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Internes Kontrollsystem - Identifikation von Risiken

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Internes Kontrollsystem

Identifikation von Risiken

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Wie lassen sich nun Risiken identifizieren? Man unterscheidet hierbei

  • bzgl. der Identifikation (bisher) bekannter Risiken

    • Kollektionsmethoden

  • bzgl. der Identifikation (bisher) unbekannter Risiken

    • analytische Methoden

    • Kreativitätsmethoden.

Zu den Kollektionsmethoden zählt man

  • Befragungen

  • Prüfung von Dokumenten und

  • Betriebsbesichtigungen.

Die Befragungen erfolgen mit einem Fragebogen. Hierbei können allerdings nicht alle Risiken aufgedeckt werden. Die Dokumentenprüfung erfolgt durch schriftliche Aufzeichnungen. Bei Betriebsbesichtigungen lassen sich Informationen durch persönliche Besuche erzielen und dabei das Potenzial eines Risikos einschätzen.

Zu den analytischen Methoden zählt man

  • die morphologische Analyse,

  • die Fehlerbaumanalyse und

  • das Ishikawa-Diagramm.

Bei der morphologischen Analyse erfolgt eine Zerlegung des Gesamtproblems in Teilprobleme. Die einzelnen Einflussgrößen werden dann systematisch variiert, um die Lösung des Problems zu ermitteln.

Mit der Fehlerbaumanalyse lässt sich untersuchen, ob und wie das Verhalten eines Prozesses bzw. das Verhalten eines Produktes ein Risiko für die Unternehmung darstellt. Das Ganze ist eine Analyse von hinten nach vorne, ähnlich eines Rollback-Verfahrens.

Das Ishikawa-Diagramm (= Fischgräten-Diagramm) unterteilt die grobe Struktur eines Problems in Form eines Fischgrätenmusters.

 

Das Ishikawa-Diagramm (Fischgräten-Diagramm) unterteilt die grobe Struktur eines Problems in die Faktoren Methode, Mensch, Material und Maschine.
Das Ishikawa-Diagramm

Das Problem wird am Ende dieses Musters benannt, die Hauptarme werden mit

  • Mensch,

  • Maschine,

  • Methode und

  • Material

beschriftet. Danach werden diesen einzelnen Kategorien die möglichen Ursachen des Problems zugeordnet. Es lässt sich also feststellen, ob die Ursache des Problems „menschlich verursacht“ bzw. „durch eine Maschine verursacht“ ist oder aber das „Material“ für ein Problem verantwortlich ist bzw. die „gewählte Methode“.

Kreativitätsmethoden hingegen sind

  • Brainstorming,

  • Delphi-Methode,

  • Szenarioanalyse und

  • Brainwriting.

Beim Brainstorming sitzen Menschen zusammen und sammeln in freier Assoziation Ideen. Streng verboten sind hierbei die Kommentierung der Ideen der Anderen oder Kritik an ihnen. Lösungen werden im Rahmen des Brainstorming nicht erarbeitet, erst nach der Ideenfindung wertet man die Beiträge aus, diskutiert und erläutert sie. Brainwriting ist eine Abwandlung des Brainstorming, hierbei besteht kein Zeitdruck beim Sammeln der Ideen und beim schriftlichen Festhalten derselben. Die Delphi-Methode ist eine Schätzmethode, hierbei wird eine Gesamtprognose für die Entwicklung von Risiken der Zukunft entwickelt. Experten sollen hierbei in mehreren Befragungsrunden ihre Einschätzung zu den Risiken anonym abgeben. Erst danach werden die Meinungen der anderen Teilnehmer mitgeteilt. Die Delphi-Methode ist also eine Expertenbefragung.

Bei der Szenarioanalyse prognostiziert man durch Vergangenheitsdaten mögliche Entwicklungen der Zukunft. Hierbei werden Zukunftssituationen simuliert, um hieraus unternehmerische Entscheidungen für eine bessere Entwicklung abzuleiten. Einzelne Risiken werden vollständig erfasst und unterschiedlichen Kategorien von Risiken zugeordnet. Es lassen sich z. B. folgende Risiken unterscheiden:

Bei den politischen Risiken lassen sich z. B. Umwälzungen in anderen Staaten nennen, Finanzierungsrisiken bestehen unter anderem dann, wenn Kreditinstitute Darlehen nicht weiter vergeben. Wenn neue Wettbewerber in den Markt dringen oder bestehende Produkte bei den Kunden keinen Absatz mehr finden, spricht man von Marktrisiken. Stärkere Regulierungen im Umweltbereich durch den Staat lassen sich als Beispiel von Umweltrisiken nennen.