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Strukturbilanz

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Eine Strukturbilanz hat unterschiedliche Punkte, die auf Aktiv- und Passivseite beachtet werden müssen:

(nicht nur) Aktivseite

  • das (evtl. aktivierte) Disagio wird mit dem Eigenkapital verrechnet
  • aktivische Rechnungsabgrenzungsposten (mit Ausnahme eines evtl. aktivierten Disagios) wandern ins Umlaufvermögen
  • aktivierte aktive latente Steuern werden mit dem Eigenkapital verrechnet. Beides (also aktive latente Steuern und das Eigenkapital) sinken also.
  • der derivative Geschäfts- oder Firmenwert wird verrechnet mit dem Eigenkapital
  • der aktivierte Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung wird verrechnet mit dem Eigenkapital

(nicht nur) Passivseite

  • die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen werden verrechnet mit dem Vorratsvermögen
  • die auszuschüttende Dividende wird aus dem Eigenkapital weg- und ins kurzfristige Fremdkapital reingebuch

Die Verrechnung des derivativen Geschäfts- oder Firmenwerts mit dem Eigenkapital ist in der Literatur nicht ganz unumstritten. Sie (die Verrechnung) rührt noch aus der Zeit vor dem BilMoG, als der Goodwill aktiviert werden durfte, aber nicht musste. Mittlerweile muss er allerdings aktiviert werden, viele fahren trotzdem fort mit der Verrechnung des Firmenwerts mit dem Eigenkapital, weil dieser kein Vermögensgegenstand ist (sonst wäre er durch § 246 I 1 HGB erfasst), sondern als solcher gilt (deshalb muss er ja explizit erwähnt werden in § 246 I 4 HGB).

Beispiel

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Die Schnurz-AG habe folgende Bilanz.

Bilanz       
Aktiva   Passiva   
Anlagevermögen    Eigenkapital   
immater. Vermögensgegenstände  120  Gez. Kapital200 
 davon Geschäftswert20   Kapitalrücklage 150 
 Sachanlagevermögen   400  Gewinnrücklagen 250 
Summe Anlagevermögen   520 Bilanzgewinn310 
Umlaufvermögen   300Summe Eigenkapital  910

aktivische

Rechnungsabgrenzungsposten

   100Fremdkapital   
  davon Disagio 40  kurzfristig 70 
      davon für erhaltene Anzahlungen auf Bestellungen: 40  
 aktive latente Steuern   150 mittelfristig80 

Unterschiedsbetrag aus der

Vermögensverrechnung

   80 langfristig90 
     Summe Fremdkapital  240
 Bilanzsumme   1.150 Bilanzsumme  1.150
Erstelle die Strukturbilanz.

Die Strukturbilanz wird dann erstellt durch folgende Schritte:

Der derivative Geschäfts- oder Firmenwert, der bei den immateriellen Vermögensgegenständen des Anlagevermögens aktiviert ist, wird dort runtergebucht, genauso wird das Eigenkapital vermindert. Das bilanzanalytische Anlagevermögen liegt folglich bei 500.

Das Umlaufvermögen steigt zum einen dadurch, dass die aktiven Rechnungsabgrenzungsposten (mit Ausnahme des aktivierten Disagios) hierhin gebucht werden, um 100 - 40 = 60. Zum anderen werden die erhaltenen Anzahlungen auf Bestellungen dort gesenkt, so dass das bilanzanalystische Umlaufvermögen bei 300 + (100 - 40) - 30 = 330 liegt.

Beim kurzfristigen Fremdkapital wird um 40 gekürzt. Außerdem aber steigt es um den Bilanzgewinn. 

Das Eigenkapital wird gesenkt um den Bilanzgewinn, den Unterschiedsbetrag aus der Vermögensverrechnung, die aktivierten latenten Steuern und das aktivierte Disagio.

Man rechnet schlussendlich

Strukturbilanz     
Aktiva  Passiva  
bilanzanalyt. Anlagevermögen 500bilanzanalytisches Eigenkapital 310
bilanzanalytisches Umlaufvermögen 330910 - 80 - 150 - 40 - 20 - 310  
(= 300 + (100 - 40) - 30)  bilanzanalytisches Fremdkapital  
   kurzfristig (= 40 + 310)350 
   mittelfristig80 
   langfristig90 
   Summe bilanzanalyt. Fremdkapital 520
Bilanzsumme 830Bilanzsumme 830