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Inhaltsverzeichnis

Eine Einzahlung ist dabei eine Zunahme an liquiden Mitteln, eine Abnahme dementsprechend eine Auszahlung. Der Bestand an liquiden Mitteln wird Zahlungsmittelbestand genannt. Er umfasst sowohl die Kassenbestände als auch verfügbare Bankguthaben und Kreditlinien.

Merke

Hier klicken zum Ausklappen

Jede Einzahlung ist eine Einnahme – jede Auszahlung ist eine Ausgabe

Umgekehrt gilt dies aber nicht, da Zugänge von Forderungen und Verbindlichkeiten als Einahmen und Ausgaben gelten, allerdings zu keinen Ein- bzw. Auszahlungen führen.

Kapitalbedarf

In den folgenden drei Videos schauen wir uns den Kapitalbedarf als Teil der Finanzplanung an.

Zunächst geht es um das Anlagevermögen.

An dieser Stelle nochmal die Abbildung aus dem Video zum Kapitalbedarf.

Bitte Beschreibung eingeben

 

Im zweiten Video geht es um das Umlaufvermögen.

 Im letzten Video schauen wir uns eine Berechnung dazu an.

 

Bei der Finanz- und Liquiditätsplanung werden die Einzahlungen und Auszahlungen des Unternehmens aufgelistet und in ihre Funktionsbereiche unterteilt. In diesem Finanzplan müssen alle Daten der Zahlungsströme lückenlos und zeitlich genau dokumentiert werden. So lässt sich für jeden Zeitpunkt ermitteln, ob die Einzahlungen die Auszahlungen decken.

Teilplan

Periode 1

Periode 2

Periode 3

Absatz

   

Beschaffung

   

Personal

   

Investition

   

Subventionen

   

Kapitalbedarf

   

Reserve

   

Restkapitalbedarf

   

kumuliert

   

Tab. 21: Grundform eines Finanzplans

Es bestehen auch zahlreiche andere Optionen, um Zahlungen zu systematisieren. Wichtig ist hierbei nur, dass alle Ein- und Auszahlungen erfasst werden.

Beispiel

Hier klicken zum AusklappenDie Till Hoffmann AG, Marktführer für Lakritzstangen in Deutschland, plant ihren Kapitalbedarf für die Monate Juli-September 2002 anhand folgender Plandaten (Angaben in Euro):

Absatzplan

Absatzmenge (t)

100

200

150

Absatzpreis (€/t)

400

600

600

Vertriebskosten

4000

4400

4400

Beschaffungsplan

Einkäufe (t)

150

210

150

Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe

60000

70000

72000

Personalplan

Löhne/Gehälter

32000

34000

34000

Investitions- und Desinvestitionsplan

Auszahlungen für neue Maschinen

100000

60000

 

Einzahlung für Liquidation

 

20000

10000

Ausgehende Rechnungen werden erfahrungsgemäß zu zwei Dritteln im selben Monat und in Höhe des Rests im Folgemonat bezahlt, wobei bei ersten vertragsmäßig ein Skontoabzug von 2,5 % gewährt wird. Aus dem Monat Juni stehen noch Forderungen von Lieferanten in Höhe von 50.000 € aus. Eingehende Rechnungen für Roh,- Hilfs- und Betriebsstoffe werden im nachfolgenden Monat ohne Abzug bezahlt. Im Juni wurden für 50.000 € Materialien eingekauft. Für am Ende des Jahres zu leistende Steuerzahlungen werden monatlich Rückstellungen in Höhe von 4.000 € gebildet. Das Fertigwarenlager weist Ende Juni einen Bestand von 20.000 € und über zugesagte, bisher nicht ausgenutzte Kreditlinien von 40.000 € (Habenzinsen 0,5% p.a., Sollzinsen 16% p.a., Zinsfälligkeit jeweils am 31.12. eines jeden Jahres) aus. Im August kann fest mit 10.000 € aus staatlichen Subventionen gerechnet werden.

a) Ermitteln Sie für die Monate Juli bis September den jeweiligen Kapitalbedarf/-überschuss sowie die kumulierten Werte über den Zeitraum.

b) Der Vorstandsvorsitzende, Till Hoffmann – ein sehr engagierter Dortmunder Student – fragt sich, ob der Bestand des Unternehmens gesichert ist, wenn die gesamten Plandaten tatsächlich realisiert werden und eine weitere Kapitalbeschaffung ausgeschlossen ist. Hilf ihm bei seinen Überlegungen!

Man rechnet die einzelnen Teilpläne, soweit möglich, unabhängig voneinander aus.

Aufgabe der Liquiditätsanalyse ist die Durchführung

  • des Absatzplans,

  • des Beschaffungsplans,

  • des Investitionsplans.

a) Zunächst rechnet man für Juli den Absatzplan durch. Die noch ausstehenden Forderungen aus dem Monat Juni werden komplett im Juli bezahlt, es fließen also 50.000 € in die Kassen. Zusätzlich werden 100 ME verkauft zu einem Verkaufspreis von 400 € pro Stück. Da jedoch im selben Monat lediglich 2/3 = 66,67 % bezahlt werden und außerdem auch noch 2,5 % Skonto abgezogen werden, rechnet man 100·400·2/3·(1 - 0,025) = 26.000 €. Innerhalb des Absatzplans werden außerdem 4.000 € ausbezahlt. Insgesamt fließen also innerhalb des Absatzplans 50.000 + 26.000 – 4.000 = 72.000 € rein.

Beim Beschaffungsplan ist zu beachten, dass immer mit einer Periode Verzögerung bezahlt wird, so z.B. im Juli die Verbindlichkeit des Vormonats Juni von 50.000 €. Im Personalplan werden die Löhne pünktlich, genauer gesagt, periodenrichtig bezahlt, hier also 32.000 €.

Beim Investitionsplan ist die Auszahlung für die Maschine in Höhe von 100.000 € zu berücksichtigen.

Rückstellungen sind nicht zahlungswirksam und werden daher nicht berücksichtigt.

Insgesamt fließen also 72.000 € rein, jedoch 50.000 + 32.000 + 100.000 = 182.000 € aus. Im Monat Juli besteht daher ein Kapitalbedarf von 110.000 €. Dieser wird teilweise durch den Wert des Fertigwarenlagers von 20.000 € und die bisher nicht ausgenutzten Kreditlinien von 40.000 €, also in Höhe von 60.000 €, gedeckt. Es verbleibt daher ein Restkapitalbedarf von 50.000 €. Im Monat August wird wieder genauso gerechnet. Man kalkuliert den Absatzplan mit 100·400·0,33 = 13.333,33 € (den noch ausstehenden Forderungen aus dem Juli) zzgl. 200·600·2/3·(1 - 0,025) = 78.000 € für die Verkäufe des Monats August. Schließlich werden 4.440 € ausbezahlt, insgesamt errechnet man als Saldo des Absatzplans daher 13.333,33 + 78.000 – 4.400 = 86.933,33 €. Im Beschaffungsplan gehen 60.000 € aus (da dies die Einkäufe aus dem Vormonat sind und immer mit einem Monat Verzögerung bezahlt wird), im Personalplan 34.000 €. Der Investitionsplan schlägt mit 20.000 – 60.000 = -40.000 € zu Buche. Insgesamt resultiert daher ein Kapitalbedarf für August in Höhe von 86.893,33 – 60.000 – 34.000 – 40.000 + 10.000 = - 37.106,67 €. Da keine Reserve mehr existiert und aus dem Vormonat ebenfalls ein Kapitalbedarf bestand, ist der kumulierte Kapitalbedarf nun 50.000 + 37.106,67 = 87.106,67 €.

Ganz analog rechnet man für den Monat September, z.B. Umsatz = (1/3)·200·600 + (2/3)·150·600·(1 - 0,025) – 4.400 = 94.100 €. Man erhält insgesamt

 

Juli

August

September

Absatzplan

72.000

86.933,33

94.100

Beschaffungsplan

-50.000

-60.000

-70.000

Personalplan

-32.000

-34.000

-34.000

Investitionsplan

-100.000

-40.000

10.000

Subventionen

 

10.000

 

Rückstellungen

nicht zahlungswirksam!

Kapitalbedarf

-110.000

-37.066,67

100

Reserve

60.000

  

Restkapitalbedarf

-50.000

-37.066,67

100

kumuliert

-50.000

-87.066,67

-86.966,67

Tab. 22: Finanzplan

b) Der Bestand des Unternehmens ist nicht gesichert, wenn der Restkapitalbedarf sofort fällig ist und keine weitere Finanzierungsquelle existiert.

Expertentipp

Hier klicken zum AusklappenOft sind Angaben überflüssig (= redundant). So benötigt man im vorliegenden Beispiel 50 die Angaben über die eingekauften Mengen nicht, da die Werte bekannt waren.