Im Gegensatz zum deutschen Handelsgesetzbuch (HGB) sind die IFRS kein in sich geschlossenes Regelwerk mit allgemeingültigen Vorschriften für Fakturierungsprozesse in Firmen. Das Regelwerk für die Internationale Rechnungslegung (IFRS) ist wesentlich ausführlicher als die Bestimmungen im HGB.
Dies ist im Wesentlichen dadurch begründet, dass sich die Internationale Rechnungslegung (IFRS) anders als das Handelsgesetzbuch mit Einzelfragen auseinandersetzt. Dadurch kommt es innerhalb des Regelwerkes zu Winderholungen und redundanten Angaben, wodurch der Umfang insgesamt seit der ersten Ausführung erheblich zugenommen hat.
Die grundlegende Struktur des IFRS besteht aus drei Teilen:
- dem Framework
- den Standard und
- den Interpretations
Das Framework bildet die Grundlage, auf der die Standards und die Interpretations aufbauen. Das bedeutet, die inhaltliche Konkretisierung einzelner Fragen und Sachverhalte erfolgt immer von unten nach oben – vom Framework über die Standards zu den Interpretations. Das Framework ist die Grundlage für die International Financial Reporting Standards (IFRS). Es liefert allgemeine Informationen zur Zielsetzung des IFRS und gibt Hinweise für die Ausgestaltung von Konzernabschlüssen. Die Informationen des Frameworks sind jedoch nicht als verbindlich anzusehen.
Die Standards sind konkreter als das Framework. Sie geben die formal zu erfüllende Gliederung und die Darstellung für Jahresabschlüsse vor. Insbesondere ist vorgegeben, dass eine Firma zweimal jährlich, jeweils zum Beginn und zum Ende des Geschäftsjahres seine Finanz- und Vermögenslage veröffentlichen muss. Darüber hinaus soll der Jahresabschluss die folgenden Informationen enthalten:
- Gesamterfolg des Unternehmens
- Veränderungen des Eigenkapitals
- Angaben zu den Zahlungsströmen
Zusätzlich müssen im Anhang der Bilanz Angaben zu den angewandten Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden und allgemeinen Erläuterungen enthalten sein. Derzeit umfassen die IFRS insgesamt 36 der sogenannten Standards, die sich jeweils mit einem spezifischen Bilanzierungsproblemen befassen. Dazu zählen Begriffsdefinitionen, und die Diskussion von Einzelfallregelungen.
Die Interpretations dienen der Ergänzung der Standards und sind deren offizielle Auslegung.
International Financial Reporting Standards (IFRS) –
Verpflichtung zur Anwendung für Konzerne
Seit dem 1. Januar 2005 sind die IFRS bzw. IAS für große, kapitalmarktorientierte Konzerne und Unternehmen verpflichtend. Der Abschluss nach Handelsgesetzbuch ist für die Bemessung der Steuern dennoch zusätzlich erforderlich. Das bedeutet, der Aufwand für den Jahresabschluss hat sich für Konzerne mit Sitz in Deutschland seit 2005 nahezu verdoppelt.
Insgesamt werden die IFRS bzw. IAS dennoch positiv gesehen, da sie zu einer Vereinheitlichung und Vergleichbarkeit der Fakturierungsprozesse auf internationaler Ebene beitragen.
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