts- und Firmenwert ./. erhaltene Anzahlungen ./. Forderungen an Gesellschafter ./. aktive latente Steuern ./. Ausschüttung in 02) | 59.400.000 € | 62.000.000 € |
= | Eigenkapitalquote (x 100) | 34,85 % | 33,42 % |
Die Eigenkapitalquote ist in 01 ggü. 00 um 1,43 Prozentpunkt gestiegen. Die in 02 geplante Ausschüttung ist in den bilanzanalytischen Werten für 01 bereits berücksichtigt, da dieses Kapital dem Unternehmen nicht langfristig dienen wird. Durch eine Fremdfinanzierung würde die Eigenkapitalquote weiter sinken auf 20.700.000 € / 61.400.000 € (59.400.000 € + 2.000.000 € Darlehen) = 33,71 %.
Gesunkene Eigenkapitalquoten führen zu schlechteren Ratings. Sofern möglich, sollte daher die Finanzierung über Eigenkapital erfolgen. Dies könnte durch eine Kapitalerhöhung oder auch durch Verzicht auf die Ausschüttung in 02 erfolgen.
Aufgabenteil b)
Grundkapital | Agio | Emissionserlös | |
Grundkapitalerhöhung X | 900.000 € (= 90 %) | 900.000 € | |
Grundkapitalerhöhung übrige Gesellschafter | 100.000 € (= 10 %) | 100.000 € | |
Grundkapitalerhöhung insgesamt | 1.000.000 € | 1.000.000 € | 2.000.000 € |
Aufgabenteil c)
Bei Fälligkeitsdarlehen erfolgt die Tilgung erst am Ende der Laufzeit in einer Summe. Dadurch ist die Liquiditätsbelastung während der Laufzeit für die X-GmbH geringer. Allerdings ist der Zinsaufwand höher als bei einem Tilgungsdarlehen, da während der Laufzeit keine Tilgungen erfolgen und die BMG der Zinsen daher konstant höher bleibt. Bei Tilgungsdarlehen werden Annuitäten in festgelegten Perioden gezahlt, in denen ein Zins- und ein Tilgungsdarlehen enthalten ist. Mit zunehmender Tilgung nimmt der Zinsanteil in den einzelnen Raten ab. Die Liquiditätsbelastung bleibt durch die Annuitäten konstant. Der gesamte Zinsaufwand ist geringer als bei einem Fälligkeitsdarlehen, da bereits während der Laufzeit Teile der Schulden getilgt werden.
Besprechung
Liquidität
Übung 12: Liquiditätskennzahlen ermitteln
(ca. 14 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH hatte im Vorjahr (00) beschlossen, die Liquidität 2. Grades des Jahres 01 gegenüber 00 um 6 % zu erhöhen und das Working Capital um mindestens 500.000 € zu reduzieren.
Aufgabe
- Ermitteln Sie die Liquidität 2. Grades mit zwei Nachkommastellen für die Jahre 01 und 00. Erläutern und interpretieren Sie Ihr Ergebnis schriftlich.
- Ermitteln Sie das Working Capital im Jahr 01 und 00. Erläutern und interpretieren Sie Ihr Ergebnis schriftlich.
Lösung
Aufgabenteil a)
Schritt 1: Ermittlung der bilanzanalytischen Forderungen, Wertpapiere und liquide Mittel
01 | 00 | ||
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände | 18.000.000 € | 20.000.000 € | |
+ | Aktiver RAP | 200.000 € | 200.000 € |
./. | Forderungen an Gesellschafter (nicht werthaltig) | 400.000 € | 400.000 € |
+ | Wertpapiere | 400.000 € | 400.000 € |
+ | Liquide Mittel | 2.000.000 € | 1.800.000 € |
= | Forderungen, Wertpapiere und liquide Mittel | 20.200.000 € | 22.000.000 € |
Schritt 2: Ermittlung des bilanzanalytischen kurzfristigen Fremdkapitals
01 | 00 | ||
Steuerrückstellungen | 1.200.000 € | 1.200.000 € | |
+ | Sonstige Rückstellungen | 14.800.000 € | 14.800.000 € |
+ | Verbindlichkeiten < 1 Jahr | 6.000.000 € | 9.000.000 € |
./. | Erhaltene Anzahlungen | 2.000.000 € | 1.000.000 € |
+ | Geplante Ausschüttung in 02 (wird zu Fremdkapital) | 4.000.000 € | 0 € |
+ | Passiver RAP | 700.000 € | 280.000 € |
= | Bilanzanalytisches kurzfristiges Fremdkapital | 24.700.000 € | 24.280.000 € |
Schritt 3: Ermittlung der Liquidität 2. Grades
01 | 00 | ||
Forderungen, Wertpapiere und liquide Mittel | 20.200.000 € | 22.000.000 € | |
/ | Bilanzanalytisches kurzfristiges Fremdkapital | 24.700.000 € | 24.280.000 € |
= | Liquidität 2. Grades (x 100) | 81,78 % | 90,61 % |
Schritt 4: Erläuterung und Interpretation
Die Liquidität 2. Grades beschreibt das Verhältnis der gesamten Forderungen zzgl. der gesamten flüssigen Mittel mit dem kurzfristigen Fremdkapital. Da die Kennzahl in beiden Jahren kleiner 100 % ist, decken die kurzfristig einziehbaren Forderungen und die liquiden Mittel nicht das kurzfristige Fremdkapital ab. Das Ziel des Jahres 01, die Liquidität um 6 % zu erhöhen, wurde nicht erreicht – die Liquidität hat sich sogar um 90,61 % ./. 81,78 % = 8,83 Prozentpunkte verschlechtert.
Aufgabenteil b)
Schritt 1: Ermittlung des bilanzanalytischen Umlaufvermögens
01 | 00 | ||
Forderungen, Wertpapiere und liquide Mittel laut Teilaufgabe a) | 20.200.000 € | 22.000.000 € | |
+ | Vorräte laut Bilanz | 20.000.000 | 18.000.000 |
./. | Erhaltene Anzahlungen | 2.000.000 € | 1.000.000 € |
= | Bilanzanalytisches Umlaufvermögen | 38.200.000 € | 39.000.000 € |
Schritt 2: Ermittlung des Working Capital
01 | 00 | ||
Bilanzanalytisches Umlaufvermögen | 38.200.000 € | 39.000.000 € | |
./. | Kurzfristiges Fremdkapital | 24.700.000 € | 24.280.000 € |
= | Working Capital | 13.500.000 € | 14.720.000 € |
Schritt 3: Erläuterung und Interpretation
Das Working Capital ist die Differenz aus dem Umlaufvermögen sowie dem kurzfristigen Fremdkapital des Unternehmens. Da das Working Capital positiv ist, deckt das Umlaufvermögen das kurzfristige Fremdkapital ab. Das Ziel des Jahres 01,
das Working Capital um 500.000 € zu reduzieren, wurde erreicht.
Besprechung
Übung 13: Liquiditätsplan erstellen
(ca. 14 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die Y-GmbH plant im Dezember 01 ihre Liquiditätssituation für das erste Quartal 02. Abschlussstichtag ist der 31.12.01. Die monatlich ermittelte Umsatzsteuerzahllast/Vorsteuererstattung wird jeweils zum 10. Kalendertag des Folgemonats fällig.
Zum Zwecke der Finanzplanung liegen die folgenden Planbilanzdaten und Prognosegrößen vor:
Planbilanzdaten 31.12.01:
Bankguthaben | 400.000 € |
Kassenbestand | 20.000 € |
Forderungen aus LuL (inkl. 19 USt) | 238.000 € |
Sonstige Rückstellungen | 40.000 € |
Verbindlichkeiten aus LuL (inkl. 19 % VSt) | 119.000 € |
Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten | 800.000 € |
Sonstige Verbindlichkeiten (inkl. USt-Zahllast Dez. | 60.000 € |
Zahlungen im Jahr 02 aus dem Bestand der Forderungen aus LuL:
- Januar: 80%
- Februar: 15%
- März: 5%
Die sonstigen Rückstellungen werden zu 40 % im Januar, zu 50 % im Februar und zu 10 % im März 02 auszahlungswirksam.
Zahlungen im Jahr 02 an Lieferanten aus dem Bestand der Verbindlichkeiten aus LuL:
- Januar: 40 %
- Februar: 40 %
- März: 20 %
Aus den Verbindlichkeiten ggü. Kreditinstituten werden jeweils in Januar, Februar und März 02 4.000 € Annuität fällig.
Die sonstigen Verbindlichkeiten sind im Januar 02 fällig.
Prognosen für 02
Nettoumsatz Januar: 200.000 €
Zahlungseingänge:
- Januar: 40%
- Februar: 50%
- März: 5%
- Vierter Monat oder später: 5 %
Nettoumsatz Februar: 240.000 €
- Februar: 40%
- März: 50%
- Vierter Monat oder später: 10 %
Nettoumsatz März: 240.000 €
- März: 40 %
- Vierter Monat oder später: 60 %
Die Zahlen der laufenden Geschäftstätigkeit werden pro Monat wie folgt angegeben:
- Liquiditätswirksame Personalausgaben: 120.000 € pro Monat; ab März eine Steigerung um 5 %
- Liquiditätswirksame Sachausgaben: 40.000 € pro Monat brutto (19 % USt enthalten)
Aufgabe
Ermitteln Sie den Finanzplan der Y-GmbH für die Monate Januar, Februar und März 02 und geben Sie hierbei auch den Liquiditätsbestand am Ende des jeweiligen Monats an. Ermitteln Sie auch die Umsatzsteuerzahllast des jeweiligen Monats anhand einer Nebenrechnung. Verwenden Sie hierfür das nachfolgende Schema:
Hier können Sie sich die Lösungsvorlage herunterladen.
+/- | Geschäftsvorfall | Januar 02 | Februar 02 | März 02 |
Liquiditätsbestand am Monatsanfang (Bank + Kasse) | ||||
Einzahlungen | ||||
Forderungen | ||||
+ | Umsatz aus Januar aus Februar aus März | |||
= | Summe Einzahlungen | |||
Auszahlungen | ||||
Verbindlichkeiten aus LuL | ||||
+ | Sonstige Verbindlichkeiten | |||
+ | Sonstige Rückstellungen | |||
+ | Annuität Kredit | |||
+ | Personalaufwand | |||
+ | Sachaufwand | |||
+ | Umsatzsteuerzahllast | |||
= | Summe Auszahlungen | |||
= | Liquiditätsbestand am Monatsende |
Lösung
+/- | Geschäftsvorfall | Januar 02 | Februar 02 | März 02 |
Liquiditätsbestand am Monatsanfang (Bank + Kasse) | 420.000 € | 418.000 € | 423.726 € | |
Einzahlungen | ||||
Forderungen | 190.400 € (238.000 € x 80 %) | 35.700 € (238.000 € x 15 %) | 11.900 € (238.000 € x 5 %) | |
+ | Umsatz aus Januar aus Februar aus März | 95.200 € | 119.000 € 114.240 € | 11.900 € 142.800 € 114.240 € |
= | Summe Einzahlungen | 285.600 € | 268.940 | 280.840 € |
Auszahlungen | ||||
Verbindlichkeiten aus LuL | 47.600 € | 47.600 € | 23.800 € | |
+ | Sonstige Verbindlichkeiten | 60.000 € | ||
+ | Sonstige Rückstellungen | 16.000 € | 20.000 € | 4.000 € |
+ | Annuität Kredit | 4.000 € | 4.000 € | 4.000 € |
+ | Personalaufwand | 120.000 € | 120.000 € | 120.000 € |
+ | Sachaufwand | 40.000 € | 40.000 € | 40.000 € |
+ | Umsatzsteuerzahllast | / (USt-Zahllast aus Dezember 01 bereits in so.Verb. enthalten) | 31.614 € | 39.214 € |
= | Summe Auszahlungen | 287.600 € | 263.214 € | 237.014 € |
= | Liquiditätsbestand am Monatsende | 418.000 | 423.726 € | 467.552 € |
Nebenrechnung UStVA
+/- | Geschäftsvorfall | Januar 02 | Februar 02 | März 02 |
USt Umsatz | 38.000 € | 45.600 € | 45.600 € | |
./. | VSt Sachaufwand | 6.386 € | 6.386 € | 6.386 € |
= | Zahllast | 31.614 € | 39.214 € | 39.214 € |
Besprechung
Übung 14: Mit Liquiditätskennzahlen rechnen
(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH möchte in Anlehnung an den Standard DRS 21 eine Kapitalflussrechnung erstellen. Gehen Sie für das Geschäftsjahr 01 von einem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit i.H.v. 3.200.000 € aus. Sie sollen für die
Geschäftsführung weitere Kennzahlen aufbereiten.
Aufgabe
- Ermitteln Sie die Cashflow-Umsatzrate für 01 auf Basis des Cashflows aus laufender Geschäftstätigkeit. Die Planung sieht ein Ziel von 5 % vor. Nehmen Sie zu dem Ergebnis auch schriftlich Stellung und machen Sie zwei Vorschläge, wie die Zahl verbessert werden könnte.
- Ermitteln Sie den für das Jahr 01 erzielten Free-Cashflow.
- Erläutern Sie die Bedeutung des Free-Cashflows und nehmen Sie kritisch Stellung zu dem in Aufgabe b) ermittelten Wert. Gehen Sie auch auf die geplante Ausschüttung ein.
Lösung
Aufgabenteil a)
+/- | Betrag | |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 3.200.000 € | |
/ | Umsatzerlöse | 100.000.000 € |
= | Cashflow-Umsatzrate (x 100) | 3,2 % |
Das Ziel von 5 % wurde mit einer tatsächlichen Cashflow-Umsatzrate von 3,2 % deutlich verfehlt. Die Cashflow-Umsatzrate lässt sich verbessern, z.B. durch Abbauen von Vorräten (Erhöhung der Just-in-time-Produktion), Reduzierung von Forderungen (z.B. durch Factoring, Vorkasse) oder allgemeinen Kostensenkungen.
Aufgabenteil b)
Der Free-Cashflow ist die Differenz aus dem Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit und dem Cashflow aus der Investitionstätigkeit.
+/- | Betrag | |
./. | Auszahlungen für Investitionen (Zugänge Anlagevermögen) | 6.000.000 € |
+ | Einzahlungen Anlagenabgänge (120.000 € Gewinn gem. Anlage 4 + 200.000 € RBW gem. Anlage 3 = 320.000 € Erlös aus Veräußerung AV) | 320.000 € |
+ | Zinserträge | 100.000 € |
= | Cashflow aus Investitionstätigkeit | ./. 5.580.000 € |
Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit | 3.200.000 € | |
./. | Cashflow aus Investitionstätigkeit | 5.580.000 € |
= | Free-Chashflow | ./. 2.380.000 € |
Aufgabenteil c)
Der Free-Cashflow ist negativ, d.h. es besteht aufgrund der umfassenden Investitionen des Jahres kein frei verfügbarer Cashflow mehr, der z.B. für Ausschüttungen oder Tilgung von Verbindlichkeiten herangezogen werden kann.
Die Ausschüttung müsste daher – ebenso wie Zahlungen des laufenden Geschäftsverkehrs – aus Reserven an flüssigen Mitteln finanziert werden, wodurch sich der Zahlungsmittelfonds verringert. Falls ein solcher nicht mehr vorhanden ist,
müsste weiteres Kapital von außen beschafft werden.
Die Ausschüttung ist daher aufgrund des Free-Cashflow als kritisch anzusehen.
Besprechung
Übung 15: Kapitalflussrechnung erstellen
(ca. 20 Punkte, ca. 45min. Bearbeitungszeit)
Aufgabe
Erstellen Sie für die Geschäftsführung der X-GmbH für das Jahr 01 eine Kapitalflussrechnung auf Basis des handelsrechtlichen Jahresabschlusses. Der in Übung 14 angegebene Cashflow aus laufender Tätigkeit wurde fingiert und ist für diese Übung unbedeutend. Nutzen Sie das folgende Schema:
Hier können Sie sich die Lösungsvorlage herunterladen.
1. | Jahresüberschuss | ||
2. | Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | ||
3. | Veränderungen der Rückstellungen | ||
4. | Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Vermögensgegenstände, der aktiven RAP und der aktiven latenten Steuern | ||
5. | Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der erhaltenen Anzahlungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der passiven RAP | ||
6. | Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | ||
7. | Zinsaufwendungen/Zinserträge | ||
8. | = | Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | |
9. | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens | ||
10. | Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | ||
11. | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | ||
12. | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | ||
13. | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens | ||
14. | Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | ||
15. | Erhaltene Zinsen | ||
16. | = | Cashflow aus der Investitionstätigkeit | |
17. | Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen | ||
18. | Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen | ||
19. | Einzahlung aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten | ||
20. | Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten | ||
21. | Gezahlte Zinsen | ||
22. | = | Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | |
23. | Finanzmittelfonds am Anfang der Periode | ||
24. | Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (8. + 16. + 22.) | ||
25. | = | Finanzmittelfonds am Ende der Periode |
Lösung
1. | Jahresberschuss | 4.000.000 € | |
2. | + | Abschreibungen/Zuschreibungen auf Gegenstände des Anlagevermögens | 3.600.000 € |
3. | + | Veränderungen der Rückstellungen | 2.000.000 € |
4. | ./. | Veränderungen der Vorräte, der Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, der sonstigen Vermögensgegenstände, der aktiven RAP und der aktiven latenten Steuern | 20.000 € |
5. | ./. | Veränderungen der Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen, der erhaltenen Anzahlungen, der sonstigen Verbindlichkeiten und der passiven RAP | 1.580.000 € |
6. | ./. | Gewinne/Verluste aus dem Abgang von Gegenständen des Anlagevermögens | 120.000 € |
7. | + | Zinsaufwendungen/Zinserträge | 20.000 € |
8. | = | Cashflow aus der laufenden Geschäftstätigkeit | 7.900.000 € |
9. | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des immateriellen Anlagevermögens | 0 € | |
10. | ./. | Auszahlungen für Investitionen in das immaterielle Anlagevermögen | 400.000 € |
11. | + | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Sachanlagevermögens | 320.000 € |
12. | ./. | Auszahlungen für Investitionen in das Sachanlagevermögen | 5.600.000 € |
13. | + | Einzahlungen aus Abgängen von Gegenständen des Finanzanlagevermögens | 0 € |
14. | ./. | Auszahlungen für Investitionen in das Finanzanlagevermögen | 0 € |
15. | + | Erhaltene Zinsen | 100.000 € |
16. | = | Cashflow aus der Investitionstätigkeit | ./. 5.580.000 € |
17. | Einzahlungen aus Eigenkapitalzuführungen | 0 € | |
18. | Auszahlungen aus Eigenkapitalherabsetzungen | 0 € | |
19. | Einzahlung aus der Begebung von Anleihen und der Aufnahme von Krediten | 0 € | |
20. | ./. | Auszahlungen aus der Tilgung von Anleihen und Krediten | 2.000.000 € |
21. | ./. | Gezahlte Zinsen | 120.000 € |
22. | = | Cashflow aus der Finanzierungstätigkeit | ./. 2.120.000 € |
23. | Finanzmittelfonds am Anfang der Periode(Kassenbestand, Guthaben bei Kreditinstituten + jederzeit veräußerbarer Wertpapiere) | 2.200.000 € | |
24. | + | Zahlungswirksame Veränderungen des Finanzmittelfonds (8. + 16. + 22.) | 200.000 € |
25. | = | Finanzmittelfonds am Ende der Periode | 2.400.000 € |
Nebenrechnung
Posten | 01 in € | 00 in € | Veränderung in € | |
Zu 3. | Rückstellungen für Pensionen | 10.000.000 € | 8.000.000 € | + 2.000.000 € |
Steuerrückstellungen | 1.200.000 € | 1.200.000 € | 0 € | |
Sonstige RSt | 14.800.000 € | 14.800.000 € | 0 € | |
Zunahme der RSt | + 2.000.000 € |
Posten | 01 in € | 00 in € | Veränderung in € | |
Zu 4. | Vorräte | 20.000.000 € | 18.000.000 € | + 2.000.000 € |
Forderungen LuL | 16.000.000 € | 14.000.000 € | + 2.000.000 € | |
So. Verm.g. | 2.000.000 € | 6.000.000 € | ./. 4.000.000 € | |
ARAP | 200.000 € | 200.000 € | 0 € | |
Akt. Lat. St. | 100.000 € | 80.000 € | + 20.000 € | |
Zunahme UV | + 20.000 € |
Posten | 01 in € | 00 in € | Veränderung in € | |
Zu 5. | Verbindlichk. LuL | 4.000.000 € | 8.000.000 € | ./. 4.000.000 € |
Erhaltene Anzahlungen | 2.000.000 € | 1.000.000 € | + 1.000.000 € | |
So. Verb. | 2.000.000 € | 1.000.000 € | + 1.000.000 € | |
PRAP | 700.000 € | 280.000 € | + 420.000 € | |
Zunahme Verb. | ./. 1.580.000 € |
Zu 11. | Abgänge Sachanlagevermögen zu AK/HK | 400.000 € |
./. kumulierte Abschreibungen Abgänge | 200.000 € | |
= Abgänge zu Restbuchwerten | 200.000 € | |
+ Gewinn aus Anlagenabgängen | 120.000 € | |
= Einzahlungen aus Abgängen | 320.000 € |
Besprechung
Übung 16: Kapitalbedarf ermitteln
(ca. 10 Punkte, ca. 25min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH plant die Erweiterung ihrer Produktpalette. Hierzu sind folgende Informationen bezüglich des langfristig gebundenen Vermögens bekannt:
| 3.000.000 € |
| |
| 1.200.000 € |
|
Für den laufenden Prozess geht die Planung von folgenden täglichen Kosten aus (zahlungswirksam, sofern nicht anders bezeichnet):
| 15.000 € | |
| 25 % | |
| 10.000 € | |
| 50 % | |
| 20 % |
Im Eingangslager wird von einer Umschlagshäufigkeit von 20 Tagen (bei 360 Tagen) ausgegangen. Die X-GmbH erhält von ihrem Rohstofflieferanten ein Zahlungsziel von 14 Tagen, das auch in Anspruch genommen wird. Für die einzelnen
Produktionsschritte wird von folgenden Dauern ausgegangen:
| 10 Tage |
| 15 Tage |
|
Für das Gesamtvorhaben steht der X-GmbH eine Kreditlinie von 5.500.000 € zur Verfügung.
Aufgabe
a) Ermitteln Sie den Kapitalbedarf des Umlaufvermögens. Unterstellen Sie dabei die folgenden Einflussfaktoren:
- Die Materialgemeinkosten fallen 2 Tage vor Anlieferung des Materials an
- Die Fertigungskosten entstehen mit Beginn der Fertigun
- Die Fertigungsgemeinkosten fallen 4 Tage vor Beginn der Fertigung an
- Die Verwaltungs- und Vertriebskosten fallen mit Anlieferung des Materials an
b) Ermitteln Sie den Kapitalbedarf für das langfristig gebundene Vermögen und erläutern Sie, warum die X-GmbH auch für die Investitionen im Vorratsvermögen (eiserner Bestand) eine langfristige Finanzierung anstrebt.
c) Stellen Sie rechnerisch fest, ob die zur Verfügung stehende Kreditlinie den Gesamtkapitalbedarf dieses Vorhabens decken kann.
Lösung
Aufgabenteil a)
Kapitalbedarf für das Umlaufvermögen
+/- | Materialeinzelkosten | Betrag |
Lagerdauer der Materialrohstoffe vor Verwendung (Eiserner Bestand 15 Tage ./. 1 Tag = 14 Tage) | 14 Tage | |
./. | Zahlungsziel Rohstofflieferant | 14 Tage |
+ | Produktionsdauer | 10 Tage |
+ | Lagerdauer der Fertigerzeugnisse | 15 Tage |
+ | Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden ((2 Tage x 20 %) + (10 Tage x 40 %) + (14 Tage x 40 %)) | 10 Tage |
= | Finanzierungsbedarf in Tagen | 35 Tage |
x | Materialeinzelkosten | 15.000 € / Tag |
= | Kapitalbedarf Materialeinzelkosten | 525.000 € |
+/- | Materialgemeinkosten | Betrag |
Tage vor Anlieferung | 2 Tage | |
+ | Lagerdauer der Materialeinzelkosten vor Verwendung (s.o.) | 14 Tage |
+ | Produktionsdauer | 10 Tage |
+ | Lagerdauer der Fertigerzeugnisse | 15 Tage |
+ | Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden | 10 Tage |
= | Finanzierungsbedarf in Tagen | 51 Tage |
X | Materialgemeinkosten (15.000 € x 25 % x 80 %) pro Tag | 3.000 € |
= | Kapitalbedarf Materialgemeinkosten | 153.000 € |
+/- | Fertigungseinzelkosten | Betrag |
Produktionsdauer | 10 Tage | |
+ | Lagerdauer der Fertigerzeugnisse | 15 Tage |
+ | Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden | 10 Tage |
= | Finanzierungsbedarf in Tagen | 35 Tage |
X | Fertigungseinzelkosten | 10.000 € |
= | Kapitalbedarf Fertigungseinzelkosten | 350.000 € |
+/- | Fertigungsgemeinkosten | Betrag |
4 Tage vor Beginn der Fertigung | 4 Tage | |
+ | Produktionsdauer | 10 Tage |
+ | Lagerdauer der Fertigerzeugnisse | 15 Tage |
+ | Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden | 10 Tage |
= | Finanzierungsbedarf in Tagen | 39 Tage |
X | Fertigungsgemeinkosten (10.000 € x 50 % x 80 %) pro Tag | 4.000 € |
= | Kapitalbedarf Fertigungseinzelkosten | 156.000 € |
+/- | Verwaltungs- und Vertriebskosten | Betrag |
+ | Lagerdauer der Materialeinzelkosten vor Verwendung (s.o.) | 14 Tage |
+ | Produktionsdauer | 10 Tage |
+ | Lagerdauer der Fertigerzeugnisse | 15 Tage |
+ | Durchschnittliche Zahlungsdauer Kunden | 10 Tage |
= | Finanzierungsbedarf in Tagen | 49 Tage |
X | Verwaltungs- und Vertriebskosten (15.000 € x 1,25 + 10.000 € x 1,5 = 18.750 € + 15.000 € = 33.750 € HK x 20 % Zuschlag x 50 % Auszahlung = 3.375 € pro Tag) | 3.375 € |
= | Kapitalbedarf Verwaltungs- und Vertriebskosten | 165.375 € |
+/- | Summe | Betrag |
Kapitalbedarf Materialeinzelkosten | 525.000 € | |
+ | Kapitalbedarf Materialgemeinkosten | 153.000 € |
+ | Kapitalbedarf Fertigungseinzelkosten | 350.000 € |
+ | Kapitalbedarf Fertigungsgemeinkosten | 156.000 € |
+ | Kapitalbedarf Verwaltungs- und Vertriebskosten | 165.375 € |
= | Kapitalbedarf des Umlaufvermögens | 1.349.375 € |
Aufgabenteil b)
Kapitalbedarf langfristig gebundenes Vermögen
+/- | Summe | Betrag |
Erweiterung Betriebsimmobilie | 2.700.000 € | |
+ | Neuanschaffung Maschine | 1.200.000 € |
+ | Eiserner Bestand (15 Tage x 15.000 €) | 225.000 € |
= | Kapitalbedarf langfristig gebundenes Vermögen | 4.125.000 € |
Der eiserne Bestand ist der Vorratsbestand, der aus Sicherheitsgründen vorrätig sein sollte, beispielsweise weil an einem Tag eine Lieferung nicht wie geplant zugestellt werden kann. Der Vorratsbestand führt zu einer langfristigen Kapitalbindung, da er – sofern alles wie geplant abläuft – nicht angetastet wird. Daher ist er entsprechend der Finanzierungsgrundsätze auch langfristig zu finanzieren.
Aufgabenteil c)
+/- | Summe | Betrag |
Kreditlinie | 5.500.000 € | |
./. | Kapitalbedarf des langfristigen Vermögens | 4.125.000 € |
./. | Kapitalbedarf des Umlaufvermögens | 1.349.375 € |
= | Verbleibende Liquidität | 25.625 € |
Die zur Verfügung stehende Kreditlinie reicht für die Umsetzung des Vorhabens aus.
Besprechung
Übung 17: Forderungsmanagement
(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)
Aufgabe
- Ermitteln Sie das durchschnittliche Debitorenziel für das Geschäftsjahr 01. Unterstellen Sie dabei, dass alle Forderungen Inlandsforderungen mit dem Regelsteuersatz von 19 % sind. Gehen Sie von 360 Tagen pro Jahr aus.
- Ihr Vorgesetzter ist der Meinung, dass der Verkauf von Forderungen i.H.v. 10.000.000 € an einen Factor die beste Methode wäre, um das Debitorenziel zu verbessern. Ermitteln Sie das hypothetische Debitorenziel nach dem Forderungsverkauf für das Geschäftsjahr 01.
- Schlagen die zwei Verbesserungsmöglichkeiten vor, um ein angestrebtes Debitorenziel von 20 Tagen zu erreichen.
Lösung
Aufgabenteil a)
+/- | Summe | Betrag |
Anfangsbestand Forderungen brutto | 14.000.000 € | |
+ | Endbestand Forderungen brutto | 16.000.000 € |
= | Summe | 30.000.000 € |
= | Durchschnitt (/ 2) | 15.000.000 € |
= | Durchschnitt netto (/119 x 100) | 12.605.042 |
Umsatzerlöse | 100.000.000 € | |
/ | Durchschnitt netto | 12.605.042 € |
= | Umschlagshäufigkeit der Forderungen | 7,933 |
Anzahl Tage | 360 | |
/ | Umschlagshäufigkeit | 7,933 |
= | Debitorenziel 01 | 45,38 Tage |
Aufgabenteil b)
+/- | Summe | Betrag |
Anfangsbestand Forderungen brutto | 14.000.000 € | |
+ | Endbestand Forderungen brutto (./. 10.000.000 €) | 6.000.000 € |
= | Summe | 20.000.000 € |
= | Durchschnitt (/ 2) | 10.000.000 € |
= | Durchschnitt netto (/119 x 100) | 8.403.361 € |
Umsatzerlöse | 100.000.000 € | |
/ | Durchschnitt netto | 8.403.361 € |
= | Umschlagshäufigkeit der Forderungen | 11,90 |
Anzahl Tage | 360 | |
/ | Umschlagshäufigkeit | 11,90 |
= | Debitorenziel 01 | 30,25 Tage |
Aufgabenteil c)
- Effizienteres Mahnwesen
- Reduzierung des Zahlungszieles durch Gewährung von Skonto
- Vorkasse
Besprechung
Risikomanagement
Übung 18: Absicherung
(ca. 8 Punkte, ca. 20min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Die X-GmbH möchte ihr Geschäft ausbauen und neue internationale Märkte für sich erschließen. Die Geschäftsführung ist sich aber darüber unsicher, welche Risiken durch eine Expansion entstehen können.
Aufgabe
- Nennen Sie jeweils vier Sicherungsmöglichkeiten gegen wirtschaftliche Risiken (z.B. Nichtabnahme, Zahlungsunfähigkeit, Wechselkursrisiko) und politische Risiken (z.B. Krieg, Embargo, Enteignung).
- Deutschland bietet als exportorientiertes Land eine staatliche Exportsicherung an, die der Euler-Hermes-Kreditversicherungs-AG übertragen worden ist. Beschreiben Sie zwei Voraussetzungen einer EulerHermes-Deckung.
- Die Bundesdeckung übernimmt u.a. Fabrikationsrisiken und Ausfuhrrisiken. Erläutern Sie, was sich hinter diesen beiden Risiken verbirgt.
Lösung
Aufgabenteil a)
Wirtschaftliche Risiken
- Vorkassenzahlung
- Inanspruchnahme von Factoring oder Forfaitierung
- Akkreditive
- Bankgarantien
Politische Risiken
- Vorkassenzahlung
- Bestätigte Akkreditive
- Factoring/Forfaitierung
- Bankgarantien
Aufgabenteil b)
- Es liegen Geschäfte von in Deutschland ansässigen Exporteuren vor.
- Die Lieferungen sind deutschen Ursprungs und wurden als förderungswürdig eingestuft.
- Die Indeckungnahme des Geschäfts ist unter Risikogesichtspunkten vertretbar.
- Die Zahlungsbedingungen sind Euler-Hermes-konform (u.a. müssen mindestens 15 % des Auftragswertes als An- und Zwischenzahlungen geleistet werden).
- Das Außenwirtschaftsgesetz ist für das Bestimmungsland anwendbar.
Aufgabenteil c)
Fabrikationsrisiko
Fabrikationsrisiken meinen Risiken vor Versendung der Ware, z.B. wenn ein Kunde einen Auftrag erteilt hat, die Waren gefertigt wurden, deren Lieferung aber aus politischen oder wirtschaftlichen Gründen (z.B. Abnehmer insolvent) nicht erfolgen kann. Die Bundesdeckung übernimmt in diesen Fällen die entstandenen Produktionskosten. Die Deckung erlischt mit der Lieferung der Ware.
Ausfuhrrisiko
Unter Ausfuhrrisiko verstehen sich Risiken der Uneinbringlichkeit von vereinbarten und entstandenen Kaufpreisforderungen. Die Ausfuhrdeckung schützt den Exporteur bis zur vollständigen Bezahlung.
Besprechung
Kommunikation (KFZ)
Übung 19: Bewerber auswählen
(ca. 10 Punkte, ca. 25min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Der Leiter des Rechnungswesens der X-GmbH wird zum Ende des Jahres 01 das Unternehmen aus persönlichen Gründen verlassen. Daher wird bereits im dritten Quartal ein neuer Leiter des Rechnungswesens per Stellenausschreibung gesucht.
Nach einer Vorauszahl bleiben zwei Personen übrig, die infrage kommen. Beide Bewerber verfügen über hohe soziale Kompetenzen haben gute Arbeitszeugnisse ihrer bisherigen Arbeitgeber vorlegen können. Ihnen liegen die folgenden beiden Lebensläufe vor:
Lebenslauf Person A | ||
Name: | Schneider | |
Vorname: | Sabrina | |
Geburtsdatum: | 12.08.1985 | |
Familienstand: | ledig | |
Abitur: | 2004 | |
Studium: | 2005 – 2011 | B. Sc. BWL |
2012 – 2014 | MBA mit Schwerpunkt int. Bilanzrecht | |
Tätigkeiten | 2015 – heute | Unternehmensber. Big Four |
Besondere Kenntnisse: | Englisch, Französ., Chinesisch fließend | |
Interessen: | Pferderennen, Golf, Ski fahren |
Lebenslauf Person B | ||
Name: | Müller | |
Vorname: | Thomas | |
Geburtsdatum: | 08.09.1975 | |
Familienstand: | verheiratet, 2 Kinder | |
Abitur: | 1994 | |
Ausbildung: | 1995 – 1998 | Industriekaufm. |
2002 | Weiterbildung Bilanzbuchhalter | |
Tätigkeiten: | 1998 – heute | beschäftigt bei Z-KG, zunächst als Buchhalter, jetzt als Leiter ReWe |
Besondere Kenntnisse: | gute aktuelle Kenntnisse | |
Interessen: | Zeit mit der Familie verbringen |
Die X-GmbH erwartet von der neuen Leitung des Rechnungswesens ein modernes und gutes Führungsverhalten. Die Position soll aufgrund der notwendigen Einarbeitung längerfristig besetzt werden. Fachliche Kenntnisse müssen stets aktuell und sicher sein. Daher sollte als bedeutender Aspekt auch eine Bereitschaft zur Fortbildung sowie Bereitschaft zu beruflichen Reisen vorliegen. Auch Kenntnisse im internationalen Bilanzrecht sind wünschenswert.
Aufgabe
a) Führen Sie auf Basis der vorliegenden Informationen eine Nutzwertanalyse durch. Nutzen Sie hierfür das folgende Schema:
Hier können Sie sich die Lösungsvorlage herunterladen.
Kriterium | Gewicht | Frau Schneider | Herr Müller | ||
Punkte | Gewichtete Punkte | Punkte | Gewichtete Punkte | ||
Aktuelle Kenntnisse | 20 | ||||
Führungsfähigkeit | 30 | ||||
Zuverlässigkeit | 30 | ||||
Erfahrung | 20 | ||||
Summe | 100 |
Hinweis zur Spalte Punkte:
1 = Schlecht
2 = ausreichend
3 = befriedigend
4 = gut
5 = sehr gut
Treffen Sie eine Entscheidung für einen der Bewerber und begründen Sie Ihre Punktevergabe.
b) Prüfen Sie, welche gesetzlichen Vorgaben bei der Einstellung zu berücksichtigen sind.
Lösung
Aufgabenteil a)
Nutzwertanalyse
Kriterium | Gewicht | Frau Schneider | Herr Müller | ||
Punkte | Gewichtete Punkte | Punkte | Gewichtete Punkte | ||
Aktuelle Kenntnisse | 20 | 4 | 80 | 3 | 60 |
Führungsfähigkeit | 30 | 4 | 120 | 4 | 120 |
Zuverlässigkeit | 30 | 4 | 120 | 5 | 150 |
Erfahrung | 20 | 3 | 60 | 4 | 80 |
Summe | 100 | 380 | 410 |
Entscheidung und Begründung
Die Entscheidung hier fällt für Herrn Müller, da er eine höhere gewichtete Punktzahl aufweist.
Herr Müller weist durch regelmäßige Fortbildungen aktuelle Kenntnisse auf, es wird aber vermutet, dass Frau Schneider durch ihre Beratertätigkeit noch etwas näher am „Recht“ ist.
Herr Müller macht aber einen zuverlässigeren Eindruck, da er bei seinem früheren Arbeitgeber sehr lange Zeit beschäftigt war (dies führt auch zu mehr Berufserfahrung, insbesondere als Buchhalter). Es ist davon auszugehen, dass er dem Unternehmen einen langfristigeren Nutzen bietet.
Aufgabenteil b)
Hier sind die Regelungen zum allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz und Betriebsverfassungsgesetz zu berücksichtigen.
Besprechung
Übung 20: Stellenausschreibung erstellen
(ca. 12 Punkte, ca. 30min. Bearbeitungszeit)
Sachverhalt
Es wird ein neuer Leiter des Rechnungswesens für die X-GmbH gesucht. Sie erhalten den Auftrag, die Stellenbeschreibung gemeinsam mit der Personalabteilung zu erstellen.
Die Personalabteilung legt Ihnen folgende Informationen für eine Stellenbeschreibung vor:
Der Leiter Rechnungswesen soll der Geschäftsführung über finanzielle Sachverhalte berichten, Kalkulationen und Plankostenrechnungen erstellen, Vorlagen für unternehmerische Entscheidungen aufstellen können, Abweichungsanalysen durchführen und Einsparpotenziale erkennen. Es wird eine sichere Handhabung von Standardsoftware aus den Bereichen Rechnungswesen und Controlling erwartet. Der Bewerber sollte über ein abgeschlossenes Studium in Wirtschaftswissenschaften oder eine gleichrangige Ausbildung verfügen. Eine Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter oder Controller ist ein wesentlicher Vorteil. Eine Zusammenarbeit mit anderen Abteilungen und die Fähigkeit, Personalverantwortung zu übernehmen, sind obligatorisch.
Aufgabe
a) Entwickeln Sie aus der Stellenbeschreibung ein Anforderungsprofil für die Stelle. Nutzen Sie hierfür das folgende Schema:
Anforderungsprofil | |
Fachliche Anforderungen | |
Persönliche Anforderungen | |
b) Nennen Sie vier Maßnahmen für die externe Stellensuche.
c) Die externe Stellenausschreibung führt innerhalb der Finanzabteilung der X-GmbH zu schlechter Stimmung. Sprechen Sie zwei Empfehlungen aus, um der Situation entgegenzuwirken und erläutern Sie Ihre Maßnahmen.
Lösung
Aufgabenteil a)
Anforderungsprofil | |
Fachliche Anforderungen | |
Ausbildung | Abgeschlossenes Studium der Wirtschaftswissenschaften oder gleichwertiger Abschluss |
Weiterbildung | Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter oder Controller wünschenswert |
Berufspraxis | Erfahrung im Rechnungswesen und Controlling |
Besondere Kenntnisse | Sicherer Umgang mit Standardsoftware |
Persönliche Anforderungen | |
Kommunikationsfähigkeit | Bereitschaft zur Teamarbeit und Übernahme von Personalverantwortung |
Analysefähigkeit | Grundlagen des Finanzmanagements beherrschen und entsprechende Auswertungen erstellen |
Aufgabenteil b)
- Stellenanzeigen in Zeitungen
- Stellenanzeigen in Fachzeitschriften
- Stellenanzeigen in Internet-Portalen
- Nutzung von Personalvermittlern
Aufgabenteil c)
- Führung von Mitarbeitergesprächen mit unzufriedenen Mitarbeitern; Ziel: Wertschätzung der Arbeit zeigen + intrinsische Motivation fördern.
- Aufstiegsmöglichkeiten in der Abteilung transparent machen; Ziel: extrinsische Motivation fördern.
- Mitarbeiter bei der Erstellung zukünftiger Stellenausschreibungen einbeziehen (kooperativer Führungsstil; Ziel: Wertschätzung zeigen + intrinsische Motivation fördern.
Besprechung