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Bei der Kapitalflussrechnung unterscheidet man zwischen
direkter Methode
indirekter Methode,
wobei sich der Unterschied beider Ansätze auf die Art bezieht, wie die Ermittlung der Zahlungsüberschüsse und der Zahlungsdefizite aus den operativen (!) Aktivitäten erfolgt.
Bei der direkten Methode erhält man den Einzahlungsüberschuss über die Zahlungen. Dies erreicht man durch eine direkte Gegenüberstellung der Einzahlungen aus operativer Tätigkeit mit deren Auszahlungen.
Bei der indirekten Methode hingegen ist das Ergebnis (z.B. Jahresüberschuss oder Bilanzgewinn) der Ausgangspunkt und man fügt diesem den Teil des Aufwands hinzu, der nicht mit Auszahlungen verbunden ist. Des Weiteren folgt im Anschluss daran die Subtraktion des Ertrages, welcher nicht zahlungswirksam gewesen ist.
Zum Vergleich ist anzumerken:
Vorgehen bei der direkten Methode ist einsichtiger
Aussagefähigkeit bei der indirekten Methode erscheint geringer. Dies ist darauf zurückzuführen, dass dieser Ansatz meist nur die Nettozahlungsüberschüsse aus operativer Tätigkeit ermittelt, nicht aber auf die darin enthaltenen einzelnen Einzahlungs- und Auszahlungsströme eingeht
Vorgehen bei der indirekten Methode erscheint komplizierter
bei der indirekten Methode erfolgt eine weniger differenzierte Vorgehensweise.
Beispiel
Bezeichnung des Ereignisses | Betrag |
operative Aktivitäten | |
Ertrag aus Umsätzen auf Ziel | 200.000 € |
Zahlungseingang von Kunden | 120.000 € |
Zahlungseingang für Zinsen auf Forderungen | 10.000 € |
Umsatzaufwand | 150.000 € |
Kauf von Waren auf Ziel | 180.000 € |
Zahlungsausgang für Lohn und Gehalt | 50.000 € |
Abschreibungen auf Sachanlagen | 10.000 € |
Investitionsaktivitäten | |
Zahlungsausgang für Kauf von Sachanlagen | 250.000 € |
Einzahlung aus Verkauf von Sachanlagen (inkl. eines Gewinns in Höhe von 5.000 GE) | 60.000 € |
Finanzierungsaktivitäten | |
Zahlungseingang aus der Ausgabe junger Aktien | 100.000 € |
Zahlungsausgaben wegen Dividendenzahlung an Aktionäre | 5.000 € |
Zahlungsmittelbestand zu Beginn der Periode | 60.000 € |
Erstellen Sie eine Kapitalflussrechnung auf Grundlage der direkten Methode, in der Sie folgende Ereignisse der Max Money AG aufgreifen und diese darin verarbeiten.
Man rechnet folgendermaßen.
Bezeichnung | Beträge in TGE | |
Zahlungsstrom aus operativen Aktivitäten | ||
Einzahlungen | ||
| 120 | |
| 10 | 130 |
Auszahlungen | ||
| - 50 | -50 |
Nettozahlungsstrom aus operativen Tätigkeiten | 80 | |
Zahlungsstrom aus Investitionstätigkeiten | ||
Einzahlungen | ||
| 60 | 60 |
Auszahlungen | ||
| -250 | -250 |
Nettozahlungsstrom aus Investitionstätigkeiten | -190 | |
Zahlungsstrom aus Finanzierungsaktivitäten | ||
Einzahlungen | ||
| 100 | 100 |
Auszahlungen | ||
| - 5 | - 5 |
Nettozahlungsstrom aus Finanzierungsaktivitäten | 95 | |
Nettozahlungsmittelveränderung | -15 | |
Zahlungsmittelbestand 31.12.---0* | 60 | |
Zahlungsmittelbestand 31.12.---1* | 45 |
*Zahlungsmittelbestand 31.12.---0 = Zahlungsmittelbestand zu Beginn der Periode
*Zahlungsmittelbestand 31.12.---1 = Zahlungsmittelbestand am Ende der Periode
Tab. 25: Kapitalflussrechnung
Beispiel zur Kapitalflussrechnung
Schauen Sie sich in diesem Video ein Beispiel zur Kapitalflussrechnung an:
Video: Indirekte und direkte Methode
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