Wir unterscheiden Risiken nach unterschiedlichen Ansätzen:
bzgl. der Existenz einer Chance
symmetrische Risiken
asymmetrische Risiken
bzgl. der Fristigkeit
strategische Risiken
operative Risiken
bzgl. der Messbarkeit
quantifizierbar
nicht quantifizierbar
bzgl. des Bezugs zu Rahmenbedingungen (hier ist die SWOT-Analyse wichtig)
interne Risiken der Schädigung
bzgl. der Rahmenbedingungen
externe Risiken
interne Risiken
bzgl. des betriebswirtschaftlichen Hintergrunds
leistungswirtschaftliche Risiken
Forschung und Entwicklung
Absatz und Vertrieb
finanzwirtschaftliche Risiken
Marktpreise
Schuldnerbonität
ökologische Risiken
Überschwemmungen
Umweltkatastrophen
Die symmetrischen Risiken haben die Eigenschaft, dass ein mögliches negatives Risiko, also ein Verlust, stets einem positiven Risiko, also einer Chance, gegenübersteht. Asymmetrische Risiken bieten diese Chance nicht. Strategische Risiken sind durch langfristige Entscheidungen im Unternehmen hervorgerufen, operative Risiken hingegen sind stets kurzfristig.
Beispiel
Wenn man eine neue Maschine im Werte von 1.000.000 € kauft, um damit neue Produkte herzustellen, so liegt ein strategisches Risiko vor. Einen Praktikanten hingegen einzustellen, bedeutet ein operatives Risiko, denn ihn freizusetzen, ist kurzfristig möglich und die gehaltsmäßige Belastung nicht sehr hoch.
Bei quantifizierbaren Risiken lässt sich das Schadensausmaß bewerten, dies ist bei nicht-quantifizierbaren Risiken nicht der Fall. Externe Risiken sind die Folge von unvorhergesehenen unternehmerischen Rahmenbedingungen, interne Risiken ergeben sich aus leistungs- oder finanzwirtschaftlichen Prozessen.
Beispiel
Externe Risiken sind gesetzliche Änderungen bzw. Naturkatastrophen, denn hierbei werden unternehmerische Rahmenbedingungen meist unvorhergesehen geändert.
Umwelteinflüsse sind also ein wichtiges externes Risiko. Absatzrisiken hingegen sind interne Risiken.
Bezüglich der externen und internen Risiken lässt sich die sog. SWOT-Analyse anführen. Hierbei stehen die einzelnen Buchstaben für
S wie Strength (= Stärke)
W wie Weakness (= Schwäche)
O wie Opportunities (= Chancen)
T wie Threats (= Bedrohungen).
Die SWOT-Analyse untersucht, ob sich Stärken und Schwächen des Unternehmens in der Strategie des Unternehmens wiederfinden, ob also, mit anderen Worten, auf Veränderungen der Unternehmensumwelt angemessen reagiert werden kann.
Über interne Einflussfaktoren kann die Unternehmensleitung verfügen, über externe Einflussfaktoren hingegen nicht. Die SWOT-Analyse bietet die Möglichkeit, zu beurteilen, ob an gewissen Stellen vorbeugende Reaktionen erforderlich sind, um bestimmten Risiken zu begegnen.
Bei den Risiken mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund sind zunächst jene aus Forschung und Entwicklung zu nennen. Hier ist es durchaus möglich, dass zum Beispiel in der Medikamentenentwicklung jahrelang Forschungsaufwendungen geleistet werden und dies nicht zum gewünschten Ergebnis, also zur Patentanmeldung eines neuen Wirkstoffs, führt. Weiterhin sind Risiken aus Absatz und Vertrieb zu nennen, z.B. dass Vertriebsanstrengungen vollkommen umsonst sind, weil das durch die Unternehmung entworfene Produkt am Kundennutzen vorbei entwickelt wurde. Bei den finanzwirtschaftlichen Risiken lässt sich anführen, dass der Preis, den die Unternehmung verlangt, den Marktpreis deutlich übersteigen könnte und man sich somit „aus dem Markt kalkuliert“. Ein anderes finanzwirtschaftliches Risiko besteht darin, dass die Schuldnerbonität nicht gut sein könnte und die betrachtete Unternehmung deshalb große Schwierigkeiten hat, an benötigte Kredite heranzukommen. Ökologische Risiken bestehen darin, dass Naturkatastrophen eintreten könnten, die die Planung der Unternehmung durcheinanderwirft bzw. im schlimmsten Fall sogar zerstört.
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