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Internes Kontrollsystem - Erkennung der Risiken eines Unternehmens

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Internes Kontrollsystem

Erkennung der Risiken eines Unternehmens

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Inhaltsverzeichnis

 

Wie im Einzelfall ein Internes Kontrollsystem (IKS) aufgebaut ist, unterscheidet sich von Unternehmen zu Unternehmen und von Branche zu Branche. Daher ist es wichtig, keine allgemeingültige Vorlage zu suchen. Stattdessen muss das Interne Kontrollsystem auf die jeweilige Unternehmensziele abzustimmen. Auch nicht vergessen sind die potentiellen Risiken. Diese müssen im Blick behalten werden.

Der sogenannte Wirtschaftsprozess einer Unternehmung lässt sich in diverse Unterbereiche unterteilen, was vor allem für die Erkennung von Risiken sehr wichtig ist. Wir unterteilen den Wirtschaftsprozess wie folgt:

  • Zielsystem

  • Managementsystem

  • Leistungsprozess

    • Beschaffung

    • Produktion

    • Absatz

  • Finanzprozess

    • Kapitalbindung

    • Kapitalfreisetzung

    • Kapitalzuführung

    • Kapitalentziehung.

Wirtschaftliches Handeln ist fokussiert, weswegen man ein Zielsystem benötigt. Der Wirtschaftsprozess ist gezielt hin zu den Zielen zu steuern, weshalb man zu der Steuerung ein Managementsystem braucht. Die Leistungserstellung und Leistungsverwertung sind Gegenstandsbereich des Wirtschaftens in einer Unternehmung, weshalb Gedanken über den Leistungsprozess sehr wichtig sind. Schließlich schlagen sich reale Güterprozesse in einer Geldwirtschaft in Finanzprozessen nieder.

Aufbauend auf diesem Wirtschaftsprozess der Unternehmung ist es wichtig, Risiken zu erkennen, und zwar für die einzelnen Teilbereiche, also für das Zielsystem, das Managementsystem, den Leistungsprozess und den Finanzprozess.

 Risiko als Begriff lässt sich nun unterteilen in eine

  • traditionelle Sichtweise und 

  • eine neuere Sichtweise.

Die traditionelle Sichtweise beschreibt Risiko als möglichen Nachteil durch Abweichung von einer wie auch immer gegebenen Zielgröße, welche zu einem schlechteren Ergebnis, zu einem Verlust, führen wird. Man spricht hierbei von Risiko im engeren Sinne und betrachtet Risiko ausschließlich als negativ. Positive Abweichungen von der Zielgröße finden nicht statt. Risiko nach neuerer Sichtweise umfasst hingegen positive, aber auch negative Abweichungen von einem Ziel. Chancen werden also explizit in das Risiko einbezogen, man spricht von Risiko im weiteren Sinn.

Die Risikomatrix

 

Kommen wir zu einem entscheidenden Hilfsmittel, nämlich der sogenannten Risikomatrix und der zugehörigen Visualisierung von

  • geringem Risiko

  • mittlerem Risiko

  • hohem Risiko.

COSO = Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission
Risikomatrix

Vergleiche: Christine Mummert, Der Weg zu einem Internen Kontrollsystem - Teil 6: Framework zur Einführung in den Bereich Accounting

Die sogenannnte Risikomatrix erlaubt Bedrohungen und Risiken systematisch einordnen und darstellen und zwar bezüglich ihrer Auftretenswahrscheinlichkeit sowie ihrer Schadenshöhe. Auf der horizontalen Achse lässt sich die Schadenshöhe von gering nach hoch einteilen (und damit in ein geringes Risiko bis zu einem hohen Risiko klassifizieren), auf der vertikalen Achse trägt man die Eintrittswahrscheinlichkeit der Gefährdung von klein nach groß ein. Man ist dadurch in der Lage, ein geringes Risiko, wo kein Handlungsbedarf und keine Risikoreduzierung notwendig ist von einem mittleren Risiko (mit Handlungsbedarf und notwendiger Risikoreduktion) sowie von hohen Risiken mit dringendem Handlungsbedarf und zwingender Risikoreduktion systematisch zu unterscheiden.

Bezüglich der Möglichkeiten der Risikobegrenzung unterscheiden wir

  • Vermeidung von Risiken

    • Bei der Vermeidung von Risiken führt man risikoreiche Aktivitäten nicht durch. Die traditionelle Sichtweise würde hierbei sagen, dass das Risiko vollständig vermieden wird, die neuere Sichtweise hingegen sieht es anders und stellt fest, dass nicht nur Bedrohungen vermieden werden, sondern auch Chancen.  
  • Verringerung von Risiken
    • Bei der Verringerung von Risiken soll die Wahrscheinlichkeit reduziert werden, dass ein risikoreiches Ereignis eintritt. Ebenfalls lässt sich hierbei Risikodiversifikation durchführen: Man gleicht unterschiedliche Risiken miteinander aus.
    • Dies ist möglich, wenn die beiden Risiken negativ miteinander korrelieren. Konkret heißt dies, dass ein Zusammenhangsmaß (welches, vereinfacht gesprochen, mit dem Begriff „Korrelationskoeffizient“ gleichgesetzt werden kann) echt kleiner sein wird als null. Wenn das eine Risiko steigt, so sinkt das andere hierdurch ab.
  • Begrenzung von Risiken
    • Bei der Begrenzung von Risiken geht es darum, nicht das Risiko an sich zu vermeiden, sondern vielmehr den möglichen Schaden, der hierdurch resultiert, zu beschränken.

Beispiel

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Der Kauf einer Verkaufsoption (= Long Put) begrenzt die Gefahr eines Kursverlusts. Durch Verfall des Kurses wird zwar die Aktie an Wert verlieren, allerdings gleicht die Handlungsmöglichkeit durch die Verkaufsoption den finanziellen Schaden aus.

  • Risikotransfer und

  • Risikoübernahme.

 

 

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Der Kauf einer Verkaufsoption (= Long Put) begrenzt die Gefahr eines Kursverlusts. Durch Verfall des Kurses wird zwar die Aktie an Wert verlieren, allerdings gleicht die Handlungsmöglichkeit durch die Verkaufsoption den finanziellen Schaden aus.

Durch Risikotransfer soll das Risiko eines Schadens auf eine Versicherung übertragen werden, die also für den Schaden aufkommen wird. Man überträgt somit das Risiko auf einen Dritten.

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Bei einer Unfallversicherung wird nicht der Unfall an sich vermieten. Vielmehr leistet bei Eintritt des Schadensfalls, also des Unfalls, die Versicherung die Zahlungen, welche aus dem Unfall resultieren.

Schließlich bedeutet eine Risikoübernahme, dass man bewusst bereit ist, auch ein Risiko einzugehen. Man könnte davon ausgehen, dass die Chancen auf positive Abweichung von der Zielgröße als entscheidender ansieht als die mögliche negative Abweichung, also das Risiko.

Das vierte Kapitel geht noch weiter auf Risiko-Matrizen ein.