Inhaltsverzeichnis
Frühwarnsysteme
Durch Frühwarnsysteme sollen Risiken früher erkannt und dadurch besser gesteuert werden können, denn man kann schneller reagieren. Mithilfe von Frühwarnindikatoren sollen Gefahren früher erkannt werden, die bereits vorhanden waren, aber noch nicht entdeckt wurden.
Bei diesen Frühwarnindikatoren lassen sich
Umfeldindikatoren sowie
Unternehmensindikatoren
unterscheiden.
Zu den Umfeldindikatoren gehören Zahlen zur Entwicklung der Löhne, der allgemeinen Konsumfreudigkeit, der Bevölkerung, der Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts, der konjunkturellen Entwicklung, aber auch der Entwicklung des Preisniveaus.
Bei den Unternehmensindikatoren, welche also auf das einzelne Unternehmen beschränkt sind, lassen sich anführen die Entwicklung der Umsätze, der Kosten und insofern auch der Gewinne. Zusätzlich aber ist auch die Entwicklung der Liquiditätssituation sowie der Rentabilität von Bedeutung.
Risikobewertung
Bei der Bewertung von Risiken kommt es an auf
Höhe
Ausmaß des Schadens
Bewertungsmethode
Top-down-Methode
Bottom-Up-Methode.
Da der erwartete Schaden bei Risiken bewertet werden sollte, und dies durch die Formel
erwarteter Schaden = Summe der Eintrittswahrscheinlichkeiten*möglicher Schaden
= erster möglicher Schaden* Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür
+ zweiter möglicher Schaden*Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür + … + letzter möglicher Schaden* Eintrittswahrscheinlichkeit hierfür
geschieht, muss man die Eintrittswahrscheinlichkeit der einzelnen Schäden sowie das Ausmaß des Schadens kennen. Der Erwartungswert wird also dadurch berechnet, dass man die einzelnen Eintrittswahrscheinlichkeiten mit der jeweiligen Höhe multipliziert. Unterschiedliche Bewertungsmethoden stehen zur Verfügung. Bei der Top-Down-Methode geht es darum, die Wirkung des Risikos auf finanzielle Größen wie Umsätze, Aufwendungen und den Gewinn zu kalkulieren. Die Bottom-Up-Methode setzt nicht bei der Wirkung des Risikos, sondern bei den Ursachen desselben an.
Beispiel
Die X-AG verkauft Bügeleisen und bildet Erwartungen über die möglichen Auszahlungen der nächsten zwei Jahre dafür, dass Kunden das Recht auf Gewährleistung in Anspruch nehmen. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 40 % rechnet die Unternehmung mit Auszahlungen von 2.000 €, mit einer Wahrscheinlichkeit von 30 % hingegen von 5.000 €. Unwahrscheinlicher wiederum ist mit einer Wahrscheinlichkeit von 20 % ein hoher Schaden von 10.000 €. Mit der restlichen Wahrscheinlichkeit kommt es zu einem riesigen Schaden von 30.000 €.
Mit welchem Erwartungswert ist der erwartete Schaden zu kalkulieren?
Der Erwartungswert des Schadens berechnet sich als
erwarteter Schaden = Summe der Eintrittswahrscheinlichkeiten *mögliche Schäden
= 0,4*2.000 + 0,3*5.000 + 0,2*10.000 + 0,1*30.000
= 800 + 1.500 + 2.000 + 3.000
= 7.300 €.
Weiterhin ist es im Rahmen der Bewertung von Risiken wichtig, sich Gedanken zu machen über das
interne Kontrollsystem als Teil eines
übergeordnete Risikomanagementsystems.
Das Interne Kontrollsystem dient der Überwachung und der Steuerung von Risiken. Das Risikomanagementsystem hingegen, welches das interne Kontrollsystem umfasst, dient vielmehr der Definition einer Strategie und der Risikobereitschaft des Unternehmens. Ein Risikomanagementsystem als Prozess umfasst die Identifikation von Risiken, die Überwachung und Analyse derselben sowie das Steuern und Bewerten von Risiken.
Im nachfolgenden Video gehen wir nochmal genauer auf die Frühwarnsysteme und die Risikobewertung ein.
Weitere interessante Inhalte zum Thema
-
Aufstellung der IFRS-Bilanz
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Aufstellung der IFRS-Bilanz (Bestandteile des IFRS-Jahresabschlusses) aus unserem Online-Kurs Bilanz nach IAS / IFRS (Internationale Rechnungslegung) interessant.
-
Ansatz, Ausweis, Bewertung
Vielleicht ist für Sie auch das Thema Ansatz, Ausweis, Bewertung (Fachliche Themen) aus unserem Online-Kurs Mündliche Prüfung Bilanzbuchhalter interessant.