Gab es Vorgaben der IHK zu der Mitteilung des Themas, das Sie bei der schriftlichen Prüfung abgeben mussten?
Neben dem Themenvorschlag mussten eine Kurzbeschreibung der Problemstellung, die Zielsetzung und eine Grobgliederung verfasst und spätestens zur dritten schriftlichen Prüfung abgegeben werden. Das entsprechende Formular wurde uns vorher zugesandt. Mehr Vorgaben gab es nicht.
Welche Medien hat die IHK zur Verfügung gestellt, welche durften Sie selbst mitbringen?
Auf schriftliche Nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass wir lediglich einen USB-Stick mit der Powerpoint Präsentation mitbringen müssen. Alles andere wurde gestellt (Laptop, Beamer, Pointer; Flipchart). Als ich in den Prüfungsraum kam war auch schon alles aufgebaut und startbereit. Ich musste nur noch den Stick an den Laptop anschließen.
Welches Thema haben Sie präsentiert?
Ermittlung und Beurteilung von 2 Finanzkennzahlen (EK-Quote und dyn. Verschuldungsgrad), die zum Abschluss eines Kredites zwingend eingehalten werden müssen
1.Einleitung
1.1 Vorstellung des Themas
1.2 Beschreibung des Problems
2.Überprüfung der Financial Covenants
2.1Ermittlung und Beurteilung der Eigenkapitalquote
2.2 Ermittlung und Beurteilung des dynamischen Verschuldungsgrades
3.Darstellung von Lösungsmöglichkeiten und deren Bewertung
3.1Mezzanine Kapital
3.2 Gewinnthesaurierung
3.3 Bereinigung des EBITDA
4. Zusammenfassung und Empfehlung
Welche Themen sind im Fachgespräch aufgegriffen worden?
- Allg Verständnisfragen zum Vortrag, z B
- warum war das benötigte FK-Volumen im Verhältnis zu den Umsatzerlösen so gering o die genaue Darstellung des mezzanine Kapitals in der HB
- Nachfrage wg. Corona und was sich dadurch geändert hat (bei mir gab es aber keine Unterschiede)
- warum ich keine Kapitalflussrechnung dargestellt habe, was bei Bankgesprächen doch so wichtig ist
- Daraus die Frage, warum Banken eher auf den Cashflow als auf den JÜ schauen und wo da die Unterschiede liegen.
- Unterscheidung der Begriffe Gewinnvortrag/JÜ/Bilanzgewinn(§268(l)HGB)
- Zusammensetzung des FK aus meiner Strukturbilanz (§266 HGB)
- Daraus abgeleitet die Frage nach den Rückstellungen und wie man langfristige Rückstellungen bewertet (ratierliche Ansammlung, Abzinsung und wie man den Betrag ermittelt und wie künftige Preissteigerungen zu berücksichtigen sind plus Nennung der Buchungssätze)
- Wo genau das von mir genannte Gesellschafterdarlehen einzuordnen ist (VBK ggü. vbUN)
- wie werden Negativzinsen gebucht (in den normalen Zinsaufwand)
- Genaue Erläuterung und Buchung des Postens „andere aktivierte Eigenleistungen" (aus meiner GuV) i.Z m. den selbst geschaffenen Imm. VG und der Nachfrage nach der Ausschüttungssperre nach §268(8) HGB
- Unterschiede HB und STB bei Entwicklung einer APP im Unternehmen
- Mindest- und Pflichtbestandteile der HK und Problematik der lat. Steuern und Nennung der Zusammensetzung des Steuersatzes von 30% (15% KöSt + 15% Gewst)
Was können Sie Ihren Nachfolgern zum Ablauf der mündlichen Prüfung mitteilen?
Der Prüfungsraum war sehr groß und geräumig (es bestand beim Vortrag keine Maskenpflicht wg. Corona). Die insgesamt 4 Prüfer waren sehr freundlich und gut gelaunt. Man konnte auch Witze machen und es herrschte eine lockere Atmosphäre.
Da die Prüfer schon sehr viele Anknüpfungspunkte aus meiner Präsentation und der von mir als Handout ausgeteilten Strukturbilanz + GuV für die Fragen im Fachgespräch hatten, ist die Zeit hier sehr schnell vorbei gewesen. Ich wurde gar nicht mehr zu den Themen KLR, Steuern oder z B. IFRS gefragt. Dies war allerdings nicht bei allen Prüflingen aus dem Siegener Kurs der Fall. Es ist also wirklich individuell was hier gefragt wird. Man kann durch das Handout oder die Präsentation viel Raum für Fragen geben